Geschäftsklima verschlechtert sich im November

Lieferengpässe und vierte Corona-Infektionswelle trüben den ifo Index

Der ifo Geschäftsklimaindex ist im November auf 96,5 Punkte gesunken (97,7 Punkte im Oktober). Sowohl die Einschätzungen zur Geschäftslage als auch die Erwartungen der Unternehmen fallen schlechter als im Vormonat aus.
„Lieferschwierigkeiten bei Rohstoffen und Vorprodukten und hohe Energiepreise drücken die Stimmung in der Wirtschaft. Hinzu kommt die vierte Corona-Infektionswelle mit neuen Einschränkungen, die insbesondere dem Gastgewerbe und vielen Unternehmen des stationären Einzelhandels zu schaffen machen“, erklärt IHK-Konjunkturexperte Christoph Adler.
Auch die Herbst-Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen zeigt: Die regionale Wirtschaft blickt mit Zurückhaltung auf die kommenden Monate. 24 Prozent der befragten Ostthüringer Unternehmen rechnen mit schlechteren Geschäften, weitere 51 Prozent der Firmen erwarten eine gleichbleibende Entwicklung.
„Skepsis herrscht insbesondere bei den Handelsunternehmen und touristischen Betrieben in Ostthüringen. Dort überwiegen die negativen Erwartungen vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft und der Urlaubszeit zum Jahreswechsel. Für 62 Prozent der Händler und 84 Prozent der touristischen Betriebe zählen die Folgen der pandemie-bedingten Einschränkungen zu den größten Geschäftsrisiken“, erklärt Adler.
Für die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes und die Bauunternehmen in Ostthüringen ist vor allem die Rohstoffknappheit ein Problem. Jeweils drei Viertel der Firmenchefs in diesen Branchen bewerten die Preisentwicklung auf dem Rohstoffmarkt als eines der größten Risiken für ihr Unternehmen.
Die meisten Unternehmen werden organisatorisch, personell und finanziell nicht in der Lage sein, die ihnen jetzt zusätzlich auferlegten eindeutig staatlichen Aufgaben zu übernehmen. Die IHK Ostthüringen fordert, dass Bund und Länder die Verantwortung für die finanzielle und personelle Umsetzung der Corona-Regeln übernehmen. Die Politik muss handeln statt per Gesetz oder Verordnung diejenigen in die Pflicht zu nehmen, die die Steuergelder des Staates zu erwirtschaften haben.
24.11.2021, ba