Jahresabschluss 2007

Lagebericht zum Jahresabschluss 2007
Die IHK Ostthüringen zu Gera führt ihre Bücher seit 1. Januar 2006 mit Hilfe eines wirtschaftsüblichen kaufmännischen Rechnungswesens. Mit Schreiben vom 07.09.2005 wurde der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Industrie- und Handelskammern vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit mitgeteilt, dass weder aus Sicht der Rechtsaufsicht noch des Thüringer Finanzministeriums Einwände gegen die Umstellung der Rechnungslegung auf die kaufmännische Buchführung bestehen. Mit Schreiben vom 09.01.2006 genehmigte das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit das von der Vollversammlung am 08.12.2005 beschlossene Finanzstatut.
Wirtschaftliche Entwicklung in der Region
Mit 39.736 Unternehmen zum 31.12.2007 bleibt die Zahl der IHK-Mitglieder nahezu konstant (+0,2% ggü. Vorjahr). Dennoch erwähnenswert ist der Hauptwirtschaftszweig "Energie" mit einem Zuwachs von 27%.
Das Jahr 2007 bringt wie auch das Jahr 2006 eine positive Entwicklung mit sich. Die Ostthüringer Unternehmen gehen mit vollen Auftragsbüchern ins Jahr 2008. Das verarbeitende Gewerbe profitiert davon noch, während Handel, Bau- und Verkehrsgewerbe angesichts ohnehin geringerer Erlöse den wachsenden Kostendruck kaum kompensieren können. Insbesondere in der mittelständischen Verkehrsbranche wirken sich die stetig steigenden Kraftstoffpreise negativ aus, kündigen sich dramatische Folgen der nächsten Mauterhöhung an. Das konjunkturelle Umfeld ist Ende 2007 daher als leicht geschwächt, aber noch positiv anzusehen. Der Export boomt, die Binnennachfrage lässt ggü. 2006 nach. Dennoch: die wirtschaftliche Lage hat sich in den meisten Branchen verbessert. Der überwiegende Teil der Unternehmen schätzt die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2008 positiv ein. Spürbar zeigt sich dieser Optimismus auch an der kontinuierlich abnehmenden Arbeitslosigkeit.
Aber: die hohe Abgabenlast durch Einkommensteuer und Sozialabgaben mindert die Einkaufslust. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten und die steigenden Energiekosten bremsen und gefährden einen dauerhaften und stabilen Aufschwung. Die strukturellen Defizite werden weiterhin nicht aufgearbeitet. Damit bleibt die Konjunktur weiterhin stärker von Auslandsmärkten abhängig.
Entwicklung der Beiträge, Gebühren und Entgelte
Die IHK-Vollversammlung hatte am 14.12.2006 eine Erhöhung der Grundbeiträge für das Jahr 2007 beschlossen. Mit dieser Erhöhung wurde mittelfristig ein ausgeglichenes Jahresergebnis angestrebt. Auf Grund bereits 2007 stärker als erwartet gestiegener Gewerbeerträge und Erträge aus IHK-Beiträgen kann die Vollversammlung am 29.11.2007 eine Nachtragswirtschaftssatzung beschließen, die bereits für 2007 ein fast ausgeglichenes Jahresergebnis ausweist.

Zum 31.12.2007 liegen die Erträge aus IHK-Beiträgen mit ca. 200 T€ leicht über den Erwartungen der Nachtragswirtschaftssatzung (+ 5,2 %). Die Erhöhung ist auf gestiegene Grundbeiträge und Umlagen von Kleingewerbetreibenden und Handelsregisterunternehmen aus Vorjahren zurückzuführen. Die Erträge aus IHK-Beiträgen für das laufende Jahr entsprechen dem Plan, ebenso die Erträge aus Gebühren und Entgelten.
Bei sinkenden Schulabgängerzahlen, aber weiterhin hohen Bewerberzahlen, kann die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 3638 im Jahr 2006 auf 3671 im Jahr 2007 gesteigert werden. Dennoch gehen die Gesamterträge aus Gebühren in der Berufsausbildung zurück, resultierend aus gesunkenen Erträgen aus Umschulungen und Externenprüfungen.
Schwerpunkte der Leistungen der IHK einschließlich wesentlicher Projekte
Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung für die Legislaturperiode 2008 bis 2011 stehen Ende 2007 fest. Die neue Vollversammlung konstituiert sich im Februar 2008.
Im Jahr 2007 sind die IHK-Aktivitäten gezielt auf die stärkere Wahrnehmung der IHK und ihrer Aktivitäten in der Region unter der Prämisse "Nutzen für Mitgliedsunternehmen" ausgerichtet.
Brennpunktthemen sind in 2007 die Unternehmensteuerreform, die Erbschaftsteuerreform, der Bürokratieabbau EU - Bund -Land, das Rauchverbot in Deutschland (Thüringen), die Energiekosten und der daraus resultierende Fokus auf Energieeffizienz in Unternehmen.
Der Schwerpunkt der IHK-Arbeit bleibt aber die Berufsausbildung. Die IHK engagiert sich mit deutlichem Mehraufwand in der Berufsvorbereitung - im Zeitabschnitt 2 bis 3 Jahre vor der Entscheidung für Beruf oder Studium. Qualifikation, Motivation und eine breitere Berufsorientierung der Schüler rücken stärker in den Mittelpunkt. Mitte des Jahres blickt man auf den erfolgreichen ersten Wettbewerb "Leistung lohnt!" - eine gemeinsame Aktion von IHK und OTZ für Ostthüringer Schüler - zurück. Ein solcher Wettbewerb ist eine gute Idee und soll fortgeführt werden, weil damit die Leistungsspitzen öffentlich wertgeschätzt und gefördert werden.
Außerdem werden für 2007 - zum zweiten Mal in Folge - im Rahmen des Ausbildungspaktes mehr Jugendliche für eine berufliche Ausbildung gewonnen als im Pakt prognostiziert - ein messbar positives Resultat der engagierten Arbeit im Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung.
Seit dem 22. Mai 2007 nimmt die IHK eigenverantwortlich die neue hoheitliche - d. h. vom Staat übertragene - Aufgabe als Erlaubnis- und Registerstelle für Versicherungsvermittler wahr.
Die internen Abläufe der IHK werden seit 2002 systematisch optimiert. Ab 2007 wird insbesondere die weitere Effizienzsteigerung und Optimierung des Finanzmanagements im Zusammenhang mit der Einführung der Doppik durch ein Controlling-Informationssystem unterstützt, dessen Implementierung bereits 2006 vorbereitet und in 2007 erfolgreich wird.
Grundsätze des Finanzmanagements
Die Grundsätze des Finanzmanagements sind in der Dienstanweisung für die Finanzwirtschaft geregelt.Die Liquidität wird grundsätzlich über Festgelder sichergestellt.
Personal
Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich in den vergangenen 5 Jahren planmäßig von 106 auf 85 reduziert. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Strategisches Ziel bleibt die Erhaltung der notwendigen Kompetenzen und des Know-hows trotz altersbedingtem Ausscheiden von Mitarbeitern sowie die weitere Qualifizierung der Mitarbeiter. Die Einstellung sowohl junger als auch berufserfahrener neuer Mitarbeiter/innen zur Erfüllung neuer Aufgaben ist gleichfalls Bestandteil der Personalstrategie.
Lage der IHK im abgelaufenen Geschäftsjahr
Die Vermögensrechnung stellt sich bei einem Volumen von 16.740 T€ in Kurzform wie folgt dar : Die Betriebserträge lagen um rund 114 T€ über dem Planansatz. Die Betriebsaufwendungen fielen um rund 446 T€ niedriger als geplant aus. Die IHK schließt das Jahr 2007 mit einem Jahresüberschuss von 754 T€ ab. Darin enthalten sind außerordentliche Erträge in Höhe von T€ 226, die per Saldo aus der Korrektur der Pensionsrückstellungen für unverfallbare Anwartschaften und der Verringerung des Rechnungszinssatzes von 6 % auf 4,7 % resultieren.

Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich gegenüber dem vorjährigen Bilanzstichtag um rund 427 T€.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres
Vorgänge dieser Art sind nicht zu verzeichnen.
Erwartete Geschäftsentwicklung einschließlich zukünftiger Risiken
Der Beitragsentwicklung bei der IHK Ostthüringen zu Gera kann dank der gestiegenen Unternehmenserträge insgesamt zuversichtlich entgegengesehen werden. Die Entwicklung der Erträge aus Gebühren und Entgelten kann für 2008 als annähernd konstant prognostiziert werden.
08.09.2008