Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement

Neue Inhalte - Neue Berufsbezeichnung
Aus Kaufleuten im Groß- und Außenhandel werden künftig Kaufleute für Groß-und Außenhandelsmanagement. Die neue Ausbildungsordnung berücksichtigt inhaltlich unter anderem die wachsende Bedeutung von E-Business, Prozess- und Schnittstellenmanagement und projektförmiger Arbeit.
Die Verordnung tritt am 1. August 2020 in Kraft.
Neu in der Ausbildungsordnung der Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement ist die Berufsbildposition „Elektronische Geschäftsprozesse (E-Business)“. Hierunter fällt zum Beispiel die Verwendung von E-Business-Systemen zur Ressourcenplanung und zur Verwaltung von Kundenbeziehungen. Der Bedeutungsgewinn von projektförmiger Arbeit wird unter anderem durch neue Inhalte im Bereich des Projektmanagements abgebildet – beispielsweise Unterstützungsleistungen bei der Vorbereitung, Planung, Durchführung, Steuerung und Dokumentation betrieblicher Projekte.
Auch in den beiden Fachrichtungen Großhandel und Außenhandel gibt es Veränderungen. So wurden beispielsweise in der Fachrichtung Großhandel Inhalte zum Retourenmanage­ment ergänzt; in der Fachrichtung Außenhandel wurden Inhalte internationaler Berufs­kompetenzen erweitert, zum Beispiel durch interkulturelle Kompetenzen.
Neu eingeführt wird auch eine gestreckte Abschlussprüfung, die sich aus zwei bewerteten Teilen zusammensetzt. In der mündlichen Prüfungsleistung können Auszubildende und Betriebe künftig zwischen zwei unterschiedlichen Zugangswegen für ein fallbezogenes Gespräch zu einer betrieblichen Fachaufgabe wählen.
Die Tätigkeit im Überblick
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagemt verkaufen Waren sowie Service- und Kundendienstleistungen, kalkulieren Verkaufspreise, sichern Qualitätsstandards, beobachten den Markt und beurteilen die Absatzchancen. Sie ermitteln Bezugsquellen, bewerten Angebote und kaufen Waren ein. Dabei setzen sie  Warenkenntnisse ein, planen und führen Einkaufsgespräche, informieren und beraten Kunden, bearbeiten Reklamationen, erarbeiten Marketingmaßnahmen und setzen sie um. Außerdem bearbeiten sie Kundenaufträge und Zahlungsvorgänge, beurteilen Kreditrisiken und werten Kennziffern und Statistiken für die Erfolgskontrolle aus.
Vor allem in der Fachrichtung Außenhandel müssen die Kaufleute auch Devisenkalkulationen durchführen, mitunter unter Einbeziehung von Devisentermingeschäften. Sie müssen die Außenwirtschafts- und Zollrechtsbestimmungen und internationale Handelsklauseln kennen und anwenden. Zudem schließen Sie internationale Transportverträge und wickeln Dokumentengeschäfte ab. Hier ist die sichere Kommunikation in einer Fremdsprache unerlässlich.
Die Ausbildung im Überblick
Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt eine Spezialisierung in eine der beiden Fachrichtungen Großhandel bzw. Außenhandel.
Typische Branchen
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche. Während die Kaufleute für in der Fachrichtung Großhandel für den inländischen Markt arbeiten, ist man in der Fachrichtung Außenhandel international tätig.
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