Jahresabschluss 2018 Lagebericht

I. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Konjunkturelle Rahmenbedingungen im IHK-Bezirk

Die Ostthüringer Wirtschaft hat ihren Wachstumskurs im Jahr 2018 fortgesetzt. Getragen wurde der Aufschwung von der insgesamt robusten Konjunktur in Deutschland, der günstigen Arbeitsmarktlage und der hohen Konsumneigung der privaten Verbraucher infolge gestiegener Einkommen. Die Geschäftslage und die Erwartungen der Unternehmen hielten im Jahresverlauf ein hohes Niveau.
Einem weiteren Ausbau der Auslandsgeschäfte der Ostthüringer Unternehmen standen in der zweiten Jahreshälfte verschiedene (handels-)politische Unsicherheiten entgegen: der Brexit, der Handelsstreit zwischen den USA und China, die Drohung der US-Administration mit höheren Zöllen auf europäische Automobile sowie die Sanktionspolitik der USA gegenüber Iran und Russland. Während Auslandsbestellungen in der ersten Jahreshälfte deutlich zunahmen, schwächte sich die positive Dynamik ab Herbst spürbar ab. Insgesamt jedoch hat sich die Ostthüringer Wirtschaft aufgrund ihrer eher kleinteiligen Struktur und Binnenmarktorientierung relativ unbeirrt von den internationalen Risiken gezeigt. Das zeigt nicht zuletzt der IHK-Konjunkturklimaindikator, der im Herbst 2018 mit 129,6 Punkten ein neues Allzeithoch erreichte.
Die Einstellungsbereitschaft der Ostthüringer Unternehmen ist im Jahresverlauf stetig gestiegen. Zugleich blieb der Fachkräftemangel das größte Risiko für die Fortentwicklung der hiesigen Wirtschaft. Der positive Trend bei den Investitionsabsichten hat sich auch im Jahr 2018 fortgesetzt. Gemessen an der günstigen Konjunktur fielen die Investitionspläne der Unternehmen aber eher zurückhaltend aus. 
Das verarbeitende Gewerbe bleibt auch im Jahr 2018 wichtigster Konjunkturmotor Ostthüringens und verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt gute Geschäfte. Der Auftragsbestand blieb im langjährigen Vergleich überdurchschnittlich, ging nach einem deutlichen Plus im Frühjahr in der zweiten Jahreshälfte jedoch zurück. Dies ist auf die langsamere Gangart der Konjunktur in Deutschland ab August 2018 zurückzuführen. Insbesondere die Produktionsdrosselungen in der Automobilindustrie nach Umstellung auf einen neuen Prüfzyklus sowie die Diskussion um die Zukunft des Verbrennungsmotors hemmten die gesamtwirtschaftliche Dynamik. Die Ostthüringer Dienstleister konnten ein klares Umsatzplus generieren. Auch bei den Handelsunternehmen hat sich die positive Entwicklung 2018 fortgesetzt. Die günstige Beschäftigungssituation und die soliden Einkünfte trugen maßgeblich zum robusten privaten Konsum bei. Im Ostthüringer Baugewerbe erreichte die Stimmung dank hoher Auslastung und der Durchsetzbarkeit von Preiserhöhungen ein Allzeithoch. Die Ostthüringer Verkehrsbetriebe operierten 2018 an der Kapazitätsgrenze. Der Mangel an qualifiziertem Personal wird vor allem hier zunehmend zur Wachstumsbremse. Bei den Tourismusunternehmen hat sich die Stimmung nach dem verhaltenen Jahresbeginn in der zweiten Jahreshälfte deutlich aufgehellt. Die Umsätze und Gewinne haben spürbar zugenommen, ebenso die Investitionsneigung.
Zum Jahresende 2018 zählt die IHK Ostthüringen zu Gera 32.313 (Vj. 32.731) Mitgliedsunternehmen.

Geschäftsverlauf und Lage der IHK im abgelaufenen Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr 2018 war ein weiteres Jahr des Wachstums der Ostthüringischen Wirtschaft in Folge. Die gute konjunkturelle Entwicklung führte zu einer deutlichen Steigerung der Beitragseinnahmen (566,6 T€), die mit 370,6 T€ aus der Änderung der Bemessungsgrundlage Vorjahre und mit 196,0 T€ aus den Vorauszahlungen 2018 stammen. Darüber hinaus hatte die Vollversammlung der IHK Ostthüringen zu Gera im Nachtragshaushaltsplan 2018 eine Beitragsrückerstattung an ihre Mitglieder für 2018 beschlossen, die zu Mindererträgen bei den laufenden IHK-Beiträgen in Höhe von 992,5 T€ führte. In Summe haben sich beide Effekte mit 425,9 T€ mindernd gegenüber Vorjahr ausgewirkt.
Ferner war das Jahr 2018 von einer hohen Nachfrage im Bereich der Seminare und Lehrgänge geprägt, die sich in den Erträgen aus Entgelten mit einem Plus gegenüber Vorjahr in Höhe von 172,1 wiederspiegeln.
Im Projektbereich ist die Thüringer Elternkampagne in der Berufsorientierung „Macht eure Kinder stark“ hervorzuheben, die die IHK Ostthüringen zu Gera mit den beiden anderen Thüringer Kammern federführend zu Beginn 2018 gestartet hat. In Umsetzung dieses Projektes sind Kosten von 449,8 T€ entstanden, wesentlich im Materialaufwand dargestellt. Den Aufwendungen stehen in den sonstigen betrieblichen Erträgen Erstattungen der beiden anderen Kammern in Höhe von 285,5 T€ gegenüber.
Wesentlicher nicht monetärer Einfluss war die turnusmäßige vollständige Überarbeitung des Gebührentarifs, die in der Sitzung der Vollversammlung am 26. September 2018 mit Wirkung ab 1. Januar 2019 beschlossen wurde.

Inhaltliche Schwerpunkte der IHK-Arbeit

Im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgaben gemäß § 1 des IHK-Gesetzes ist die IHK die unabhängige wirtschaftspolitische Interessenvertretung der IHK-Mitgliedsunternehmen in der Region, in Thüringen, auf Bundes- und EU-Ebene. Sie führt hoheitliche, vom Staat übertragene Aufgaben in Eigenverantwortung durch und erbringt wirtschaftsorientierte Dienstleistungen im Interesse der IHK-Mitgliedsunternehmen.
Um diesen Anspruch auf hohem Niveau erfüllen zu können, hat die IHK Ostthüringen zu Gera im Jahr 2015 ein Qualitätsmanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 9001:2008 in Kraft gesetzt. Das System wird jährlich extern überprüft, das aktuelle Zertifikat der CERTQUA GmbH, Sitz Bonn, hat eine Gültigkeit bis zum 14. Juni 2021.
Die Gesamtinteressenvertretung der IHK-Mitglieder durch Politikberatung bleibt ein Schwerpunkt der IHK-Arbeit. Die IHK befasste sich 2018 mit 77 Gesetzgebungsvorhaben, gab 57 Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen ab und setzte sich wiederum in vielen Kontakten mit der Politik für die Interessen der Ostthüringer Unternehmer auf kommunaler und Landesebene wie auch auf Bundes- und Europaebene über den DIHK ein. Schwerpunkte der Politikberatung z.B. in Thüringen gegenüber der rot-rot-grünen Landesregierung waren u.a. umwelt- und energiepolitische sowie bildungspolitische Themen.
Bei den hoheitlichen Aufgaben dominieren weiterhin z.B. die den IHKs im Rahmen der Aus- und Weiterbildung übertragenen Aufgaben, Aufgaben im Zusammenhang mit dem Vermittlerregister sowie im Außenhandel.
Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse stabilisierte sich und beträgt 1.878 (Vorjahr 1.833). Die IHK betreute insgesamt 4.753 Ausbildungsverhältnisse über alle Ausbildungsjahre (Vorjahr 4.648).
Im Jahr 2018 wurden von der IHK nur noch 82 Unternehmen neu in das Vermittlerregister eingetragen. In den Jahren 2016 (468 Unternehmen) und 2017 (335 Unternehmen) wurden aufgrund der neu eingeführten Registrierungspflicht für Immobiliardarlehensvermittler deutlich mehr Unternehmen eingetragen. Darüber hinaus erteilte die IHK insgesamt 29 Erlaubnisse bzw. Erlaubnisbefreiungen für ungebundene selbständige Versicherungsvermittler.
Im Jahr 2018 stellte die IHK 8.642 für den Außenhandel benötigte Dokumente und Bescheinigungen aus (Vorjahr 8.591).
Serviceangebote für Mitgliedsunternehmen (beitrags- oder entgeltfinanziert)
Die IHK ist und bleibt engagierter Mitgestalter für beste Rahmenbedingungen und Erfolgsberater für ihre Mitglieder mit großer Vielfalt an Informations- und Dienstleistungsangeboten:
  • zu allen unternehmerischen Fragen - von der Unternehmensgründung bis zur Nachfolge oder Betriebsaufgabe 
  • direkt vor Ort - in Unternehmensbesuchen, Einzel- und Gruppenberatungen, Workshops, Seminaren, Lehrgängen, Informationsveranstaltungen, Wirtschaftsgesprächen
  • mit aktuellen Informationen - auf der Internetseite, im E-Mail-Newsletter und in der IHK-Zeitschrift
Aus der Vielzahl der angebotenen Leistungen hebt sich 2018 der Informations- und Beratungsbedarf zur DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) hervor. Auch bleiben Aktivitäten rund um Fachkräfte ein Dauerbrenner. So startete 2018 mit dem Claim „Ausbildung in Thüringen – macht eure Kinder stark.“ eine neue Kampagne der drei Thüringer IHKs, die sich vor allem an Eltern richtet - als wichtige Wegweiser und Beeinflusser bei der Berufsentscheidung ihrer Kinder.

II. Vermögens-/Finanz-/Ertragsentwicklung und -lage

Ertragslage

Die IHK schließt das Geschäftsjahr 2018 mit einem positiven Jahresergebnis von 74,9 T€ ab. Der Jahresüberschuss liegt damit um 688,5 T€ über dem Plan der IHK. Im Vorjahresvergleich ist das Jahresergebnis um 571,1 T€ niedriger ausgefallen.
Das Betriebsergebnis beläuft sich auf 406,2 T€ und liegt damit 680,8 T€ über Plan und
492,2 T€ unter dem Vorjahr.
Die Betriebserträge betragen insgesamt 9.949,8 T€ und haben den Planwert um 305,3 T€ überschritten. Im Vorjahresvergleich sind die Betriebserträge mit 60,1 T€ leicht gesunken.
Mit Ausnahme der sonstigen betrieblichen Erträge schlossen alle Ertragsarten über Plan ab. Im Vorjahresvergleich sind die Erträge aus Beiträgen um 425,9 T€ gesunken, davon die Erträge aus laufendem Jahr um 796,5 T€ - im Wesentlichen bedingt durch die mit dem Nachtragswirtschaftsplan beschlossene Rückgewähr von Beiträgen für 2018.
Die Erträge aus Gebühren, die die IHK für hoheitliche Tätigkeiten erhebt, belaufen sich auf 898,4 T€, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 75,7 T€ und gegenüber dem Planansatz einem Anstieg von 25,7 T€ entspricht. Die Veränderung zum Vorjahr resultiert nachfragebedingt im Wesentlichen aus einem starken Rückgang bei den Erträgen aus Sachkundeprüfungen für das Bewachungsgewerbe und Immobiliardarlehensvermittler.
Die Entgelte belaufen sich auf 1.490,6 T€, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 172,1 T€ und gegenüber dem Planansatz von 72,9 T€ entspricht, bedingt durch Steigerungen sowohl bei den Entgelten aus Lehrgängen als auch aus Seminaren.
Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 1.067,9 T€, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 269,3 T€ entspricht. Der Planansatz wurde um 20,8 T€ unterschritten. Die Steigerung resultiert aus den Erstattungen der beiden anderen Thüringer IHKs aus der in 2018 gestarteten Thüringer Elternkampagne in der Berufsorientierung „Macht Eure Kinder stark“ in Höhe von 285,5 T€.
Der Betriebsaufwand beträgt 9.543,6 T€. Dies bedeutet - gemessen an den Planwerten der Plan-GuV - eine Unterschreitung von insgesamt 375,5 T€ oder 3,8 %.
Im Vorjahresvergleich ist der Materialaufwand mit 365,0 T€ gestiegen, resultierend aus der Thüringer Elternkampagne in der Berufsorientierung. Der Materialaufwand liegt dabei mit 117,0 T€ unter dem Planwert.
Der Minderaufwand gegenüber dem Plan resultiert mit 41,4 T€ aus der in 2018 gestarteten Thüringer Elternkampagne, weiterer Minderaufwand resultiert aus verschiedenen sonstigen Fremdleistungen.
Der Personalaufwand liegt 85,8 T€ unter Plan, auch bedingt durch einen ungeplant hohen Krankenstand. Im Vorjahresvergleich hat der Personalaufwand um 56,7 T€ zugenommen.
Die Abschreibungen liegen mit 454,5 T€ um 12,5 T€ unter Plan und mit 20,1 T€ unter dem Vorjahreswert. 
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 30,5 T€ gestiegen. Geplant wurde mit gegenüber dem Vorjahr höheren Aufwendungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind unter dem veranschlagten Planwert (160,3 T€), bedingt durch verschiedene Faktoren, geblieben.
Das Finanzergebnis von -317,2 T€ ist geprägt durch das langanhaltend geringe Zinsniveau auf der Anlagenseite sowie durch den weiterhin negativen Ausweis des Zinsaufwandes für die Aufzinsung von Rückstellungen. Das negative Finanzergebnis war mit 325,3 T€ in der Wirtschaftsplanung prognostiziert. Gegenüber dem Vorjahr entwickelte sich das Finanzergebnis um 77,3 T€ negativer. Die Aufzinsung erfolgt seit 2016 mit dem zehn- statt bisher mit dem siebenjährigen Durchschnittszinssatz der Deutschen Bundesbank.
Der Bilanzgewinn beträgt 979,6 T€.
Er entwickelt sich aus:
  • dem Jahresüberschuss in Höhe von 74,9 T€
  • dem Gewinnvortrag in Höhe von 1.450,4 T€
  • der Einstellung in die Ausgleichsrücklage in Höhe von 508,1 T€.
  • der Einstellung in die Instandhaltungsrücklage in Höhe von 105,0 T€.
  • der Entnahme aus der Instandhaltungsrücklage in Höhe von 3,3 T€
  • der Entnahme aus der Finanzierungsrücklage in Höhe von 64,1 T€.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme erhöht sich im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um
1.052,0 T€ auf 18.100,2 T€.
Das immaterielle Anlagevermögen sowie das Sachanlagevermögen hat sich durch Zugänge (155,1 T€), Abgänge (1,6 T€) und Abschreibungen (454,5 T€) um 301,0 T€ verringert.
Das Finanzanlagevermögen hat sich durch den Kauf einer Anleihe um 500,0 T€ auf 554,6 T€ erhöht.
Das Umlaufvermögen erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 847,9 T€, insbesondere die Guthaben bei Kreditinstituten um 549,1 T€. Der Anstieg resultiert aus dem positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit.
Auf der Passivseite erhöht sich das Eigenkapital gegenüber dem Vorjahr durch den Jahresüberschuss auf 11.613,8 T€.
Die Ausgleichsrücklage ist in Umsetzung der vom BVerwG in seiner Entscheidung vom
9. Dezember 2015 präzisierten rechtlichen Anforderungen an die Bildung von bis dahin pauschal dotierbaren Rücklagen zum einen durch eine plausible und nachvollziehbare Risikoprognose unterlegt. Zum anderen hat die IHK der Ausgleichsrücklage unter dem Gesichtspunkt einer für sie angemessenen Liquiditätsvorsorge einen Betrag von 508,1 T€ zugeführt.
Die Finanzierungsrücklage dient zusammen mit der Nettoposition der Deckung und Finanzierung des langfristig gebundenen, zur Erfüllung der Aufgaben der IHK notwendigen, unbeweglichen Sachanlagevermögens.
Diese wird über die Restnutzungsdauer des immobilen Sachanlagevermögens ratierlich aufgelöst (64,1 T€ p.a.).
Weiterhin erfolgte im Jahr 2016 die Dotierung einer Instandhaltungsrücklage für die drei IHK-Gebäude in Höhe von 609,0 T€ auf Grundlage eines Sachverständigengutachtens. In diese Rücklage wurde aufgrund der erhöhten Kostenschätzung für die erste Instandhaltungsmaßnahme (Durchführung 2019) ein Betrag von 105,0 T€ eingestellt.
Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen reduziert sich planmäßig um 356,1 T€. Die Auflösung der Sonderposten für beide IHK-Bildungszentren erfolgt entsprechend der Zweckbindungsdauer von 25 Jahren.
Die Pensionsrückstellungen sind nach der in 2016 erfolgten Änderung des Abzinsungssatzes von einem vormals siebenjährigen zu einem zehnjährigen Durchschnittszinssatz im Vorjahresvergleich in 2018 um 321,4 T€ angestiegen. Sonstige Rückstellungen wurden gegenüber dem Vorjahr um 17,3 T€ auf 335,5 T€ verringert.
Die Verbindlichkeiten erhöhen sich um 1.021,1 T€. Diese resultieren im Wesentlichen aus der Rückgewähr von Beiträgen für 2018 an IHK-Zugehörige (992,5 T€).

Finanzlage

Die Liquidität der IHK war im Geschäftsjahr 2018 durch die Guthaben bei Kreditinstituten gesichert. Der Finanzmittelbestand beträgt zum Bilanzstichtag 7.810,6 T€. Er ist damit um 549,1 T€ höher als 2017.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bei 1.198,3 T€.
Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt 649,1 T€. Die Auszahlungen in Investitionen (655,1 T€) sind im Folgeabschnitt dargestellt.
Die Grundsätze des Finanzmanagements sind in der Dienstanweisung für die Finanzwirtschaft geregelt.

Investitionen

Die IHK hat im Berichtsjahr Investitionen in das Sachanlagevermögen und in die immateriellen Vermögensgegenstände in einem Volumen von 155,1 T€ vorgenommen. Diese betreffen im Wesentlichen Ersatzbeschaffungen.
Darüber hinaus wurden Investitionen in Wertpapiere des Finanzanlagevermögens in Höhe von 500,0 T€ getätigt.

III. Personalbericht

Die Anzahl der Mitarbeiter/innen ist mit 89,00 im Jahresdurchschnitt 2018 (Mitarbeiteräquivalente 85,02) und 90,75 im Jahresdurchschnitt 2017 (Mitarbeiteräquivalente 87,56) leicht gesunken (ohne Auszubildende/ Mitarbeiter in Elternzeit, geringfügig Beschäftigte).
Von ihnen sind 4 Mitarbeiter in geförderten Projekten tätig. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden.
Weitere Mitarbeiterdaten können der Personalübersicht des Anhangs entnommen werden.
Der demografische Wandel und die Herausforderungen in der Personalgewinnung und -entwicklung werden in der Altersstruktur der Mitarbeiter deutlich. Das durchschnittliche Alter aller Mitarbeiter lag bei 49,48 Jahren (Vorjahr 48,74 Jahre) und die Betriebszugehörigkeit im Mittel bei 14,74 Jahren (Vorjahr 14,19).
Das Jahr 2018 war von einem hohen Krankenstand von 7,7 % geprägt.
Gesunde, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter/innen spielen eine zentrale Rolle bei der Erfüllung der IHK-Aufgaben. Im Rahmen einer präventiven Gesundheitsförderung der Mitarbeiter ist ein betriebliches Gesundheitsmanagement z.B. mit regelmäßiger Ersthelfer-Ausbildung, Begehungen von Arbeitsstätten, Verkehrsteilnehmerschulungen, betriebsärztlichen Pflicht- und Angebotsuntersuchungen sowie der Gestaltung der Arbeitsplätze nach ergonomischen Anforderungen eingerichtet. Außerdem erhielten die Mitarbeiter/innen gemäß einer Dienstvereinbarung Zuschüsse zur Teilnahme an Kursen zur Gesundheitsförderung oder anderen bewegungsfördernden Maßnahmen.
Im Interesse einer optimalen Erfüllung der vielfältigen IHK-Aufgaben werden die Mitarbeiter/innen mit regelmäßigen individuellen und kompetenzbasierten Weiterbildungsmaßnahmen und zielgerichteten Trainings gefordert und gefördert.
Die Schwerpunkte in der Weiterbildung wurden in der Vermittlung von Fachwissen, der Persönlichkeitsentwicklung und der Vermittlung von IT-Kenntnissen gesetzt – insbesondere im Zusammenhang mit der Digitalisierung verschiedener IHK-Aufgaben.

IV. Prognosebericht

Tendenziell werden für das Wirtschaftsjahr 2019 keine sprunghaften, wesentlichen Veränderungen der Ertrags-, Aufwands- und Vermögenslage erwartet. Der Planansatz für die Erträge aus IHK-Beiträgen 2019 liegt bedingt durch die mit dem Nachtragswirtschaftsplan beschlossene Rückgewähr von Beiträgen für 2018 über dem Niveau des IST 2018 und berücksichtigt weiterhin eine für 2019 leichte Steigerung des Gewerbeertragsvolumens im IHK-Bezirk. Im Übrigen ist auf Grund der sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwächung für die Folgejahre mit einer Stagnation oder einem Rückgang der Beiträge zu rechnen.
Bei den Gebühren wird im Plan 2019 mit nahezu gleichen Erträgen wie 2018 gerechnet.
Auch bei den Erträgen aus Entgelten, die im Wesentlichen Seminare und Lehrgänge betreffen, wird 2019 mit nahezu gleichen Erträgen wie 2018 gerechnet.
Aufwandsseitig werden neben der allgemeinen Kostensteigerung keine wesentlichen Risiken gesehen, sofern durch die Vollversammlung keine neuen Projekte beschlossen werden. Allerdings wird in den nächsten Jahren verstärkt Aufwand für umfassende Projekte zur Digitalisierung der IHK-Arbeit sowohl intern als auch im Kundenkontakt sowie Personalaufwand zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen wegen zahlreicher in die Rente ausscheidender Beschäftigter erforderlich.
Insgesamt bildet der Wirtschaftsplan 2019, der mit einem Jahresfehlbetrag von 1.002,9 T€ abschließt, aus aktueller Sicht die erwartete Geschäftsentwicklung ab. Der Jahresfehlbetrag wird voraussichtlich aus dem Gewinnvortrag 2018 und den Entnahmen aus Rücklagen gedeckt.

V. Chancen- und Risikobericht

Der Optimismus der Ostthüringer Unternehmen hat sich zu Jahresbeginn 2019 etwas eingetrübt. Es herrscht zunehmend Skepsis, wie lange die gute Geschäftslage noch andauern wird. Entsprechend haben die Sorgen der Unternehmen um die Nachfrage aus dem In- und Ausland spürbar zugenommen. Insgesamt scheint die Phase der Hochkonjunktur beendet; die Anzeichen sprechen für eine Normalisierung der wirtschaftlichen Entwicklung.
Vom globalen wirtschaftlichen Umfeld sind nur gedämpfte Impulse für die Ostthüringer Wirtschaft zu erwarten. Das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte sich im Jahr 2019 abschwächen. Die konjunkturellen Aussichten für China und die USA sind zunehmend unsicher. Für die EU und den Euroraum wird von einer Wachstumsverlangsamung ausgegangen. Die internationale Wirtschaft ist unverändert vielfältigen Risiken ausgesetzt: ein Brexit ohne Austrittsabkommen, höhere US-Zölle auf europäische Kraftfahrzeuge sowie der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Mit den Gelbwesten-Protesten in Frankreich und einer möglichen Rezession in Italien sind Risiken aus dem europäischen Umfeld hinzugekommen. Angesicht der Unwägbarkeiten auf wichtigen Exportmärkten sind die Exporterwartungen der Ostthüringer Unternehmen jüngst zurückgegangen.
In Deutschland wird sich das Wachstum dank der soliden Binnennachfrage weiter fortsetzen, wenn auch mit deutlich geringerer Geschwindigkeit. Die wachsende Beschäftigung, die steigenden Reallöhne, die geringen Zinsen und die expansive Fiskalpolitik der EZB dürften auch 2019 für eine solide Binnennachfrage sorgen. Davon profitieren die überwiegend auf den heimischen Markt ausgerichteten Ostthüringer Unternehmen. Für Zulieferer von Exporteuren könnten sich die Komplikationen im Exportgeschäft allerdings mit Verzögerungen bemerkbar machen.
Die Sorgen der Unternehmen bezüglich des eigenen Standorts bleiben groß. Politischer Handlungsbedarf besteht weiterhin bei den bürokratischen Belastungen, die notwendige Geschäftsprozesse unnötig bremsen, sowie den steigenden Arbeitskosten sowie Energie- und Rohstoffpreisen. Mit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen erfolgen mit der Wahl des Europäischen Parlaments, den Landtagswahlen in Thüringen sowie mit den Thüringer Kommunalwahlen im Jahr 2019 wichtige Weichenstellungen.
Der Fachkräftemangel wird auch im Jahr 2019 das größte Geschäftsrisiko für die Ostthüringer Unternehmen darstellen. Er erschwert zunehmend die Ausweitung der Kapazitäten und hemmt somit die wirtschaftliche Dynamik, weil Fachkräftestellen vielfach über Monate unbesetzt bleiben. Zugleich schlägt sich die Knappheit auf dem Arbeitsmarkt in steigenden Arbeitskosten nieder.
Nicht auszuschließen sind neben den sich verstärkenden wirtschaftlichen Risiken, die sich auf IHK-Beiträge, Gebühren und Entgelte auswirken, auch IT-Risiken sowie Risiken für die IHK aus dem politischen Umfeld sowie durch die Rechtsprechung der Gerichte, z.B. zu IHK-Aufgaben und zur Reform des Kammerwesens.
Chancen können aus der Übertragung weiterer hoheitlicher Aufgaben entstehen, die aufgrund des Kostendeckungsprinzips bei Gebühren allerdings nicht zu einer Verbesserung der Ertragslage führen können.
Chancen einer Kosteneinsparung können sich aus einer verstärkten Zusammenarbeit, Kooperation und Arbeitsteilung von IHKs auf Grund des eingeleiteten Digitalisierungsprozesses innerhalb der IHK-Organisation ergeben.
Im Zusammenhang mit der Umsetzung eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts bezüglich der Rücklagendotierung der IHKs wurde auch im Jahr 2018 eine Risikoinventur durchgeführt. In Folge wurden die einzelnen Risiken bewertet und diese aggregiert. Die IHK Ostthüringen zu Gera hat sich dabei an den auf der DIHK-Ebene vereinbarten Standards orientiert und dann eine von Wirtschaftsprüfern geprüfte Softwarelösung angewendet. Für die so ermittelten Risiken wurden entsprechende Rücklagen gebildet sowie Vorsorge durch Versicherungen betrieben.
  • Für anstehende Instandhaltung an den Gebäuden der IHK wurde eine Instandhaltungsrücklage gebildet.
  • Die Ausgleichsrücklage betrifft die Risiken, die mit den Erträgen sowie mit den Aufwendungen verbunden sind. Sie deckt diejenigen ergebniswirksamen Risiken ab, denen die IHK trotz präventiver Maßnahmen ausgesetzt ist und für die sie deshalb Vorsorge zu treffen hat. Derartige Risiken wurden im Wesentlichen bei den Beiträgen, Gebühren und Entgelten identifiziert. Außerdem bestehen IT-Risiken sowie das Risiko eines Geheimhaltungsverstoßes bei Prüfungsfragen. Zur Ermittlung der Risikosumme greift die IHK auf eine Risikoanalyse und -bewertung zurück. Außerdem enthält die Ausgleichsrücklage zur Vermeidung von Kassenkrediten eine Vorsorge für den Liquiditätsbedarf der IHK für die ersten drei Monate des Jahres bis zum Eingang der IHK-Beiträge.
  • Der Bestand der Versicherungen wurde an einen Versicherungsmakler übertragen und wird seitdem regelmäßig im Rahmen eines Jahresgesprächs mit dem Versicherungsmakler überprüft. Sofern erforderlich, werden Deckungsbereiche und/oder Deckungssummen angepasst.  Insofern kann davon ausgegangen werden, dass der vorhandene Versicherungsschutz die vorhandenen und absehbaren Risiken bestmöglich abdeckt.
Seit 2010 wurde in der IHK unter Beteiligung aller Bereiche ein IHK-Managementsystem entwickelt, das u.a der laufenden Steuerung der einzelnen Bereiche der IHK, der Qualitätssicherung und Risikovorsorge dient. Das System wird regelmäßig auf die bestehenden Entwicklungen, Organisationsstrukturen und Prozessabläufe angepasst.
Risiken, die den Fortbestand der IHK Ostthüringen zu Gera unter Substanz- und Liquiditätsgesichtspunkten gefährden oder die zukünftige Entwicklung wesentlich beeinträchtigen können, bestehen aus heutiger Sicht nicht.

VI. Nachtragsbericht

Nach Ablauf des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung bekannt geworden.

Gera, 13. Juni 2019
Dr. Ralf-Uwe Bauer
Präsident
Peter Höhne
Hauptgeschäftsführer