IHK Ostthüringen: Pandemie belastet vor allem die Finanzlage kleiner Unternehmen

Rückgang des Eigenkapitals und Liquiditätsengpässe hemmen die wirtschaftliche Erholung

Auch wenn sich die Geschäftslage Ostthüringer Unternehmen langsam erholen mag, leiden viele Betriebe weiterhin unter Finanzierungsproblemen infolge der Corona-Pandemie. Das ist das Ergebnis einer Sonderbefragung der IHK Ostthüringen unter 449 Unternehmen aus der Region.
Danach beurteilen 44 Prozent der befragten Firmen ihre Finanzierungssituation als problematisch. Am häufigsten werden Rückgang des Eigenkapitals (32 Prozent), Liquiditätsengpässe (19 Prozent) sowie zunehmende Forderungsausfälle (neun Prozent) genannt.
Betroffen von Finanzierungsproblemen sind vor allem kleine Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten. Hier berichtet jeder zweite Betrieb von entsprechenden Schwierigkeiten. Entspannter ist die Situation bei den größeren Firmen: 81 Prozent der Betriebe mit über 100 Mitarbeitern beurteilen ihre Finanzlage als unproblematisch.
„Das Ergebnis erklärt sich nicht zuletzt aus den typischen Unternehmensgrößen in den Branchen. Die Pandemie trifft insbesondere den Handel und den touristischen Bereich vor allem im Gastgewerbe. Gerade in diesen Branchen gibt es zahlreiche kleine Unternehmen“, erklärt Almut Weinert, Leiterin Wirtschaft und Technologie in der IHK Ostthüringen. Oft deutlich besser sei die Situation bei den Ostthüringer Industriebetrieben. Hier sehen sieben von zehn Unternehmen aktuell keine Probleme bei der Finanzierung.
In der teils schwierigen Finanzierungssituation sieht die IHK Ostthüringen eines der größten Hemmnisse für die Erholung der Wirtschaft. „Für viele Betriebe ist es eine Herausforderung, ihre Beschaffungen zu finanzieren, damit sie ihr Geschäft hochfahren können. Diese Unternehmen brauchen jetzt Liquidität für ihre Investitionen“, fordert Weinert
02.07.2021, ba