Touristische Betriebe fordern Öffnung bei Einhaltung der etablierten Hygienekonzepte zu ermöglichen

Der erneute Lockdown ist für die meisten Ostthüringer Gastronomen und Touristiker nicht nachvollziehbar, das ergab eine Blitzumfrage der IHK Ostthüringen. Die Unternehmen der Branche haben in den vergangenen Monaten mit hohen Kosten umfassende Hygiene- und Abstandsregelungen zur Eindämmung der Pandemie umgesetzt. Dabei habe sich aus Sicht der IHK gezeigt, dass Infektionsherde insbesondere im privaten Bereich entstanden sind.

Trotzdem mussten Restaurants und Hotels zum zweiten Mal in diesem Jahr schließen. Das bedeutet enorme Umsatzausfälle in der Vorweihnachtszeit, in der traditionell viele Betriebs- und Privatfeiern ausgerichtet werden. Hinzu kommen Stornierungen bei touristischen Angeboten. Im Ostthüringer Gastgewerbe gibt es 2.716 Unternehmen mit insgesamt ca. 6.550 Beschäftigten.  

 Monika Lips, Vorsitzende des IHK-Tourismusausschusses, fordert „eine verlässliche Perspektive für die kommenden Wochen, insbesondere Planungssicherheit für den Dezember. Die Öffnung touristischer Betriebe sollte unter Einhaltung der etablierten Hygienekonzepte zugelassen werden. Wenn eine Schließung weiter notwendig ist, dann ist eine Entschädigung als Ausgleich des Umsatzausfalls unerlässlich.“

Eine weitere Verschärfung der Auflagen, wie z.B. Begrenzungen der Gästezahlen, sind nicht von der gesamten Branche umsetzbar. Die Umsatzeinbußen bei Teilöffnungen seien zu hoch, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Lediglich zwei von fünf der befragten Unternehmen würden bei weiteren Einschränkungen wieder öffnen wollen.

Stattdessen braucht die Branche nach der Wiedereröffnung Erleichterungen. Zwei Drittel der Unternehmen sprechen sich für eine dauerhafte Angleichung der Umsatzsteuer von 19 auf 7 Prozent für verkaufte Speisen im Gastronomiebereich aus. Dies würde den Unternehmen finanzielle Spielräume schaffen und Wettbewerbsnachteile gegenüber Liefer- und Abholdiensten ausgleichen.

19.11.2020, ba