Hoffnungsschimmer trotz angespannter Finanzlage und Fachkräftebedarf in der Tourismuswirtschaft

IHK-Umfrage zeigt: Nach Trostlosigkeit kehrt Zuversicht zurück

Nach Lockdown und Umsatzeinbußen sorgen erste Lockerungen und Urlaubspläne für einen Hoffnungsschimmer in der Tourismuswirtschaft. Hotellerie, Gastronomie, Campingwirtschaft, Reisebüros und Reiseveranstalter beurteilen in einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu Gera (IHK) ihre Lage in den Monaten Januar bis April sowie ihre Erwartungen an das laufende Sommerhalbjahr wie folgt: Rund zwei Drittel rechnen immer noch mit einer ungünstigen Entwicklung. Indes erwartet gut jeder fünfte Betrieb eine bessere Geschäftslage. „Die Unternehmen brauchen für die kommende Sommersaison Planungssicherheit, um Buchungsanfragen von Kunden bearbeiten zu können“, sagt IHK-Tourismusexpertin Sabrina Sobek. Allerdings bestehe nach wie vor Unsicherheit, inwieweit die Lockerungsstufen anhalten. Weitere Risiken sehen die Unternehmen zum Beispiel im anhaltenden Fachkräftemangel. In der langen Zeit des Lockdowns haben sich Beschäftigte aus Gastronomie und Hotellerie zum Teil neue Jobs gesucht – so die Einschätzung der IHK.
Aktuell ebenfalls angespannt ist die Finanzlage in vielen der befragten Firmen. 90 Prozent der Unternehmen befinden sich pandemiebedingt im Verlustbereich, da trotz ausbleibender Umsätze weiter Fixkosten anfielen. Da halfen Angebote wie Abhol- und Lieferservice in der Gastronomie nur teilweise. Beherbergungsverbote und Restriktionen für Auslandsreisen setzten auch Reisebüros und Reiseveranstaltern zu. Angesichts dieser Situation halten 53 Prozent der Befragten Preiserhöhungen für unausweichlich.
07.06.2021, ba