Wirtschaft angeschlagen: Verzögerung finanzieller Hilfen führt zu mehr Knockouts

Das wirtschaftliche Leben stand in diesem Jahr im Schatten der Corona-Pandemie. Die damit verbundenen Einschränkungen und Schließungen treffen große Teile der Wirtschaft. Vielerorts brach die Nachfrage ein, wurden Aufträge storniert oder ganze Branchen direkt oder indirekt ausgebremst. Nur wenige Wirtschaftszweige wie z.B. Online-Handel oder Zulieferer für die Intensivmedizin verzeichnen konstante oder steigende Umsätze. Dem Einzelhandel, der Tourismus- und Veranstaltungsbranche fehlen wichtige Einnahmen gerade rund um die Weihnachtszeit. Mit ganzer Kraft und viel Kreativität stemmen sich die Unternehmen der Krise entgegen. Nicht wenige haben neue Absatz- und Vertriebswege erschlossen, innovative Geschäftsmodelle erprobt und Digitalisierungsprozesse beschleunigt.

Dennoch wird das Jahr 2020 nach aktuellen Prognosen für zwei Drittel mit einem spürbaren Umsatzrückgang enden. Zahlreichen Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Auf eine Software zur Bearbeitung und Auszahlung der zugesicherten finanziellen Hilfen können sie nicht länger warten. Sie brauchen unverzüglich und unbürokratisch Abschlagszahlungen, damit der Lockdown nicht zum Knockout wird. Das gilt für die November- und Dezemberhilfe ebenso wie für die Überbrückungshilfe III.

Dabei gibt es schon genug offene Baustellen ohne die Bewältigung der Pandemie: Sei es der Strukturwandel in der Automobilindustrie oder der Brexit. Verlässliche Rahmenbedingungen und eine klare Perspektive sind wichtiger denn je und scheinbar so weit weg wie selten zuvor.

Auch wenn Optimismus derzeit einen schweren Stand hat: Unternehmen können in 2021 zu neuer Stärke finden, wenn finanzielle und bürokratische Entlastungen ganz oben auf der wirtschaftspolitischen Agenda stehen.

Ansprechpartnerin für Rückfragen der Unternehmer ist Almut Weinert (Tel. 0365 8553-114, E-Mail: weinert@gera.ihk.de). Die Experten der IHK Ostthüringen für Finanzhilfen und rechtliche Themen stehen auch in den letzten Tagen des Jahres bis einschließlich 30. Dezember zur Verfügung. Hilfreiche Infos bietet zudem die Corona-Sonderseite der IHK www.gera.ihk.de/corona.

21.12.2020, ba