IHK-Blitzumfrage: Einzelhandel, Gast- und Reisegewerbe besonders betroffen
IHK Ostthüringen setzt sich für schnelle Hilfen ein
Corona trifft die Ostthüringer Wirtschaft über alle Branchen hinweg und mit voller Härte. Es gibt kaum einen Betrieb, der nicht zumindest in seinen Arbeitsabläufen behindert ist, viele kämpfen um ihre Existenz. Mehr als 90 Prozent der Unternehmen spüren bereits jetzt negative Auswirkungen auf ihre Geschäfte. Das ist das Ergebnis der aktuellen DIHK/IHK-Blitzumfrage zu den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Über 80 Prozent der befragten Betriebe erwarten Umsatzeinbrüche, jedes vierte Unternehmen befürchtet sogar Rückgänge von mehr als 50 Prozent im Gesamtjahr 2020. Je länger die Krise dauert, desto größer und negativer werden die Folgen für die Wirtschaft.
„Die aktuell notwendigen Schutzmaßnahmen bringen die Geschäftstätigkeit teilweise vollständig zum Erliegen. Viele Lieferketten geraten ins Stocken, Waren und Dienstleistungen werden weniger nachgefragt. Immer mehr Betriebe fürchten aufgrund der Krise um ihre Existenz und sorgen sich um ihre Mitarbeiter“, so Almut Weinert, Leiterin des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Technologie in der IHK Ostthüringen. Fast jedes fünfte befragte Unternehmen sieht sich bereits von einer Insolvenz bedroht. 40 Prozent haben mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen.
Die Corona-Krise wirkt sich auch deutlich auf die Beschäftigungspläne der Unternehmen aus: 38 Prozent der befragten Unternehmer sind gezwungen Personal abzubauen. Besonders betroffen sind Einzelhandelsgeschäfte, Hotels, Gaststätten und Reiseunternehmen. Viele dieser Unternehmen fürchten um ihre Existenz. Etwa zwei Drittel der Betriebe im Reise- und Gastgewerbe können wegen fehlender Aufträge bzw. Hotel- und Gaststättenschließungen aktuell Mitarbeiter nicht mehr wie bislang beschäftigen und müssen dementsprechend ihre Beschäftigungspläne nach unten korrigieren.
Anlass zur Hoffnung gibt dagegen, dass drei von fünf Betrieben ihren Personalbestand konstant halten wollen. Zwei Prozent der befragten Unternehmen wollen trotz der Coronavirus-Pandemie zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
Um den Unternehmen bei der Überwindung der Krise zu helfen, setzt sich die IHK gemeinsam mit dem DIHK für schnelle Hilfen ein. Besonders wichtig sind für die Unternehmen dabei Kurzarbeitergeld, Steuerstundungen und Zuschüsse, KfW- und Bankdarlehen „Die Unternehmen brauchen keine staatliche Unterstützung, weil sie schlecht gewirtschaftet haben. Sie brauchen staatliche Unterstützung, weil sie aktuell zum Schutz unserer aller Gesundheit überhaupt nicht wirtschaften dürfen“, so Weinert.
Als direkte Unterstützung für ihre Mitgliedsunternehmen hat die IHK Ostthüringen unter www.gera.ihk.de/coronavirus die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Darüber hinaus steht die Corona-Hotline der IHK unter der Rufnummer 0365 8553210 zur Verfügung. Hier informieren die Experten der Kammer über die Situation und geben Tipps für das weitere Vorgehen. Die Hotline ist montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr erreichbar. Das Angebot richtet sich an alle Mitgliedsbetriebe der IHK
06.04.2020, ba