Demografische Entwicklung

Alterung - Immer weniger junge Fachkräfte

100 erwerbsfähige Personen müssen für 76 Kinder und Rentner aufkommen.
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  • im Jahr 1990 war der Durchschnittsthüringer 37,9 Jahre alt, im Jahr 2008 lag das Durchschnittsalter bereits bei 45,3 Jahren, im Jahr 2020 werden die Thüringer im Durchschnitt ein Alter von 49,1 Jahren haben
  • bis zum Jahr 2020 wird der Anteil der Personen im Rentenalter in Thüringen auf 28,3 Prozent ansteigen (1990: 13,7 Prozent, 2008: 22,6 Prozent)
  • im Jahr 2020 werden 100 Personen im erwerbsfähigen Alter für rund 76 Personen aufkommen müssen (1990: rund 64 Personen, 2008: rund 60 Personen)  

Schrumpfung - Steigende Lebenserwartung und weniger Kinder

Pro Jahr sterben 13.000 Menschen mehr, als Kinder geboren werden.
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  • im Durchschnitt wird die Bevölkerungszahl Thüringens im Zeitraum bis 2020 um rund 20.000 Personen jährlich sinken
  • die Lebenserwartung der Thüringer hat sich seit 1990/92 kontinuierlich erhöht und liegt aktuell bei 75,9 (Männer) bzw. 81,9 (Frauen) Jahren
  • durch die Verschiebung der Altersstruktur sinkt die Anzahl potentieller Eltern stetig, zudem werden in den kommenden Jahren immer mehr Frauen erst nach ihrem 30. Geburtstag Mutter
  • in der Folge werden bis 2020 im Durchschnitt jährlich rund 13.000 Kinder weniger geboren, als Menschen sterben

Abwanderung - Fortzug aus Thüringen geht weiter

Durch Abwanderung in andere Bundesländer wird Thüringen weiterhin zahlreiche Einwohner verlieren.
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  • für die Zeit bis 2020 werden konstante Fortzugsraten in die anderen Bundesländer (Binnenwanderung) erwartet, der Wanderungssaldo insgesamt bleibt negativ, wird allerdings jährlich geringer werden
  • dem Binnenwanderungsverlust von jährlich rund 7.900 Personen stehen im gleichen Zeitraum rund 1.000 aus dem Ausland zugewanderte Personen (Außenwanderung) gegenüber
  • Thüringen wird also zwischen 2009 und 2020 jährlich rund 6.900 Personen durch Abwanderung verlieren

Vereinzelung - Singlehaushalte auf dem Vormarsch

In Thüringen werden die privaten Haushalte bei Jung und Alt immer kleiner.
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  • die Entwicklungen bei Anzahl und Struktur der privaten Haushalte bilden die Grundlage für verschiedene Bedarfsberechnungen: Wohnraum, Energieverbrauch, Gebrauchsgüter, Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen, kommunale Dienstleistungen
  • in Thüringen werden die privaten Haushalte immer kleiner: seit 1991 ist einerseits eine starke Abnahme der Haushalte mit drei sowie vier und mehr Personen und andererseits die signifikante Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte zu verzeichnen
  • Auslöser für diese Entwicklung sind ausgeprägte Individualisierungstendenzen bei jüngeren und älteren Menschen
  • für die Zeit bis 2020 wird eine Fortsetzung dieser Tendenz, allerdings mit abgeschwächter Dynamik, erwartet    
[Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik (Hrsg.), Thüringen 2020. Bevölkerungsvorausberechnung und Anschlussrechnungen (Ausgabe 2012), Erfurt 2012, S. 5-19.]