HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN

Ausbildung und Automatisierung als Antwort auf Fachkräftemangel

Bis in den Weltraum haben es die Präzisionsteile der ixxact Präzisionsmechanik GmbH schon geschafft. „Doch die meisten Teile werden in Labor- und Medizintechnik verbaut oder in der Optik und dem Maschinenbau eingesetzt“, sagt Daniela Schrader, die gemeinsam mit ihrem Bruder Marc und dem Firmengründer Bernd Schrader das Familienunternehmen managt. Das Geraer Familienunternehmen fertigt anspruchsvolle Präzisionsteile aus Metall von Edelstahl bis Titan für Kunden in Deutschland und ganz Europa. Dabei steht es vor den gleichen Herausforderungen wie viele Unternehmen der Branche: An Aufträgen mangelt es nicht, aber die Lieferzeiten und Preise für Material sowie Energie schnellen in die Höhe und neue Fachkräfte sind schwer zu bekommen.

Qualitätsanspruch schon im Firmennamen

Schon bei der Firmengründung 1992 als SMK-Präzisionsmechanik Gera GmbH stand der Qualitätsanspruch im Mittelpunkt. „Nicht nur genau, sondern ixxact“ ist auch heute noch der Slogan des Unternehmens. „Im Lauf der Firmenentwicklung haben wir uns auf sehr komplexe und anspruchsvolle Teile spezialisiert, die wir für unsere Kunden in Kleinserien nach ihren Konstruktionszeichnungen umsetzen“, erläutert Daniela Schrader. „Wir garantieren unseren Kunden flexible Lösungen und maximale Effizienz sowie absolute Termintreue. Dieses hohe Qualitätsniveau macht uns europaweit zum gefragten Partner, wenn es um die Fertigung feinmechanischer und präzisionsoptischer Komponenten und Geräte geht.“ Basis dieses Erfolges seien einerseits qualifizierte Mitarbeiter andererseits aber auch der durch modernste CNC-Fertigungstechnik geprägte Maschinenpark. 

Effizienz bei Produktions- und Energiemanagement

Viele der Mitarbeiter, die seit der Firmengründung im Unternehmen arbeiten, stehen nun vor dem Ruhestand oder sind schon ausgeschieden. Nicht immer gelinge es, frei gewordene Stellen wieder zu besetzen, bedauert Daniela Schrader. Deshalb investiere man auch in Automatisierung. Zwei Fräsautomaten stehen schon in der Werkhalle, die am Wochenende „unbemannt“ arbeiten. Die Anschaffung eines dritten sei schon geplant, sagt sie. „Die Investition in Automatisierung ist auch eine Antwort auf den Fachkräftemangel. Andererseits investieren wir regelmäßig in unseren Maschinenpark und effizientere Produktionsabläufe. Gerade bereiten wir einen Hallenumbau vor, um ein neues Dreh- und Fräszentrum aufzustellen.“ 
Auch die Preisentwicklung für Energie, Material und deutliche längere Lieferzeiten zwingen die Firma zum Handeln. „Wir müssen dadurch unsere Kalkulationen und Lieferzeiten ständig anpassen und gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen suchen.“ Bisher sei das immer gelungen – durch Flexibilität bei Lieferanten oder durch Substitution des eingesetzten Materials. Das Thema Energieeffizienz steht schon länger auf der Agenda. „Mit Hilfe der Förderung durch GREEN invest haben wir auf leistungsstärkere und hellere LED-Beleuchtung umgestellt und eine Wärmerückgewinnung installiert. Damit können wir unsere Warmwasserversorgung komplett ohne Strom betreiben.“
 

Ausbildung als Investition in die Zukunft

„Unser wichtigstes Kapital bleiben hochqualifizierte Mitarbeiter, die wir am liebsten selbst ausbilden“, betont die engagierte Unternehmerin. „Gerade lernen drei Azubis bei uns den Beruf eines Zerspanungsmechanikers. Alle haben nach dem erfolgreichen Abschluss bei uns auch eine berufliche Zukunft.“ Gute Erfahrungen habe man auch mit der Ausbildung junger Menschen mit ausländischem Pass gemacht – zum Beispiel aus der Ukraine, Afghanistan und der Türkei. Leider sei es in diesem Jahr noch nicht gelungen, Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen. Mit Tagespraktika im Rahmen des IHK-Schülercolleges, Veranstaltungen in Schulen, Auftritten bei Bildungsmessen und vielen anderen Aktionen wirbt ixxact intensiv um junge Menschen. Dabei setzt die Firma einerseits auf den sehr spannenden und herausfordernden Umgang mit modernster Technik. „Hinter dem Beruf verbirgt sich viel mehr als nur auf den Startknopf eines Automaten zu drücken. Programmieren und Einrichten der CNC-Technik gehören ebenso dazu wie sehr vielseitiges Wissen zu den einzelnen Bearbeitungsverfahren.“ Und noch ein Punkt ist ihr wichtig: „In einem familiengeführten Unternehmen gibt es flache Hierarchien, kurze Wege und viel Raum für eigenverantwortliches Arbeiten.“
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