Nr. 3323444
EU-Unternehmensbarometer

„Wettbewerbsfähigkeit Europas steht auf dem Spiel“

Potsdam, 29. März 2024 – „Die aktuellen geopolitischen Spannungen erfordern ein engeres Zusammenrücken mit unseren Nachbarländern. Der EU-Binnenmarkt bietet beste Geschäftschancen, die es im internationalen Handel weiter als strategischen Vorteil zu nutzen gilt. Nur durch eine verlässliche und abgestimmte Politik in zentralen Themen kann die Wettbewerbsfähigkeit aller EU-Unternehmen bestmöglich gestärkt werden.“
Das sagt Potsdams IHK-Präsidentin Ina Hänsel für die Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger Industrie- und Handelskammern (LAG) zu den jetzt veröffentlichten Ergebnissen einer deutschlandweiten IHK-Umfrage unter den Unternehmen im Vorfeld der bevorstehenden Europawahlen am 9. Juni 2024.
Gefragt wurde: Zieht Ihr Unternehmen Nutzen aus der europäischen Integration? Welche wirtschaftspolitischen Themen sollten auf EU-Ebene nach der Wahl prioritär angegangen werden? Wie wirkt sich die Umsetzung bestimmter EU-Initiativen auf die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens aus? Wie hat sich die Attraktivität der EU als Unternehmensstandort in den letzten fünf Jahren entwickelt? Knapp 3.000 Unternehmen haben sich bundesweit hierzu geäußert – darunter auch Brandenburger Firmen.
Die Antworten zeichnen ein eindeutiges Bild: Einerseits spüren deutsche Unternehmen greifbare Vorteile im EU-Raum. Insbesondere der gemeinsame Währungsraum, der Zugang zu europäischen Märkten und die einheitlichen EU-Normen sind für die Geschäftsentwicklung von großer Bedeutung. Hierbei wird die Stabilität des EU-Wirtschaftsraums als besonders wichtig erachtet.
Andererseits zeigt knapp jede zweite Antwort, dass die Attraktivität der EU als Standort in den vergangenen fünf Jahren abgenommen hat. Ina Hänsel sagt: „Unsere Unternehmen senden damit eine klare Botschaft: Die Wettbewerbsfähigkeit Europas steht auf dem Spiel. Die Wirtschaft erwartet jetzt positive Signale der Politik hinsichtlich der Standortbedingungen, statt weiterer Eingriffe in die unternehmerische Entscheidungsfreiheit.“
So fordern mehr als 90 Prozent der antwortenden Unternehmen, dass die EU nach der Wahl den Bürokratieabbau fokussieren muss. Gerade der Umfang von Anzeige-, Melde-, Statistik- und Nachweispflichten, wie etwa in der kürzlich beschlossenen europäische Lieferkettenrichtlinie, hemmen wirtschaftliche Aktivitäten sowie die Wettbewerbsfähigkeit und überfordern insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Daher muss die Reduktion bürokratischer Belastungen oberste Priorität haben.
„Das sind ernstzunehmende Rückmeldungen, die sich sowohl im Landes- als auch im Bundestrend widerspiegeln“, so Ina Hänsel für die IHK-LAG. „Damit liegen einmal mehr konkrete Forderungen zur Verbesserung der Standortfaktoren auf dem Tisch. Die Unternehmen wissen um ihre Verantwortung und wollen anpacken, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas und der Metropolregion zu stärken. Sie brauchen aber endlich Rückenwind und mutige sowie verlässliche Signale durch die Politik.“

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
IHK24

Nachhaltige Wasserversorgung gefordert

Potsdam/Berlin, 21. März 2024 – Rechtzeitig zum Weltwassertag tragen die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg (IHKs) und die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ein gemeinsames Handlungspapier an die Politik und Verwaltung heran, in dem sie eine schnellere Umsetzung von Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung der Ressource Wasser für die Trinkwasserversorgung und die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Berlin-Brandenburg einfordern.
In Zeiten steigender Wasserbedarfe und abnehmender Grundwasserressourcen ist die Versorgungssicherheit wichtig für die Menschen und ein bedeutender Standortfaktor für die Wirtschaft in Berlin-Brandenburg. Die Herausforderungen bei der Sicherung der Wasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung sind allerdings komplex und unterliegen verschiedenen Einflüssen. Die stärksten Faktoren sind das nachbergbauliche Wasserdefizit im Spreeabfluss, die Zunahme von Wetterextremen wie Starkregen und Dürre sowie das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in der Metropolregion.
„Die brandenburgischen Wasserversorger sind bereits heute mit steigenden Wasserabgaben aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen und zunehmender Industrie- und Gewerbeansiedlungen konfrontiert, wie eine gemeinsame Umfrage der IHKs und des VKU im letzten Jahr verdeutlichte. Danach sind über 40 Prozent der befragten Wasserversorger in Brandenburg gezwungen, ihre Wasserrechte über die kritische Grenze von 80 Prozent auszuschöpfen. Es bedarf daher der Vorhaltung ausreichender Wasserrechte und beschleunigter Genehmigungsverfahren seitens der zuständigen Landesbehörden. Das würde den Wasserversorgern erlauben, flexibel und unmittelbar auf geänderte Wasserdargebote und -bedarfe – etwa durch Industrieansiedelungen – zu reagieren“, erklärt Julian Büche, Geschäftsführer der VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg.
Vor dem Hintergrund knapper werdender Wasserressourcen befürchten Unternehmen zunehmende Wassernutzungskonflikte. Diese gilt es frühzeitig zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. „Das Thema Wasser sollte in der Regionalplanung stärker Eingang finden, um auf wasserintensive Ansiedlungen besser vorbereitet zu sein. Wir brauchen ausreichend Wasserspeicher und eine funktionale Wasserinfrastruktur. Dies alles muss in ein länderübergreifendes Wasserressourcenmanagement eingebettet werden, welches auch die Finanzierung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen in den Blick nimmt. Die Länder müssen hier deutlich schneller werden“, fordert Jens Warnken, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus für die Landesarbeitsgemeinschaft der Berlin-Brandenburger IHKs.
Die Handlungsempfehlungen sind mit vorgeschlagenen Maßnahmen und Umfrageergebnissen im gemeinsamen Handlungspapier untersetzt:
Bewusster Umgang mit Wasser: ganzheitliche Lösungen im Umgang mit Extremwetterereignissen entwickeln
1. Länderübergreifende Infrastrukturmaßnahmen finanzieren, planen und umsetzen
2. Berücksichtigung der Wasserver- und Abwasserentsorgung in der Regionalplanung und zu Beginn der Ansiedlungsprozesse
3. Bestehende Wasserrechte sichern und schnelle Genehmigungsverfahren ermöglichen
(Anhang: Handlungspapier „Sicherung der Trinkwasserversorgung und des Wirtschaftsstandorts Berlin-Brandenburg“)

Termin:

Länderübergreifender Wasserkongress am 10. April 2024 in Cottbus
Um Akteuren eine Plattform für die notwendige gesellschaftliche Diskussion bei der Lösung der wasserwirtschaftlichen Herausforderungen zu geben, organisieren die Berlin-Brandenburger IHKs, die VKU-Landesgruppe sowie der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. (VBKI) am 9. und 10. April 2024 in Cottbus einen zweitägigen Wasserkongress, der zum zweiten Mal länderübergreifend stattfindet. Am ersten Tag stehen das Netzwerken und eine Exkursion mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbh (LMBV) ins Lausitzer Seenland im Fokus. Impulsvorträge zu den Herausforderungen beim Wassermanagement in der Metropolregion gibt es am zweiten Tag. In vier Foren wird zudem über zukunftsfeste Industrie- und Gewerbestandorte, die Wasserinfrastruktur, Nutzungskonkurrenzen und die Wasserkraft diskutiert. Die Ergebnisse fließen dann in die Podiumsdiskussion unter dem Leitthema „Wasser als Standortfaktor" ein.
Anmeldungen zum Kongress sind für Interessierte und Medienvertreter noch möglich unter: https://event.cottbus.ihk.de/wasserkongress2024
Bürokratieabbau

Brandenburgs Wirtschaft legt Entlastungskatalog vor

Die Wirtschaft in Brandenburg hat der Landesregierung einen umfangreichen Forderungskatalog für einen beschleunigten Bürokratieabbau und eine Entlastung der Unternehmen vorgelegt. Damit sollen Aufwand und Kosten der Betriebe spürbar sinken und Planungs- und Genehmigungsverfahren rascher vorankommen.
Zudem erhofft sich die Wirtschaft insgesamt eine nachhaltige Dynamik für den Investitionsstandort Brandenburg. Damit richten sich die Verbände und Kammern des Landes an Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, um der Politik konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau zu unterbreiten.
Neue Gesetze und Regelungen hätten in den vergangenen Jahren bei den Firmen für immer mehr Aufwand gesorgt, bemängeln die Unternehmen. Auch die Verwaltung leide unter der wachsenden Dichte an Vorschriften. Eine Entlastung würde also beiden Seiten nutzen, argumentieren die Wirtschaftsvertreter. 

Belastungsbremse und Genehmigungsfiktion

Sie schlagen unter anderem eine Belastungsbremse für neue Bürokratie vor. Für jeden Zusatzaufwand durch ein neues Gesetz brauche es eine Entlastung in doppelter Höhe. Mit einer solchen „One-in-two-out“-Regelung könne Brandenburg Vorreiter beim Bürokratieabbau werden. Zudem solle ein mit Fachleuten besetzter Normenkontrollrat dafür sorgen, dass sich neue Gesetze mit so wenig Aufwand und Kosten wie möglich umsetzen lassen. Ein solches Gremium habe sich auf Bundesebene und in einigen Bundesländern bewährt.
Zudem regt die Wirtschaft an, amtliche Genehmigungen zu beschleunigen. Widerspreche ein Amt einem Antrag nicht binnen einer gewissen Frist, solle dieser als genehmigt gelten (Genehmigungsfiktion). Zudem solle das Vergaberecht mittelstandsfreundlicher gestaltet werden, etwa durch mehr Flexibilität für Kommunen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Auch eine einfachere Bauordnung für Brandenburg wünscht sich die Wirtschaft. Daneben verlangen die Unternehmen, weniger statistische Daten an den Staat melden zu müssen.

Digitale Verwaltungsleistungen gefordert

Einen zentralen Hebel für weniger Bürokratiekosten sehen die Firmen zudem in der Digitalisierung der Verwaltung. Kontakte der Firmen zu den Behörden und deren Dienstleistungen müssten durchgängig online möglich sein. Die Wirtschaft verweist hier auf das Onlinezugangsgesetz des Bundes, dem zufolge 575 Prozesse längst digitalisiert sein sollten. Brandenburg liege bei der Umsetzung dieses Gesetzes bundesweit auf einem hinteren Platz. Wer beispielsweise ein Gewerbe anmelden wolle, müsse dazu persönlich auf dem Amt erscheinen und könne es nicht digital erledigen. Das Organisationskonto auf ELSTER-Basis müsse zum zentralen Kommunikationsmittel zwischen Wirtschaft und Verwaltung werden.
Große Erwartungen setzt die Wirtschaft in den Bund-Länder-Pakt zur Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung. Er müsse schnell und konsequent Realität werden. Darüber hinaus müsse sich Brandenburg auf der Bundesebene für weniger Bürokratie einsetzen. Die jüngsten Vorschläge etwa zum vierten Bürokratie-Entlastungsgesetz des Bundes blieben deutlich hinter den Erwartungen der Unternehmen zurück.

Stimmen dazu:

Stefan Moschko, Präsident der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), sagte: „Unternehmerinnen und Unternehmer empfinden die übermäßige Bürokratie als eine echte Plage. Gerade in der aktuell schwierigen Wirtschaftslage wirkt die immer weiter zunehmende Regelungsdichte wie eine zusätzliche Belastung. Mit einem Befreiungsschlag auch auf der Landesebene kann die Regierung ein wichtiges Signal setzen. Das wäre wie ein kostenloses Konjunkturprogramm für das Land.“

Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, sagte für die IHKs des Landes Brandenburg:
„Die Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren wirkt sich nachteilig auf den Wirtschaftsstandort Brandenburg aus und wird von den Unternehmen als wachsendes Investitionshemmnis gesehen. Vom Bauantrag bis zu umweltrechtlichen Genehmigungen: In der aktuellen Konjunkturbefragung sehen über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) die zähe Bearbeitung von Anträgen als hinderlich für Investitionen an – im Jahr 2017 waren es noch 45 Prozent. Die Effizienz in märkischen Amtsstuben bezeichnen insgesamt 65 Prozent unserer Mitgliedsbetriebe als Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Im Jahr 2017 waren das noch 46 Prozent.”
Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg, sagte: Die übermäßige Bürokratie setzt auch das brandenburgische Handwerk unter enormen Druck. Handwerker verbringen mehr und mehr wertvolle Zeit am Schreibtisch, die sie effektiver in der Werkstatt oder auf Baustellen für ihre eigentliche Arbeit nutzen könnten. Die Belastungen beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe, behindern Innovation und treiben die Kosten auch für Verbraucher in die Höhe. Wir fordern deshalb seit Langem immer wieder eine dringende Vereinfachung administrativer Prozesse und Genehmigungsverfahren zum Beispiel bei Baumaßnahmen, eine kritische Überprüfung der Auflagen und Nachweispflichten bis hin zur (vorläufigen) Aussetzung, wenn sie an den Lebenswirklichkeiten vorbei gehen. Wir brauchen eine Landespolitik, die die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen kleiner und mittelständischer Handwerksbetriebe berücksichtigt.“

 Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind die Stimme der Wirtschaft in der Hauptstadtregion: Wir stehen für 60 Mitgliedsverbände aus allen wichtigen Branchen, von der Autoindustrie bis zur Startup-Branche. Als Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) setzen wir uns für die Belange der regionalen Wirtschaft auf Bundesebene ein. Unser ordnungspolitisches Leitbild ist die Soziale Marktwirtschaft mit einem funktionierenden Wettbewerb. Für uns sind unternehmerische Freiheit, ökonomische Leistungsfähigkeit und Verantwortung für das Gemeinwohl untrennbar miteinander verbunden.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern Cottbus, Ostbrandenburg sowie Potsdam. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Der Handwerkskammertag Brandenburg ist ein Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) - Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von rund 39.000 Handwerksbetrieben und ihren mehr als 157.000 Beschäftigten, die jährlich einen Umsatz von knapp 18 Milliarden Euro erwirtschaften. Der Handwerkskammertag setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche im Land Brandenburg ein und bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks.
Lieferkettengesetz

Lieferkettengesetz birgt massive Belastungen

Cottbus/Frankfurt (Oder)/Potsdam, 15. März 2024 – Die von den EU-Mitgliedstaaten heute beschlossene EU-Richtlinie zu Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit in Lieferketten (Corporate Social Responsibility Directive, CSDDD), kurz: Europäische Lieferkettenrichtlinie, geht – trotz kurzfristiger Anpassungen im Hinblick auf die Betriebsgröße und die zivilrechtliche Haftung - weit über das in Deutschland verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG) hinaus und stellt damit die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Bundesland vor enorme Probleme.
Dazu sagt IHK-Präsidentin Ina Hänsel, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg:
„Die Brandenburger Wirtschaft unterstützt das Ziel der EU-Strategie zur Förderung menschenwürdiger Arbeit weltweit. Brandenburger Firmen tragen im Ausland auf vielfältige Weise und bereits seit langem und ganz in der Tradition des Leitbilds der Ehrbaren Kaufleute zu höheren Sozial- und Umweltstandards, besserer Bildung und damit zu Wachstum und Wohlstand bei. Die nun doch kurzfristig beschlossene Europäische Lieferkettenrichtlinie gefährdet jedoch mit ihrer Praxisferne, Unverhältnismäßigkeit und enormen Rechtsunsicherheit die von der EU unterstützte Internationalisierung und Wettbewerbsfähigkeit auch von Brandenburger KMU.“
Die Richtlinie nimmt nun Unternehmen ab 1000 Mitarbeitern in die Pflicht und nicht - wie vorher diskutiert - Unternehmen ab 500 Arbeitnehmer/-innen. „Schon mit der deutschen Version des Lieferkettengesetzes, welches Anfang 2023 in Kraft getreten ist und Unternehmen ab 1000 Mitarbeitern in die Pflicht nimmt, spüren auch unsere kleinen und mittleren Unternehmen die immensen bürokratischen und faktischen Mehrkosten der Richtlinienumsetzung massiv“, sagt Ina Hänsel.  Laut einer DIHK-Sonderumfrage im Jahr 2023 nimmt jedes zweite deutsche Unternehmen die Herausforderungen in der Umsetzung des LkSG wahr, weil sie bezüglich ihrer menschenrechts- und umweltbezogenen Risiken direkt von ihren Großkunden kontaktiert werden, obwohl sie nicht direkt unter den Anwendungsbereich des Gesetzes fallen. Mit der EU-Version verschärfen sich nun die bürokratischen Herausforderungen für KMU massiv. Durch die Einbindung aller europäischen Unternehmen in die verpflichtenden Sorgfaltspflichten verschärft sich dieser bürokratische Mitnahmeeffekt umso mehr.
IHK-Präsidentin Hänsel weiter: „Ein wesentlicher Kritikpunkt der Wirtschaft ist auch die vorgesehene zivilrechtliche Haftung im geplanten Lieferkettengesetz, welche jetzt zwar etwas entschärft, dennoch nicht völlig abgeräumt wurde. Das Gesetz wirkt auf die verfolgten Ziele – die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in Entwicklungsländern – eher kontraproduktiv. Womöglich ziehen sich in der Folge Unternehmen eher aus Ländern mit unübersichtlicher Menschenrechtslage zurück, um ihr Risiko der zivilrechtlichen Haftung zu minimieren.“

Hintergrund:

Die EU-Kommission hatte im Februar 2023 den Gesetzesentwurf zum EU-Lieferkettengesetz eingebracht. Der Gesetzesentwurf ist im Trilog-Verfahren bei EU-Parlament und EU-Rat Ende 2023 beschlossen worden. Das EU-Lieferkettengesetz geht in seiner nun beschlossenen Fassung immer noch weit über das in Deutschland verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG) hinaus. Dieses trat zum 1. Januar 2023 in Kraft und stellt an die vom Gesetz betroffenen Unternehmen besondere Herausforderungen zur Einhaltung von Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte und Umweltaspekte. Die aktuelle Verabschiedung der Richtlinie zwischen den EU-Mitgliedsstaaten wird auch Brandenburger Unternehmen vor weitere immense bürokratische Belastungen stellen.

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Internationaler Frauentag 8. März

"Frauen gründen zu wenig"

Potsdam, 7. März 2024 – „Frauen gründen anders: Sie starten oft im Nebenerwerb und neben der Familie. Aber es sind leider immer noch zu wenige.“ Das sagt Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, anlässlich des Internationalen Frauentages.
„Es ist ermutigend zu sehen, dass Frauen trotzdem den Weg in die Selbstständigkeit einschlagen und sich in verschiedenen Branchen engagieren. Immerhin wird inzwischen die knappe Hälfte aller Gründungsberatungen mit Frauen durchgeführt, doch es bleiben noch zu viele große Chancen ungenutzt. So rollt eine große Welle von Unternehmensnachfolgen auf uns zu. Allein im Land Brandenburg stehen bis zum Jahr 2026 fast 5.000 übergabereife Betriebe vor dem Generationswechsel. Die IHK berät hier sowohl gründungs- als auch Übergabewillige und ermuntert auch die Frauen, hier noch aktiver zu werden.“
Ina Hänsel
Die Anzahl derer, die nach erfolgter Beratung bei der IHK wirklich gründen, ist mit rund 41 Prozent bei Nebenerwerbsgründungen und 34 Prozent bei Vollerwerbsgründungen laut KfW-Gründungsmonitor erheblich geringer.
Laut Landesamt für Statistik betrug der Gründerinnen-Anteil im Jahr 2023 für das Land Brandenburg insgesamt 34,1 Prozent (2022: 33,4). Dabei sind die Gründe für einen Start im Nebenerwerb vielfältig. Es sind häufig die gleichen, die Unternehmen anführen, wenn sie die Karrieren von Frauen unterstützen wollen. Nach einer IHK-Umfrage unter den Unternehmen geben rund 40 Prozent an, dass keine ausreichende Kinderbetreuung gewährleistet sei.  Weitere Gründe neben der Vereinbarkeit von Familie und Karriere sind die fehlenden Karriereambitionen bei Arbeitnehmerinnen, die von jeweils fast der Hälfte der Unternehmen als große Hürde bei der Karriereförderung von Frauen wahrgenommen werden. Weibliche Vorbilder könnten da eine wichtige Rolle spielen.
Insgesamt gab es im Jahr 2023 im Land Brandenburg 13.928 Neugründungen von insgesamt 15.257 Gewerbetreibenden, von denen 5.207 (34,1 Prozent) weiblich sind. Dies entspricht einer Steigerung von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil an Gründerinnen mit einer Migrationsgeschichte im Jahr 2023 betrug 16,8 Prozent. Die Auswertung des Landesamts für Statistik zeigt, dass ein Großteil aus Osteuropa und Vietnam kommt. Ina Hänsel sagt: „Auch hier müssen noch Eintrittsbarrieren und bürokratische Hemmnisse abgebaut werden, die zum Beispiel mit der Sprachbarriere daherkommen.“
Laut DIHK-Report Unternehmensgründung 2023 blieb bundesweit der Anteil an weiblichen Gründungsinteressierten im Vergleich zum Vorjahr stabil bei 43 Prozent und damit leider immer noch unter der 50-Prozent-Marke. Als zentrales Motiv für die Gründung wurde mit 93 Prozent die durch die Selbstständigkeit gewonnene Flexibilität am häufigsten genannt. Für 58 Prozent stellen finanzielle Anreize einen wichtigen Faktor dar. Im Sinne des Social Entrepreneurships wollen 38 Prozent mit ihrer Gründung vor allem auch zum Gemeinwohl beitragen. Für 12 Prozent stellt der Mangel an Erwerbsalternativen das Hauptgründungsmotiv bei Frauen dar.

Veranstaltungshinweis:

Frauen auf dem Weg 2024
Mut. Macht. Zukunft.
Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwochen findet die Veranstaltung „Frauen auf dem Weg 2024 – Mut. Macht. Zukunft.“ am 14. März 2024 von 15 bis 19 Uhr in der IHK Potsdam, Breite Straße 2 a – c, 14467 Potsdam, statt. Die IHK Potsdam ist Mitveranstalter. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Angesprochen sind alle Interessierten, die Frauen auf dem Weg in die Zukunft begleiten und unterstützen wollen.
Ziel der Veranstaltung ist es, Mut zu machen, die eigene Idee umzusetzen, voneinander zu lernen und sich zu vernetzen. Freuen Sie sich auf eine Veranstaltung voller Weggabelungen mit inspirierenden Gründungs- und Karrieregeschichten, Vorträgen, Talkrunden und Workshops.
Konjunktur Sonderfrage

Region leidet unter Investitionshemmnissen

Berlin/Potsdam, 6. März 2024 - Die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg haben in der Konjunkturbefragung zu Jahresbeginn 2024 eine Sondererhebung zu den förderlichen und hemmenden Wirkungen verschiedener Faktoren auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen in der Hauptstadtregion durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2017 die Investitionstätigkeit sowohl durch konjunkturelle als auch strukturelle Faktoren ausgebremst wird.
Um die aktuelle Wachstumsschwäche zu überwinden, sind deutlich mehr Investitionen seitens der Unternehmen notwendig. Auch verlangen die anstehenden Transformationsprozesse deutlich höhere Investitionen, um den technologischen und ökologischen Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden. Als weitere Dimension werden der demografische Wandel und die damit einhergehende weiter steigende Fachkräfteknappheit genannt, die eine höhere Produktivität unumgänglich machen, um den Wohlstand zu halten. Die dafür flächendeckend notwendigen Investitionen bleiben aktuell allerdings aus.

Investitionshemmnisse haben deutlich zugelegt

Laut Umfrage sind die größten Hemmnisse für Investitionen die allgemeine Preissteigerung, die gestiegenen Energie- und Arbeitskosten, die Höhe von Steuern und Abgaben, aber auch der Umfang neuer Gesetzgebungen und Regulierungen oder die Effizienz der Behörden sowie der Fachkräftemangel. Hier sehen je nach Faktor 65 bis zu 84 Prozent der Unternehmen einen negativen Einfluss auf ihre Investitionsplanungen. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage sehen die Unternehmen ihre Situation deutlich kritischer. Bei allen Faktoren ist die negative Einschätzung und somit der hemmende Einfluss gestiegen.
Für eine Trendwende müssen die Standortbedingungen mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert werden:
  • Steuern und Abgaben müssen auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden.
  • Bürokratische Belastungen müssen deutlich reduziert werden, bei deutlich zügigeren Planungs- und Genehmigungsverfahren.
  • Steuerliche Anreize über attraktive Abschreibungsregelungen würden helfen, die Investitionszurückhaltung im Inland abzubauen.
  • Durch Bereitstellung adäquater Gewerbeflächen sollte den Unternehmen ausreichend Platz für erweiternde Investitionen geboten werden.
  • Der seit Jahren wachsende Fachkräfteengpass muss durch gezielte Maßnahmen in Bildung und Zuwanderung angegangen werden.

Der gesamte Konjunkturbericht zur Sonderauswertung mit Grafiken und weiterem Hintergrund unter: www.ihk.de/berlin/konjunktur
Auszeichnung

Start: „TOP-Ausbildungsbetrieb 2024“

Potsdam, 1. März 2024 – „TOP-Ausbildungsbetrieb 2024“ – ab heute bis zum 30. April 2024 läuft der Bewerbungszeitraum für die begehrten Auszeichnungen. Insgesamt sechs Unternehmen zwischen Prignitz und Fläming werden dann im Herbst von IHK-Präsidentin Ina Hänsel besucht und ausgezeichnet.
Ina Hänsel: „Wir können die Bemühungen unserer Unternehmen gar nicht genug würdigen, sich über die Ausbildung für die Zukunft fit zu machen. Den Fachkräftebedarf aus dem eigenen beruflichen Nachwuchs zu decken – das ist immer die Königslösung. Erneut haben uns jetzt die Betriebe bestätigt, dass der Mangel an geeigneten Fachleuten ihr größtes geschäftliches Risiko darstellt. Die IHK Potsdam unterstützt deshalb alle Aktivitäten und hat dazu auch mit den beiden IHKs in Cottbus und in Frankfurt (Oder) den neuen Ausbildungsatlas online auf www.mach-es-in-brandenburg.de an den Start gebracht. Auch so konnte die Anzahl der laufenden Ausbildungsverträge zum Jahresende in unserem Kammerbezirk um fast sechs Prozent gesteigert werden.“
Ab sofort bis zum 30. April 2024 können sich alle Ausbildungsbetriebe, die Mitglied der Industrie- und Handelskammer Potsdam sind, für den Titel „– TOP-Ausbildungsbetrieb 2024“, hier bewerben. Voraussetzungen sind besonderes Engagement bei der Schaffung attraktiver Ausbildungsplätze. Die Auswahl der Preisträger nimmt eine Jury von Ausbildungsexperten vor. Geehrt werden bis zu sechs Ausbildungsbetriebe mit einem Preisgeld von je 500 Euro sowie mit einem Pokal und einer Urkunde zur Anerkennung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Die Preisverleihungen sollen im jeweiligen Unternehmen im September/Oktober dieses Jahres stattfinden.
Seit 20 Jahren würdigt die IHK Potsdam jährlich vorbildliche Ausbildungsbetriebe aus dem IHK-Bezirk – seit dem Jahr 2014 „TOP-Ausbildungsbetrieb“.
Studie

Infrastruktur bremst Wirtschaft um den BER

Potsdam. Es gibt dringenden Handlungsbedarf bei der Planung der Verkehrsinfrastruktur rund um die Flughafen- und Tesla-Region. Das zeigt die gemeinsame „Verkehrs- und Engpass-Analyse Flughafenumfeld und Teslaregion“ der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin Brandenburg und der Berlin-Brandenburger Industrie- und Handelskammern.
Autobahnen und Knotenpunkte entlang der Bundesstraßen stehen zunehmend unter Druck aufgrund veränderter Rahmenbedingungen. Steigende Fluggastzahlen, eine dynamische Umfeldentwicklung infolge wachsender Einwohnerzahlen und neuer Gewerbeansiedlungen wie Tesla führen zu einem weiteren starken Anstieg von Pendler- und Güterverkehren. Wo genau es bereits heute zu Problemen kommt bzw. bis zum Jahr 2040 kommen wird und wo notwendige Handlungsschwerpunkte bei Straße, Schiene und öffentlichen Verkehr jetzt liegen sollten, stellt die Studie samt Maßnahmenkatalog aufschlussreich dar.
Die Verkehrsmengen nehmen seit 2021 wieder stark zu. Aktuelle Zählungen liegen bereits um 20 bis 70 Prozent höher als die bislang von der Landes- und Bundesregierung herangezogene Datenbasis. „Insgesamt ist schon heute ein Verkehrsniveau erreicht, das verstärkte Maßnahmen der Steuerung, Vermeidung und Verlagerung auf andere Verkehrsträger verlangt, um die im rasant wachsenden Tempo zukünftigen Engpässe in der Airport- und Tesla-Region managen zu können“, betont Bertram Teschner, Geschäftsführer des Verkehrsplanungsbüros SPV Spreeplan Verkehr Berlin GmbH, der mit der Erstellung der Studie beauftragt war.
Eine Überlastung ist z. B. auf der A 10 östlich des Schönefelder Kreuzes durch Überlagerungen im Wirtschafts- und Pendlerverkehr – insbesondere durch die Tesla-Fabrik oder bei den Verkehrsknoten Schönefeld Nord, Rangsdorf Kienitzer Straße, auf der B 96a und bei Teltow erkennbar. Steigerungsraten bis zum Jahr 2040 auf der A 10 (Ost) um 42 Prozent oder auf der A 113 (Nord) um 61 Prozent verdeutlichen, dass sich die Verkehrslage dramatisch verschärfen wird. „Die Landesstraßen können die hohen Verkehrsmengen auf den Autobahnen nur bedingt aufnehmen“, sagt Teschner. Auch die enorm steigenden LKW-Verkehre auf der A 13 zwischen Schönefelder Kreuz und der Lausitz erfordern einen schnellen Planungsbeginn für eine weitere Autobahnspur.
“Bis2040 spitzt sich die Verkehrslage deutlich zu. Weiteres Wachstum braucht Investitionen in die Infrastruktur. Ein Zukunftsplan zur Steuerung der Verkehre in der Airport- und Tesla-Region ist dringend notwendig, damit die Wirtschaft nicht ausgebremst und die Anrainer-Kommunen nicht überfordert werden“, sagt Hauptgeschäftsführer André Fritsche von der IHK Cottbus stellvertretend für die Brandenburger IHKs.
Robert Rückel, Vize-Präsident der IHK Berlin betont: „Die enorme wirtschaftliche Anziehungskraft des Flughafenumfelds kann sich nur dann richtig entfalten, wenn jetzt in eine adäquate Verkehrsinfrastruktur investiert wird. Die Flughafenregion ist schließlich keine Insel. Es wäre geradezu widersinnig, nach der milliardenschweren Investition in einen Flughafen für die Metropolregion nicht den logischen nächsten Schritt zu gehen, um das Potential für die Region voll auszuschöpfen. Zu den vordringlichen Projekten gehören dabei die Verlängerung der U-Bahnlinie 7 von Rudow zum BER, vor allem für Berufspendler sowie der Ausbau der Ostbahn, damit der wachsende Transitverkehr vom LKW auf die Schiene verlagert werden kann.“ 
„Für die Kommunen in der Flughafenregion sind die Verkehrsbelastungen schon heute deutlich zu spüren, dennoch muss es in unserem Interesse liegen, den Personen- und Wirtschaftsverkehr lauffähig zu halten“, sagt Andreas Igel, Bürgermeister von Ludwigsfelde und Vorsitzender des Dialogforums Airport Berlin Brandenburg. „Als Kommunen sind wir besonders gefragt, starke Mobilitäts- und Quartierskonzepte umzusetzen und Pendlern ein attraktives ÖPNV-Angebot anzubieten, um für Entlastung beim Pendlerverkehr auf den Straßen zu sorgen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten diese Analyse kennen und in ihre Aufgaben verbindlich einbeziehen. Vorbeugende Maßnahmen und Investitionen in die Infrastruktur müssen jetzt mit dem Land und Bund und den Verkehrsbetrieben geplant werden, damit keine 15 Jahre ins Land gehen und die Situation für alle überfordernd wird.“

Forderungen

Gefordert wird u.a. die schnellstmögliche Ertüchtigung und der Ausbau der A 10 auf dem gesamten südlichen Berliner Ring vom Dreieck Potsdam über das Schönefelder Kreuz bis hin zum Dreieck Spreeau sowie der gesamten A 12 östlich des Dreiecks Spreeau bis nach Frankfurt (Oder). Der Aufbau elektronischer Schilderbrücken über der Autobahn A 10 und A 12 zur Verkehrsbeeinflussung und als Voraussetzung für eine temporäre Freigabe der Seitenstreifen in Stausituationen wäre kurzfristig umsetzbar und hätte schnelle Effekte. Oberstes Augenmerk sollte die Stärkung der Schiene sein. Dafür notwendig ist die Beschleunigung des Infrastrukturausbaus auf den wichtigen Eisenbahntrassen von und nach Berlin, wie die gerade entstehende Dresdner Bahn zwischen Berlin Südkreuz und Rangsdorf. Darüber hinaus ist ein Ausbau der Anhalter Bahn von Berlin Richtung Jüterbog und der Görlitzer Bahn von Berlin nach Königs Wusterhausen zwingend erforderlich. Wenn es ein leistungsfähiges Schienenverkehrsangebot gibt, ist laut Verkehrsstudie mit einer Verdreifachung der Fahrgastzahlen in den Bahnen bis zum Jahr 2040 zu rechnen. Der Ausbau der Ostbahn ist ein Schlüsselprojekt, um den Güterverkehr auf der Schiene zu stärken.
Empfohlene Maßnahmen Straßenverkehr
  1. Fortlaufendes Monitoring wiederherstellen (Dauerzählstellen auf Autobahnen instandsetzen)
  2. Optimierung/Aufbau einer Verkehrsbeeinflussung auf Autobahnen (Schilderbrücken, Steuerung Geschwindigkeit, Warnungen)
  3. Ertüchtigung A 10 um Kreuz Schönefeld 4-streifig (evtl. Freigabe Seitenstreifen in Spitzenzeiten)
  4. Ausbau A 12, 3-streifig (östlich Dreieck Spreeau)
  5. Ausbau A 13, 3-streifig (südlich Kreuz Schönefeld)
  6. Herstellung AS Kiekebusch (zur Entlastung der Kommunen östlich A 113)
  7. Optimierung des Verkehrsflusses auf der A 100/A 113 (Vermeidung Tunnelsperrung)
  8. Optimierung identifizierter Knotenpunkte (Schönefeld Süd, Schönefeld Nord, Waltersdorf, Rangsdorf, KW, Großbeeren u.w.)
  9. AS Schönefelder Seen als Grundbaustein der Gewerbeerschließung und Flughafenerschließung
  10. Beseitigung beschrankter Bahnübergänge
Empfohlene Maßnahmen Schienen- und Busverkehr
  1. Angebotsausweitung im Regionalverkehr, um Verkehrsanteile von der Straße aufnehmen zu können
  2. Zuverlässigkeit des öffentlichen Verkehrs erhöhen (Pünktlichkeit, Anschlüsse, Information)
  3. Infrastrukturelle Voraussetzungen im Bahnverkehr herstellen (Anhalter Bahn, Bahnhof KW)
  4. Verlängerung der U 7 über Schönefeld bis zum BER bauen
  5. Aufstellen und Umsetzen von Mobilitätskonzepten in den Kommunen (Rad/Bus/Verleihsysteme)
  6. Angebotsausweitung im Busverkehr: Neuerschließung der Gewerbegebiete und verbesserte Bedienung der Bahnhöfe (kurze Umsteigezeiten, direkte und vertaktete Linien wie PlusBus sowie Finanzierbarkeit für Landkreise herstellen
  7. Attraktivitätssteigerung durch Park&Ride Angebote an Brandenburger Bahnhöfen
  8. Neue Mobilitätsformen entwickeln/testen/umsetzen
  9. Schwerverkehr auf die Schiene verlagern, Ostbahn ausbauen zur Aufnahme von Transitverkehren im Güterverkehr

Die aktuelle Studie im Internet:

Die länderübergreifende IHK-Verkehrs- und Engpassanalyse BER und Umfeld aus dem Jahr 2019 wurde mit der aktuellen Studie fortgeschrieben und auf eine breitere Datenbasis gestellt. Sie ist unter diesen Links zu finden:
www.dialogforum-ber.de/seite/518274/verkehrsanalyse.html
www.cottbus.ihk.de/verkehrsanalyse-flughafenumfeld-teslaregion
Weitere Informationen erteilen:
Jens Krause, Generalmanager und Leiter Stabstelle Strukturwandel/Infrastruktur und Verkehr bei der IHK Cottbus, Tel.: 0355 365-1100, E-Mail: jens.krause@cottbus.ihk.de
Clemens Glade, Referent Öffentlichkeitsarbeit Kommunale Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin Brandenburg, E-Mail: clemens.glade@dialogforum-ber.de, Tel.: 0171 8387225
Bertram Teschner, Geschäftsführer SPV Spreeplan Verkehr GmbH, Tel.: 030 80 93 58 110, E-Mail: teschner@spv-berlin.de





Wettbewerb

Jetzt für den Zukunftspreis bewerben

Ab sofort können sich Unternehmen um den „Zukunftspreis Brandenburg“ 2024 bewerben. Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern des Landes vergeben zum 20. Mal die begehrte Auszeichnung. Bis zum 3. Mai 2024 ist die Anmeldung im Internet unter www.zukunftspreis-brandenburg.de freigeschaltet.
Insgesamt 181 Preisträger hat der „Zukunftspreis Brandenburg“ bislang hervorgebracht. Das sind 181 Wirtschaftsgeschichten „Made in Brandenburg“. Er ist der wichtigste Wirtschaftspreis, den die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen zwischen Oder, Neiße, Spree, Havel und Elbe bekommen können.
Gesucht werden besondere unternehmerische Leistungen. Das können innovative Produkte und Verfahren ebenso sein wie überdurchschnittliches Engagement für die Berufsausbildung, eine innovative Unternehmensführung, starkes Wachstum bei Umsatz und/oder Mitarbeiterzahlen oder eine beachtenswerte Nachfolge-Lösung. Der Wettbewerb bringt erfolgreiche Wirtschaftsgeschichten in die Öffentlichkeit.
Aus dem Kreis der zwölf Finalisten werden die sechs Preisträger bei der Auszeichnungsveranstaltung am 22. November 2024 im Holiday Inn Berlin Airport Conference Centre in Schönefeld bekannt gegeben. Sie erhalten neben einem Imagefilm eine mediale Präsenz, eine Stele, eine Urkunde sowie das Recht, mit dem Label „Gewinner des Zukunftspreises Brandenburg“ für sich zu werben.
Hintergrund:
Zu den Unterstützern und Partnern des wichtigsten Wirtschaftspreises in Brandenburg zählen die sechs Wirtschaftskammern – IHKs und HwKs – sowie namhafte Institutionen und Unternehmen wie die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB), die Deutsche Bank, die Bürgschaftsbank Brandenburg, die EWE AG sowie die Agenturen für Arbeit Eberswalde, Frankfurt (Oder), Potsdam und Neuruppin. Medienpartner sind die drei brandenburgischen Regionalzeitungen „Märkische Oderzeitung“, „Märkische Allgemeine Zeitung“  und „Lausitzer Rundschau“ sowie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Konjunkturumfrage

Entgegen dem Bundestrend

Berlin/Potsdam, 14. Februar 2024 - Die Berlin-Brandenburger Wirtschaft stemmt sich zu Jahresbeginn gegen den bundesweit weiterhin negativen Konjunkturtrend.
So gewinnt der Konjunkturklimaindex im Vergleich zum Herbst acht Zähler hinzu. Er steigt auf 104 Punkte und liegt damit wieder im positiven Bereich (neutral = 100 Punkte). Vor allem in der Berliner Wirtschaft hellt sich das konjunkturelle Klima moderat auf, während Brandenburger Unternehmen sowohl die aktuelle Lage als auch die Geschäftserwartungen skeptischer beurteilen. Positiv fällt auf, dass sich der seit dem Sommer anhaltende Rückgang bei Konjunkturindikatoren wie etwa Investitions- und Personalplanung nicht fortgesetzt hat. In Teilen ist sogar eine leichte Aufhellung zu verzeichnen. Angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen fehlen für eine Erholung in der Breite derzeit aber weitgehend die Voraussetzungen. Für die repräsentative aktuelle Umfrage haben die IHKs Berlin und Brandenburg im Januar rund 2.000 Mitgliedsunternehmen befragt.
Gefragt wurde in der Konjunkturumfrage nach der aktuellen Geschäftslage, den Geschäftserwartungen, den Beschäftigungs- und Investitionsplänen sowie nach Risiken für die Geschäftsentwicklung. Auf Basis der Ergebnisse zu den einzelnen Fragen wird der Konjunkturklimaindex berechnet.
Demnach laufen in Berlin die Geschäfte wieder etwas schwungvoller. Vor allem der Dienstleistungssektor und der Handel bewerten die aktuelle Lage als besser im Vergleich zum Herbst. Dagegen hat sich im Gastgewerbe und in der Bauindustrie die Geschäftslage verschlechtert.
In Brandenburg ist über alle Branchen hinweg die Zahl derjenigen Unternehmen gesunken, die die aktuelle geschäftliche Lage als „gut“ einstufen. Auch hier gilt dies vor allem für das Gastgewerbe und die Baubranche. Nimmt man jedoch die gesamte Metropolregion in den Blick, ergibt sich trotz der aktuell auseinanderlaufenden Zeitreihen eine mäßige Aufwärtsbewegung des Saldos der Geschäftslage (Mittel aus positiven und negativen Einschätzungen) von 15 Punkten im Herbst auf aktuell 17 Punkte. Zum Vergleich: Vor den Einbrüchen durch die Pandemie lag dieser Wert bei über 60 Punkten.

Skeptische Erwartungen

Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung in der Metropolregion moderat besser verläuft als im Bundesschnitt, blicken die Unternehmen weiterhin überwiegend skeptisch auf die kommenden Monate. Der Erwartungssaldo liegt demnach bei minus sieben Punkten. Das sind zwar immerhin 13 Punkte mehr als im Herbst (minus 20). Die Erholung auf niedrigem Niveau ist jedoch in erster Linie der gestiegenen Zuversicht unter Berliner Unternehmen geschuldet. Die Erwartungshaltung in Brandenburg ist weiterhin von ausgesprochenem Pessimismus geprägt.
Nachdem sich die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zum Herbst 2023 in der Metropolregion weiter abgekühlt hatte, steigt der Indikator der Beschäftigungsplanung zu Jahresbeginn 2024 leicht an und erreicht den Nullpunkt. Dies ist den wieder positiveren Personalerwartungen in Berlin geschuldet. Damit liegt die Zeitreihe dennoch weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Auch bei den Investitionsabsichten bleiben die Unternehmen vergleichsweise zurückhaltend. Nach dem corona-bedingten Konjunktureinbruch hatten sich die Investitionsplanungen zunächst erholt. Diese Entwicklung ist aber seit Herbst 2021 rückläufig. Im Ergebnis ist die aktuelle Investitionsdynamik deutlich verhaltener als noch vor 2020. Damals erreichte der Indikator Werte um die 30 Punkte. Aktuell liegt die Zeitreihe mit 13 Punkten nicht einmal bei der Hälfte.
Das Risikoradar wird angeführt vom Fachkräftemangel und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, erst danach rangieren Energie- und Rohstoffpreise, Arbeitskosten und Inlandsabsatz.

Stimmen aus den Regionen

Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer IHK Potsdam: „Die allgemeinen Preissteigerungen, sinkende Nachfrage und Erträge sowie die Ineffizienz von Behörden wirken gesamtwirtschaftlich zusehends als Investitionshemmnisse. Für die wirtschaftliche Entwicklung der Hauptstadtregion sind Unternehmensinvestitionen jedoch unverzichtbar. Dies gilt verstärkt angesichts des Transformationsdrucks, mit dem sich die Wirtschaft derzeit in diversen Bereichen konfrontiert sieht. Allerdings schaffen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen derzeit kein geeignetes Umfeld, welches Investitionen im notwendigen Maße zulässt.“
Henrik Vagt, Geschäftsführer Wirtschaft & Politik der IHK Berlin: „Die Signale zum Jahreswechsel sind widersprüchlich. Die Inflation sinkt, vor allem der Rückgang bei den Energiekosten ist positiv für die Unternehmen. Hinzu kommt die Hoffnung, dass auch die Zinsen perspektivisch sinken und Investitionen damit wieder attraktiver oder überhaupt erst möglich werden. Verhalten zuversichtlich stimmt auch, dass im Dienstleistungssektor insbesondere in Berlin gerade die unternehmensnahen Dienstleister wieder über eine gute Geschäftslage berichten. Gleichzeitig halten sich viele Unternehmen angesichts des schwächelnden Konsums, anhaltender internationaler Krisen und auch der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bei Investitionen und Personalplanungen zurück. Im Ergebnis spiegeln die Ergebnisse vor allem eines: Die Verunsicherung in der Wirtschaft hält an. Umso wichtiger ist es, dass die Wirtschaftspolitik auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene dringend benötigte Impulse setzt. Dazu gehören z.B. die Senkung der Steuer- und Abgabenlast, verlässliche Energiepreise und eine Reduzierung bürokratischer Auflagen.“
André Fritsche, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus: „Die Belastungen für die Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen sind beträchtlich und spiegeln sich in den insgesamt skeptischen Zukunftseinschätzungen der Betriebe wider. Ein stärkeres Investitionsengagement, was wichtig ist, damit die Wirtschaft wächst, wird es erst wieder geben, wenn die Bundespolitik eine wachstumsorientiertere Politik fährt. Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, Gewinne erwirtschaften und diese reinvestieren, brauchen sie klare wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Stabilität. Ein gemeinsames Verständnis von Politik und Wirtschaft davon, wie die Zukunftswende jetzt konkret aussehen kann, ist dringend notwendig.“
Gundolf Schülke, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg: „Die angespannte wirtschaftliche Lage trübt die Beschäftigungspläne und Investitionsabsichten in Berlin-Brandenburg. In der gesamten Metropolregion rechnen die Händler mit weniger Beschäftigung und weniger Investitionen. Maßgebliche Ursachen sind der Onlinehandel, die Inflation und die Kaufzurückhaltung. Darüber hinaus zeigt sich ein sehr heterogenes Bild: Beispielsweise rechnet die Industrie in Berlin mit weniger Personalbedarf, in Brandenburg aber mit mehr Personalbedarf. Dies zeigt deutlich, wie heterogen das Lagebild ist. Die Unternehmen brauchen mehr Sicherheit hinsichtlich der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie finanzielle Anreize, um Investitionen zu planen und Personal einzustellen.“
Den vollständigen Konjunkturbericht finden Sie hier
Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz

Ostdeutsche IHK-Präsidenten kritisieren Regierung

Potsdam, 29. Januar 2024 - „Immer mehr Menschen haben das Gefühl, das Politik hinter verschlossenen Türen stattfindet. Wir wünschen uns, dass die Wirtschaft mit ihrer Expertise wieder mehr einbezogen wird in politische Entscheidungen, dann tragen wir diese auch mit. Transparenz und die richtige Kommunikation sind dafür unerlässlich,“ sagt Ina Hänsel, Präsidentin der IHK Potsdam.
In einem offenen Brief an den Kanzler kritisieren die ostdeutschen Präsidentinnen und Präsidenten der Industrie- und Handelskammern die fehlende Einbindung und Berücksichtigung der Wirtschaft bei politischen Entscheidungen mit großer wirtschaftlicher Tragweite. Politische Entscheidungen müssten wieder vernünftig vorbereitet, abgewogen, sachgerecht erklärt und begründet werden.
Immer öfter leiden Unternehmen darunter, aber auch die Wettbewerbsfähigkeit und das Vertrauen in Politik sind stark geschwächt. Technologieverschlossenheit, steigende Bürokratie, Anreize der Ampel für Nicht-Arbeit und ein steter Widerspruch zwischen Worten und Taten bringen die Wirtschaft weiter in Schieflage.
Die Bundesregierung trage mit dem fehlerhaften Handeln weiter zu einer aufgeheizten Stimmung im Land bei. Insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im Herbst 2024 herrscht große Beunruhigung mit Blick auf die Zukunft des Wirtschaftsstandortes, aber auch des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der demokratischen Kultur.

Offener Brief des Heringsdorfer Kreisesbrief:

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
zu Beginn des Wahljahres 2024 sind wir in großer Beunruhigung mit Blick auf die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die demokratische Kultur. Daran hat auch die Bundesregierung einen erheblichen Anteil. 
Die regionale Wirtschaft, für die wir als Präsidentin und Präsidenten der ostdeutschen Industrie- und Handelskammern Verantwortung tragen dürfen, steckt in einem sich zuspitzenden Dauerkrisenmodus.

Wir führen das vor allem darauf zurück, dass ein bewährtes wohlstandsflankierendes Prinzip der Bundesrepublik mehr und mehr verloren geht, nämlich die aktive Einbindung verschiedener Interessen in den politischen Prozess. Diese trägt maßgeblich zur Transparenz, zum Verständnis und damit letztlich zum Erfolg politischer Entscheidungen bei. Stattdessen machen sich eine Kultur des „Entscheidens ohne Einbindung“ und ein eklatanter Unterschied zwischen Worten und Taten der Bundesregierung breit. 

Der Haushaltseklat im Bund Ende vergangenen Jahres hat dies überdeutlich vor Augen geführt und erhebliche Eruptionen in Wirtschaft und Gesellschaft verursacht. Aus vielen Brandherden, die bereits vorher bestanden, kann durch den Umgang der Bundesregierung mit dem Karlsruher Urteil ein Flächenbrand werden. Die Landwirte und Teile des Mittelstands rebellieren gegen zunehmende, sehr kurzfristig beschlossene Belastungen, bei wichtigen Schlüsselvorhaben der Wirtschaft wird gekürzt und bei Kostenentwicklungen im Energie- und Baubereich ist keine Planungssicherheit gegeben, weder für Verbraucher noch für Unternehmen.
Hinzu kommt, dass die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verschärfte Unbeständigkeit in den Fragen von Versorgung und Kostenbewältigung für Energie bis heute nicht überwunden werden konnte. In einer Situation, in der wesentliche Engpässe und damit verbundene Planungsunsicherheiten zu bewältigen sind, verabschieden wir uns in Deutschland von grundlastfähigen Technologien und schaffen es nicht, die Voraussetzungen für einen schnellen und unkomplizierten Ausbau der erneuerbaren Energien im unternehmerischen Umfeld sicherzustellen.  

Das fehlende Bekenntnis der Bundesregierung zu Technologieoffenheit im Energiebereich hemmt Innovationen und Investitionen und damit die gesamte, für die Wirtschaft zwingend notwendige Transformation. Damit nehmen Sie mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in Kauf, anstatt endlich für marktgängige Praxis zu sorgen. Ein innovatives und aussichtsreiches Vorhaben petrothermaler Tiefengeothermie kann beispielsweise in Erfurt nicht umgesetzt werden, weil eine Förderung dieser Technologie ausgeschlossen wird. Das kostet Vertrauen und schafft neuen Unmut und Unsicherheiten.  

Weiterhin ist der Abbau bürokratischer Belastungen auf Seiten der Unternehmen eine beständige Forderung der Wirtschaft, auf die stets mit Verständnis und Aufgeschlossenheit, aber nie mit konkreten Umsetzungen und Initiativen reagiert wird. Anstatt Regulierungen herunterzuschrauben, erwarten wir in der nächsten Zeit massiv steigende regulatorische Anforderungen an Unternehmen, die immer mehr Kosten und Verdruss verursachen.  
Auch wiederholt angekündigte Entlastungen der Unternehmen bei Steuern, Abgaben und Arbeitskosten enden stets in einem überwiegend politisch motivierten Strudel von Steigerungen und regulatorischer Ausreizung.  

Demgegenüber bläht der Staat Sozialleistungen auf und setzt Anreize für Nicht-Arbeit, was von Unternehmerseite finanziert werden muss und damit einen Malus für notwendige Investitionen darstellt. Offenkundig geht die Maxime verloren, dass vor dem Verteilen das Erwirtschaften kommt. Damit geraten sämtliche Überzeugungen und Mechanismen, die Deutschland zu einem starken Wirtschaftsstandort gemacht haben, in Schieflage.

All dies führt dazu, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erodiert. Während führende Industrienationen enorme Investitionsaufwendungen, Anreizsysteme und Regulierungserleichterungen manifestieren, um Transformationsprozesse zu flankieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, scheitert es hierzulande an fehlendem politischem Willen. 
Besonders ärgerlich für die Wirtschaft sind in diesem Zusammenhang zu kurze Zeitfenster für Beteiligungen und Stellungnahmen von Wirtschaftskammern, Verbänden und Interessengruppen, kaum nachvollziehbare oder gar fehlende Begründungen für politische Entscheidungen sowie unzureichende Wertschätzung gegenüber den Leistungsträgern unserer Gesellschaft. 
Das desolate Bild der Bundesregierung in der Öffentlichkeit und die aufgeheizte Stimmung im ganzen Land sind hausgemacht und, nicht zuletzt mit Blick auf die anstehenden Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg, Wasser auf die Mühlen extremer Kräfte. Das bereitet uns große Sorgen.  
Wenn sich an Ihrem Handeln und Auftreten nichts grundlegend ändert, fürchten wir, dass ein ostdeutsches Bundesland nach dem nächsten zu einem Sehnsuchtsort für Rechtsextremisten und wirtschaftlich zum Transitland verkommt.  

Die internationale und innerdeutsche Attraktivität für qualifizierte Zuwanderung, Investitionen und Ansiedlungen wäre absehbar komplett zerstört. Unsere wohlstandsorientierte, auf Sicherheit und Freiheit basierende Demokratie dürfen wir nicht tatenlos aufgeben. Wir erwarten, dass Entscheidungen endlich wieder vernünftig vorbereitet, abgewogen und bei Verkündung auch sachgerecht erklärt und begründet werden. Dabei darf der unmittelbare Dialog zwischen Politik und Gesellschaft nicht gemieden, sondern muss proaktiv initiiert werden.  

Herr Bundeskanzler, das beste Mittel gegen Rechtspopulismus ist eine sachorientierte und abgestimmte politische Arbeit. Stehen Sie zu Ihrer Verantwortung!

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Bauhaus Präsident
IHK Erfurt
Max Jankowsky Präsident
IHK Chemnitz
Jens Warnken Präsident 
IHK Cottbus
Dr. Andreas Sperl Präsident
IHK Dresden
Prof. Dr.-Ing. Steffen Keitel Präsident
IHK Halle-Dessau
Kristian Kirpal Präsident IHK zu Leipzig
Klaus Olbricht Präsident  
IHK Magdeburg
Dr. Wolfgang Blank Präsident
IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg- Vorpommern
Carsten Christ Präsident
IHK Ostbrandenburg
Dr. Ralf-Uwe Bauer Präsident
IHK Ostthüringen zu Gera
Ina Hänsel Präsidentin IHK Potsdam
Klaus-Jürgen Strupp Präsident
IHK zu Rostock
Matthias Belke Präsident
IHK zu Schwerin
Torsten Herrmann Präsident
IHK Südthüringen


IHK24

Fachkäftemangel bremst Wirtschaftswachstum

Potsdam/Berlin, 12. Januar 2024 –
„Seit Jahren ist der Fachkräftemangel die größte Herausforderung unserer Unternehmen. Er bremst zunehmend das wirtschaftliche Wachstum, denn vielerorts können die Betriebe aus Personalmangel nicht mehr ihre volle Leistung erbringen. Deshalb brauchen wir dringend mehr Fach- und Arbeitskräfte. Dafür sind alle in- und ausländischen Potenziale auszuschöpfen sowie alle personellen Reserven zu mobilisieren. Der Berliner und Brandenburger Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bedingen einander. Umso wichtiger ist es, dass beide Länder endlich eine gemeinsame Fachkräftestrategie verfolgen.“
Das sagte die Potsdamer IHK-Präsidentin Ina Hänsel heute in Potsdam für die brandenburgischen IHKs auf der 2. Wirtschaftskonferenz der Hauptstadtregion in Potsdam, die ganz unter dem Motto der Fachkräftesicherung stand. 
 Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin, sagte: „Berlin und Brandenburg haben das Potential, sich zu einer der attraktivsten Hauptstadtregionen Europas zu entwickeln. Dieses Ziel erreichen wir aber nur gemeinsam. Wenn wir zu einem führenden Standort für Hochtechnologien werden wollen, müssen wir nicht nur die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft intensivieren und Ideen rasch in die Praxis umsetzen, sondern vor allem herausragende Talente anziehen. Entscheidend für den Erfolg ist allerdings auch, zügig mit konkreten Maßnahmen zu starten. Denn andere Metropolregionen sind uns in der organisierten Zusammenarbeit viele Schritte voraus.” 
 Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Kai Wegner, Regierender Bürgermeisterin von Berlin, hielten Impulsvorträge zu ihren Plänen zur gemeinsamen, länderübergreifenden Fachkräftebewältigung. In einer Talkrunde diskutieren Brandenburgs Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach und Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft über die Herausforderungen des Fachkräftemangels und der Fachkräfteeinwanderung, über die derzeitige Ausbildungssituation sowie über neue und innovative Lösungen, die die Hauptstadtregion attraktiver machen. 
Sabine Köhne-Finster vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), führte in das Thema des Tages ein. 
 In politischen Foren zu den Themen Wohnen und Arbeiten in der Hauptstadtregion sowie zur künstlichen Intelligenz im Zuge der Technisierung und des digitalen Wandels wurden die Herausforderungen im Metropolraum sowie neue Ansätze herausgearbeitet. Die knapp 200 Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft traten für die bessere Zusammenarbeit der beiden Bundesländer mit ihren Ideen ein und vernetzten sich untereinander. 
 Die 1. Auflage der Wirtschaftskonferenz der Hauptstadtregion fand am 2. Dezember 2022 bei der Industrie- und Handelskammer zu Berlin statt. 
Ausbildung

Deutliches Plus bei Ausbildungsverträgen

Potsdam, 5. Januar 2024 – Erfreuliche Bilanz: Mit einem deutlichen Plus bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im IHK-Bezirk Potsdam ist das Jahr 2023 zu Ende gegangen.
IHK-Präsidentin Ina Hänsel sagt: „Insgesamt 2878 neue Ausbildungsverträge waren am 31. Dezember 2023 bei der Industrie- und Handelskammer Potsdam für das Ausbildungsjahr 2023/24 eingetragen. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr um 155 Ausbildungsverhältnisse.“
Die markantesten Zuwächse verzeichneten nach Worten von Ina Hänsel vor allem die Branchen Metalltechnik (plus 6,5 Prozent), Elektrotechnik (26,1), Handel (3,1) sowie Hotellerie und Gastronomie (7,3). Bereits jetzt stehen für das neue Ausbildungsjahr insgesamt 502 Ausbildungsplätze für den Kammerbezirk Potsdam online.
„Im Netz geht es mit wenigen Klicks zu attraktiven Berufsbildern und damit auf in eine gesicherte Zukunft der jungen Leute“, ermuntert die IHK-Präsidentin und verweist auf das neue Portal www.mach-es-in-brandenburg.de der IHKs des Landes Brandenburg.

Neu: Brandenburgweite Internetseite mit Ausbildungsatlas

Um die Attraktivität der Ausbildung im ganzen Land Brandenburg noch weiter zu erhöhen und die Berufsorientierung in den Schulen zu stärken, haben die IHKs aus Cottbus, Ostbrandenburg und Potsdam das gemeinsame Webportal www.Mach-es-in-Brandenburg.de für Schüler/-innen, Eltern und Lehrkräfte entwickelt.
Im Ausbildungsatlas auf dieser Webseite kann sich über das gesamte Spektrum von 9.400 spannenden Ausbildungsplätzen im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistungen informiert werden. Unter den 200 Berufen gibt es auch einige, die nicht überall erlernbar sind. So kann ein Schüler aus Ostbrandenburg jetzt auch eine Ausbildung als Süßwarentechnologe in Potsdam finden, eine Schülerin aus Südbrandenburg einen Ausbildungsplatz als Geomatikerin in Prenzlau oder ein Schüler aus dem Westen des Bundeslandes eine Lehrstelle als Fluggeräteelektroniker in Wildau.
Neben den Ausbildungsstellen bietet der Praktikumsatlas auf dieser Webseite auch über 1.300 Praktikumsstellen in Brandenburg.
Auf der Webseite wird neben der Information über die Berufsbilder ebenfalls ein einstündiger Kompetenztest angeboten, dessen Ergebnis bei der Berufsorientierung eine Hilfe sein kann. Wenn die Entscheidung für einen Ausbildungsplatz bevorsteht, bietet die Webseite einen Newsletter mit individuellen, wöchentlich neuen Angeboten oder auch einen Veranstaltungskalender mit allen Ausbildungsmessen in Brandenburg.
Auf den ersten zehn Rängen der am meisten angebotenen Lehrstellen allein im IHK-Bezirk Potsdam stehen: 1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel (121), 2. Industriemechaniker/-in (45), 3. Berufskraftfahrer/-in (39), 4. Fachkraft für Lagerlogistik (39), 5. Mechatroniker/-in (32), 6. Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement (31), 7. Verkäufer/-in (26), 8. Elektroniker/-in für Betriebstechnik (25), 9. Maschinen- und Anlagenführer/-in (23), 10. Kaufmann/-frau für Büromanagement (23), 11. Industriekaufmann/-frau (20).
Zum IHK-Bezirk Potsdam gehören die Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel, Havelland, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming sowie die kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel und die Landeshauptstadt Potsdam.
IHK-Umfrage

"Gastronomen haben Existenzsorgen“

Potsdam, 19. Dezember 2023 - „Die Gastronomen zwischen Prignitz und Fläming haben Existenzsorgen.“ Das sagt Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam.
„Die befragten Unternehmen berichten uns von einer zunehmend schwierigeren Lage. Insbesondere die Ankündigung, dass ab 2024 der reguläre Mehrwertsteuersatz für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen wieder gelten wird, vertreibt die zuletzt optimistischere Stimmung aus dem Herbst. Die Betriebe erwarten nun sinkende Umsätze, Auswirkungen auf ihre Investitionsplanungen und trotz der angespannten Lage auf dem Fach- und Arbeitskräftemarkt sogar einen Abbau von Personal.“
Das ist das Ergebnis aus einer aktuellen Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Potsdam unter gut 130 Leistungsträgern aus Gastronomie und Beherbergungsgewerbe.
Nach den Angaben der Unternehmen ist die aktuelle Geschäftslage der Brandenburger Gastgeberinnen und Gastgeber nicht gut, aber mehrheitlich zumindest solide. Sorgen bereiten den Unternehmen vor allem die Geschäftsaussichten. Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen mit einer Verschlechterung. Kein einziges Unternehmen geht von steigenden Umsätzen aus. Gingen im Herbst noch rund die Hälfte der Unternehmen von einem gleichbleibenden Umsatzaufkommen aus, sind es aktuell nur noch weniger als ein Drittel. Etwa 90 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe gehen von steigenden Verzehrpreisen aus.
Die befragten Unternehmen berichten, dass neben der Mehrwertsteuer, steigende Kosten für Zulieferer, Transport (Maut), Personal sowie Energie weitere Belastungen darstellen. Eine Weitergabe der Kosten an die Kunden sei angesichts der Krisenbelastungen der vergangenen Jahre unumgänglich.
Bei den Fragen, ob sich eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die Investitions- und Beschäftigungsplanungen in den nächsten 12 Monaten auswirkt, fielen die Antworten der Unternehmen deutlich aus. Rund 90 Prozent der Betriebe rechnen mit sinkenden Investitionen und etwa 70 Prozent der Unternehmen planen mit weniger Personal.
Die Befragung fand vom 5. bis zum 12. Dezember 2023 statt.

Interesssenvertretung

"Für kleine und mittlere Firmen kaum erfüllbar“

Potsdam, 18. Dezember 2023 – Die jetzt auf EU-Ebene erreichte Einigung zum EU-Lieferkettengesetz (CSDDD - Corporate Sustainability Due Diligence Directive) sehen die Brandenburger IHKs mit großer Sorge. Das Vorhaben verdeutlicht, dass die EU-Entscheidungsträger unternehmerischen Einfluss- und Handlungsmöglichkeiten überschätzen.
„Die Anforderungen, die gesamte Wertschöpfungskette auf Risiken zu untersuchen, ist insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen kaum erfüllbar.“ Das sagt Potsdams IHK-Präsidentin Ina Hänsel für die brandenburgischen Industrie- und Handelskammern. „Sie birgt Rechtsunsicherheit und unkalkulierbare Risiken, die dazu führen werden, dass sich unsere international tätigen Unternehmen aus bestimmten Märkten zurückziehen werden. Im Ergebnis werden Lieferketten empfindlich gestört. Zudem führt die im Gesetzesvorhaben vorgesehene zivilrechtliche Haftung zu unkalkulierbaren Risiken für Unternehmen.“
Die Arbeits- und Lebensverhältnisse der durch das Lieferkettengesetz eigentlich adressierten Zielgruppe, Menschen in Entwicklungsländern, würden sich aus Sicht der Brandenburger IHKs durch dieses Gesetz nicht verbessern. „Die bürokratischen Anforderungen für die europäischen Unternehmen werden umso höher sein und sich weiter negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Europa auswirken“, so Hänsel. Unternehmen, die die Einhaltung des vorgesehenen Gesetzes nicht absichern können, werden ihre Sourcing- und Einkaufsstrategien, notfalls zuungunsten ihrer eigenen Kostenstruktur, anpassen müssen. „Diese negativen Folgen können von der EU so nicht gewollt sein. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sollten daher künftig das EU-Lieferkettengesetz auf seine Erfolgswirksamkeit und seine Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen und die Menschenrechtssituation in den Entwicklungsländern evaluieren, um im späteren Verlauf Kurskorrekturen vorzunehmen“, fordert die IHK-Präsidentin.
Mitgliedsunternehmen im Visier

Vorsicht: Phishing-Kampagne

Potsdam, 16. März 2024 – Die IHKs in Deutschland und ihre Mitgliedsunternehmen sind derzeit von einem besonders ausgefeilten Phishing-Angriff betroffen. Ziel des Angriffs ist nach aktuellen Erkenntnissen das Erlangen von Daten der betreffenden Unternehmen, darunter Kontoinformationen.
Vom Öffnen der in den E-Mails enthaltenen Links oder einer Dateneingabe ist daher dringend abzuraten. Ein gezieltes Blockieren dieser E-Mails seitens der IHKs ist technisch nicht möglich, weshalb die IHK Potsdam ihre Mitgliedsunternehmen zu besonderer Wachsamkeit aufruft.
Der Betreff dieser Fake-Mails lautet "Deutsche Industrie und Handelskammer Daten aktualisieren" Diesmal ist der angebliche Absender die Deutsche Industrie- und Handelskammer.
Selbstverständlich stammen diese Mails nicht von der DIHK, was auch am Absender deutlich wird:  d-ihk@firmenaktualisieren.com. Bitte klicken Sie auf keine Links, geben Sie nicht Ihre Daten preis, löschen Sie diese Mails, und seien Sie weiterhin wachsam.
Wichtigster Wirtschaftspreis des Landes

„Zukunftspreis Brandenburg“ 2023 verliehen

Schönefeld, 1. Dezember 2023 – Sechs Unternehmen wurden am heutigen Freitagabend mit dem wichtigsten Wirtschaftspreis des Landes, dem „Zukunftspreis Brandenburg“ 2023, ausgezeichnet. Sie überzeugten die hochkarätig besetzte 16-köpfige Jury von ihren besonderen Leistungen für die brandenburgische Wirtschaft. Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke gratulierte den Gewinnern im Holiday Inn Berlin Airport Conference Centre in Schönefeld.
Kein anderer Preis steht für die Vielfalt der kleinen und mittleren Unternehmen wie der 2004 ins Leben gerufene Wettbewerb der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern. Das zeigen die diesjährigen Gewinner. Sie produzieren und liefern Spezialgläser und außergewöhnliche Fliesen, sie lassen Wohnhäuser leicht erscheinen und sichern diese gegen Blitz- und Einbruchsgefahren, sie erzeugen Wärme aus Eis und verwerten Abfälle zu neuen Produkten. Sie eint die Leidenschaft für Unternehmertum und Verbundenheit zur Heimat mit ihren Menschen.
Die Preisträger erwirtschafteten im Jahr 2022 einen Umsatz von mehr als 73 Millionen Euro. Sie beschäftigen rund 530 Frauen und Männer und bilden über 45 junge Menschen aus. In mehreren Runden setzten sich die Gewinner in einem enorm schwierigen Umfeld gegen insgesamt 104 Bewerber durch. Das waren so viele, wie seit 2016 nicht mehr.
Der Zukunftspreis Brandenburg würdigt besondere unternehmerische Leistungen. Und damit Beispiele, die Mut machen: kreative, aktive und innovative Unternehmerinnen und Unternehmer, die auch in schwierigen Zeiten die Ärmel hochkrempeln und in die Zukunft investieren.
Ministerpräsident Woidke: „Die Preisträger entwickeln zukunftsweisende Produkte und Verfahren, bieten ganz besonders gute Berufsausbildungen an oder machen mit einer außergewöhnlichen Unternehmensführung auf sich aufmerksam. Ich freue mich, dass der Zukunftspreis seit vielen Jahren das richtige Format bietet, um diese ganz besonderen Unternehmerinnen und Unternehmer aus Brandenburg ins Rampenlicht zu holen. Ohne sie gäbe es keine Lösungen für unsere Probleme, keine innovativen Produkte, keine praktischen Impulse. Sie übernehmen Verantwortung. Sie gestalten Zukunft – dafür danke ich ihnen.
Es ist unseren tatkräftigen Unternehmerinnen und Unternehmern zu verdanken, dass sich die brandenburgische Wirtschaft bemerkenswert entwickelt hat. 2022 hatten wir sogar das höchste Wirtschaftswachstum unter den deutschen Flächenländern. Mit Beständigkeit und Streben nach Exzellenz bringen unsere Unternehmerinnen und Unternehmer unsere Wirtschaft und Gesellschaft voran.“

Das sind die Gewinner

Helmut Magdeburg GmbH aus Oranienburg

Der Spezialist für Elektro- und Blitzschutzanlagen überzeugt sowohl mit seinem starken Umsatz- als auch Personalwachstum. Die Zahl der Azubis hat sich in den letzten vier Jahr mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auch dem Angebot des Azubi-Austausches und der Azubi-Lehrfahrten zu verdanken. Das Leitbild "Geben und Nehmen" äußert sich in der starken Mitarbeiterorientierung. Von Beginn an war es das Ziel des Unternehmens, handwerkliche Begeisterung in einer generationenübergreifenden, überregionalen Gemeinschaft mit familiären Wurzeln zu leben. Diese Vision ließ die Helmut Magdeburg GmbH zu einem Vorbild in der Branche werden. Der Handwerksbetrieb bietet dabei alles aus einer Hand. Von der Planung über Ausführung, Revision und Service.1982 wurde das Unternehmen durch Herrn Helmut Magdeburg als Blitzschutzdienstleister gegründet. Mehr als 70 Mitarbeiter sind im Betrieb beschäftigt.

Tinglev Elementfabrik GmbH aus Altlandsberg

Tinglev steht für das Leichtgewicht der Massivhäuser. Von der Planung und Beratung über die Fertigung, Fracht und Montage. Im Werk werden Bauteile vorgefertigt, die dann auf der Baustelle nur noch aufgesetzt werden. Mit beeindruckender Kreativität und technologischer Expertise hat es das Unternehmen geschafft, sich in der Branche als Vorreiter zu etablieren. In der globalisierten Welt hält das familiengeführte, mittelständische Unternehmen seit 20 Jahren dagegen. In den letzten Jahren wurde der CO2-Verbrauch um mehr als 13 Prozent gesenkt. Die Beschäftigten arbeiten stetig daran, Materialeinsatz, Abläufe und Ressourcen zu optimieren. Als einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Märkisch-Oderland investiert Tinglev in die Ausbildung eigener Fachkräfte, unter denen sich untypisch für die Baubranche zunehmend auch Frauen befinden. Durch gezielte Maßnahmen und Initiativen wie das Arbeiten mit Exoskelett wird eine positive Arbeitsumgebung geschaffen, die das Engagement und die Motivation der Mitarbeiter stärkt.

Gas Neumann Versorgungstechnik GmbH aus Bestensee

120 Jahre erfolgreiche Familientradition in vierter Generation: Alexander Neumann ist ein Unternehmer, der für seine Branche brennt, der eine beeindruckende Entwicklung bei Umsätzen und Mitarbeiterzahlen nachweisen kann und Jugendlichen eine Chance gibt. In dem Ausbildungsunternehmen steckt eine hohe Innovationskraft. So wurde in diesem Jahr ein neuartiges Bauprojekt mit einem riesigen Eisspeicher umgesetzt. Dabei wird Energie aus gefrierendem Wasser gezogen, die dann Wärmepumpen speist. Mehr als 30 Eigenheime werden so mit Wärme versorgt. Die Gewerbeanmeldung des Unternehmens geht zurück auf eine vom Kaiser unterschriebene Urkunde zum Betreiben der Gaslaternen in Altberlin. So ein Erbe kann auch manchmal eine Last sein. Bei Neumanns ist das nicht so. Jeder Inhaber setzte über die Jahre seine eigenen Akzente und sicherte so den Erfolg der Firma. Alexander Neumann zum Beispiel legt großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung und auf die Bindung der eigenen Fachkräfte. Dazu gehören viele Maßnahmen wie die kostenlose Nutzung eines Azubimobils, die Finanzierung des Führerscheins, Zuschüsse für Bus- und Bahntickets, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und regelmäßige Weiterbildungen.

TILSE GmbH aus Nennhausen OT Liepe

TILSE beeindruckt in vielfältiger Hinsicht und zeigt als Hidden-Champion, was mit dem Material Glas möglich ist. Das Unternehmen konzentriert sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen auf den maritimen Sektor und produziert einzigartige Sicherheitsverbundgläser, die insbesondere in Yachten eingebaut werden. Hier hat sich die Firma an die Weltmarktspitze gearbeitet. Alles kommt aus einer Hand: Digitales Aufmaß vor Ort, Design und Produktion der individuellen Planen oder gebogenen Scheiben und weltweiter Einbau. Was die Tilse GmbH ganz besonders auszeichnet, ist nicht nur die Technologie, sondern die Hingabe zum Detail und das Streben nach Perfektion. Jedes Stück Sicherheitsverbundglas wird mit Präzision und Leidenschaft gefertigt, und das Ergebnis ist nicht nur ein Produkt, sondern ein Kunstwerk, das die Eleganz und den Luxus in der Yachting-Welt unterstreicht. Seit 20 Jahren wächst der Betrieb am Standort im Havelland. Einen großen Wert legt man auf die Qualifizierung der Mitarbeiter, die Ausbildung junger Menschen und die Unterstützung lokaler Sportvereine und Einrichtungen.

GOLEM – Kunst und Baukeramik GmbH aus Jacobsdorf OT Sieversdorf

Gründer Tomas Grzimek formte ein Unternehmen, ohne das die Mehrzahl der Restaurierungen brandenburgischer Kirchen so nicht denkbar gewesen wäre. Stellte GOLEM in den 90er-Jahren überwiegend Ziegel nach mühsam rekonstruierten „Originalrezepten“ her, verlagerte sich die Produktion hin zu handgefertigten Fliesen aus der Gründerzeit und die Restauration historischer Gebäude. Heute ist das Unternehmen europa- und weltweit das einzige Unternehmen, das Fliesen dieser Epochen originalgetreu herstellt und eine breite Produktpalette anbietet. Ob im Kopenhagener Hauptbahnhof, den Hackeschen Höfen in Berlin, im Londoner Kaufhaus Harrods, in Wiener oder Prager Kirchen oder New Yorker Hochhäusern - überall sind Produkte von GOLEM zu finden. Durch seine Arbeit und Innovationskraft hat der Handwerksbetrieb einen entscheidenden Teil zum Erhalt hunderter großartiger Baudenkmäler in Brandenburg, Europa und der Welt beigetragen.

BOSIG Baukunststoffe GmbH aus Elsterwerda

Das Unternehmen produziert seit über 45 Jahren innovative Systemlösungen für Industrie, Handwerk und Bau. Es setzt auf innovative Dämmtechniken und betreibt eine eigene Entwicklungsabteilung. Aus einem Zwei-Mann-Betrieb entwickelte sich im ländlichen Raum ein erfolgreicher Mittelständler, bedeutender Arbeitgeber und ein wichtiger Player der regionalen Kreislaufwirtschaft. BOSIG produziert einen Funktionswerkstoff aus Reststoffen der Polyurethanschaum-Industrie, die Phonotherm-Platte. Jährlich werden über 8.000 Tonnen Reststoffe zu neuen Platten mit einem Lebenszyklus von mehr als 50 Jahren hergestellt. Diese Reststoffe müssten ansonsten in Müllverbrennungsanlagen verbracht werden oder deponiert werden. Das ist schlecht für die Umwelt. Sämtliche anfallenden Produktionsreste (Randabschnitte, Schleifstaub, Fehlplatten) werden bei BOSIG wieder zu 100 Prozent in den Produktionsprozess zurückgeführt, somit fallen bei BOSIG keine Abfälle an.
Hintergrund: Zu den Unterstützern und Partnern des wichtigsten Wirtschaftspreises in Brandenburg zählen die sechs Wirtschaftskammern – IHKs und HWKs – sowie namhafte Institutionen und Unternehmen wie die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB), die Deutsche Bank, die Bürgschaftsbank Brandenburg, die EWE AG sowie die Agenturen für Arbeit Eberswalde, Frankfurt (Oder), Potsdam und Neuruppin. Medienpartner sind die drei brandenburgischen Regionalzeitungen „Märkische Oderzeitung“, „Märkische Allgemeine Zeitung“ und „Lausitzer Rundschau“ sowie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Ehrenamt aktuell

90. Sitzung der IHK-Vollversammlung

Potsdam, 30. November 2023 – Neuer 1. Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Potsdam ist der Potsdamer Unternehmer Ronny Bellovics, der bereits die zweite Wahlperiode im Ehrenamt im IHK-Präsidium tätig ist.
Die Wahl fand heute in der 90. Sitzung der IHK Potsdam statt, nachdem Dr. Stefan Knabe seinen Sitz im Präsidium zur Verfügung gestellt hatte. IHK-Präsidentin Ina Hänsel gratulierte und sagte: „Wir arbeiten seit langem eng und vertrauensvoll zusammen. Deshalb bin ich sicher, dass Ronny Bellovics unsere Kammer würdig vertreten wird. Seine langjährige Erfahrung fließt bereits in die Ausschussarbeit ein.“ Der 45-jährige Geschäftsführer der ART-EFX Bellovics, Ronge & Hipp GbR, Potsdam, ist Vorsitzender des IHK-Fachausschusses für Existenzgründung und Nachfolge, den es in dieser Form nur bei der IHK Potsdam gibt.
Die IHK-Vollversammlung verständigte sich neben der Wirtschafts- und Finanzplanung ebenfalls zu den Herausforderungen im „Superwahljahr“ 2024. Hierfür pflegt die IHK bereits enge Kontakte zu Parteien, damit die wichtigen Wirtschaftsthemen in deren Wahlprogrammen Berücksichtigung finden. Dazu gehören eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung, schnellere und verlässliche Plan- und Genehmigungsverfahren, eine effiziente Förderkulisse und mehr Technologieoffenheit bei der Energiewende, aber auch eine starke berufliche Bildung, eine attraktive Ausbildung und mehr Anstrengungen, um möglichst viele in- und ausländische Erwerbspotenziale zu heben. Unternehmertum und der Nachfolge- und Gründungsprozess sind stärker zu fördern und zu begleiten. Die Umsetzung von Bundesverkehrsprojekten wie auch qualifiziertere Angebote an ÖPNV-Leistungen im ländlichen Raum benötigen mehr Tempo, Innenstädte hingegen moderne und zukunftsorientierte Einzelhandels- und Mobilitätskonzepte. Politik und Verwaltung müssen die Gewerbeflächenentwicklung und den Ausbau digitaler Infrastrukturnetze vorantreiben. Darüber hinaus muss es einen besseren Umgang mit der Ressource Wasser und dabei ein stärkeres und abgestimmtes Miteinander zwischen Berlin und Brandenburg als Hauptstadtregion geben. 
Verabschiedet wurden das gemeinsam mit den IHKs in Brandenburg und Berlin erarbeitete und bereits vorgestellte Forderungspapier „Wasser als Ressource für die Wirtschaft sowie das neue Positionspapier der drei Brandenburger IHKs „CO2-Technologien in Brandenburg anwenden - Klimaneutralität erreichen“. Damit Letzteres gelingen kann, fordert die Wirtschaft, dass die Rahmenbedingungen für innovative Kohlenstoff-Technologien geschaffen werden müssen, dass dazu hohe Akzeptanz und Transparenz in die Öffentlichkeit getragen werden müssen und dass unbedingt technologische Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern zu nutzen sind. Deshalb sei es jetzt nötig, dass Bund und Länder Carbon Management Strategien entwickeln, in denen insbesondere denkbare Einsatzfelder für CO2-Technologien sowie ökonomische und regulatorische Rahmenbedingungen enthalten sind. Dazu brauche es auch Entwicklung von CO2-Transportwegen zur Erreichung der Klimaneutralität.
Um sich dazu besser austauschen und CO2-Vermeidungspotenziale heben zu können, hat die IHK Potsdam bereits im Jahr 2021 „Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke“ ins Leben gerufen, in denen Unternehmen mitarbeiten können.
Links zu den Forderungs- und Positionspapieren:
Urkunde überreicht

EMAS-Zertifizierung in der Wustermark

Potsdam/Wustermark, 29. November 2023 – Die Industriedruck Brandenburg GmbH, Wustermark, bekam heute die Urkunde für die Eintragung in das EMAS-Register von Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam, überreicht.
Auf der Basis der Kennzahlen aus dem EMAS-Umweltmanagement hat die Industriedruck Brandenburg als bisher einziges Unternehmen in Brandenburg die Einhaltung der strengen Kriterien des Blauen Engel für Druckerzeugnisse nachgewiesen. Wesentliche Aspekte sind hier die Einsparung von Material, Wasser und die Reduzierung von Emissionen aus flüchtigen organischen Verbindungen (VOC, engl: Volatile Organic Compounds). Das Druckunternehmen trägt damit zur Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz sowie zur Optimierung der Prozesse im Betrieb bei. Durch gezieltes Monitoring und die Berücksichtigung bei der Planung zukünftiger Maßnahmen werden so der Verbrauch der Ressourcen kontrolliert, die VOC-Emission verringert und somit die Umwelt und die Gesundheit der Mitarbeitenden im Unternehmen geschont. 
Mit dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) sind Unternehmen in der Lage, Ressourcen intelligent einzusparen. EMAS-geprüfte Organisationen leisten einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz, sparen Kosten ein und zeigen gesellschaftliche Verantwortung. EMAS stellt sicher, dass alle Umweltaspekte von Energieverbrauch bis zu Abfall und Emissionen rechtssicher und transparent umgesetzt werden. Über 4.000 Organisationen mit fast 13.000 Standorten sind mehr als nur umweltfreundlich, wobei Deutschland europaweit mit rund 1.200 Organisationen und über 2.000 Standorten die meisten Registrierungen nachweist. Für erste Informationen zur Einführung von EMAS stehen die Industrie- und Handelskammern als offizielle EMAS-Registrierungsstellen interessierten Unternehmen zur Verfügung. 
Kontakt und Anmeldung: IHK Potsdam, Isabelle Henkel, Tel. 0331 2786 133,  
IHK-Fachtagung

„Frauen in Brandenburgs Wirtschaft – da geht noch mehr!“

Potsdam, 20. November 2023 – Rund 60 Prozent der Unternehmen in Westbrandenburg setzen bereits Maßnahmen für eine gezielte Förderung von Frauen in der Wirtschaft im eigenen Betrieb um. Rund die Hälfte aller Unternehmen kümmert sich um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Leben und Familie.
Das sind Ergebnisse aus einer Umfrage im IHK-Bezirk Potsdam. Deshalb hatte die Industrie- und Handelskammer Potsdam heute eingeladen zur Fachtagung „Frauen in Brandenburgs Wirtschaft – Da geht noch mehr!“, an der ebenfalls Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg teilnahm. Das Grußwort des Landes hielt Barbara Richstein, Vizepräsidentin des Landtages Brandenburg.
„Wir sind offensichtlich nicht allein mit der Überzeugung, dass da noch mehr geht – mit mehr Frauen in Brandenburgs Wirtschaft.“ Das sagte Jana Memmert, Mitglied des IHK-Präsidiums zur Eröffnung. „Die Schieflage bei der Besetzung der Führungspositionen in Unternehmen bescheinigt hier Handlungsbedarf. Männer sind in der Mehrzahl. Über die Hälfte der Betriebe hat maximal ein Drittel ihrer Führungspositionen mit Frauen besetzt.“ Laut der Umfrage hat rund jedes vierte Unternehmen gar keine Leiterinnen. Nur bei jedem vierten Unternehmen liegt der Anteil der Frauen in Führungspositionen bei ein bis zwei Dritteln. Zwar fördern rund 60 Prozent der Unternehmen in Westbrandenburg bereits die Frauen im eigenen Betrieb, jedoch setzen dies nur rund fünf Prozent der Betriebe gezielt für eine Karriereförderung ein.
Unternehmerin Jana Memmert sagte: „Woran hapert es nun? Sowohl die Vereinbarkeit von Leben und Karriere - insbesondere der Mangel an verfügbaren Betreuungsplätzen - als auch fehlende Karriereambitionen bei Arbeitnehmerinnen werden von jeweils fast der Hälfte der Unternehmen als Hindernis bei der Karriereförderung von Frauen wahrgenommen. Da muss sich also etwas ändern!“
Ziel müsse sein, die Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern in der Wirtschafts- und Arbeitswelt zu erhöhen, die Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf besser zu garantieren, den Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen als zwingende Voraussetzung für Gleichberechtigung zu forcieren, den Zugang zu Finanzierung und Krediten für Frauen zu erleichtern, Vorbilder zu unterstützen und sichtbar zu machen sowie Mädchen und Jungen geschlechterneutral für den Beruf zu orientieren.
Dass weibliche Vorbilder hierbei eine wichtige Rolle spielen können, wurde sowohl durch den Impuls von Andrea Ludorf, Geschäftsführerin/Managing Director Dussmann das KulturKaufhaus GmbH, und ihr persönliches Engagement in Sachen Frauenförderung deutlich, als auch in der anschließenden Paneldiskussion mit ihr sowie Dr. Marcus Kölling, kaufmännischer Geschäftsführer, HPI Potsdam; Nadin Eisner, Geschäftsführerin, BEFA Belziger Fahrzeugbau GmbH; Dr. Gräfin Alexandra von Stosch, Geschäftsführerin, Artprojekt Entwicklungen GmbH, Verena Hedtke, Kreisvorstand der CDU Havelland sowie Karl-Wilhelm Lagemann, Unternehmensberatung für HR und Innovation. Julia Arnold, Referatsleiterin Business Women IHK und Netzwerkkommunikation der DIHK, berichtete über die Aktivitäten der IHK-Organisation.
Unternehmerin Susanne Engels, Präsidiumsmitglied der IHK Potsdam, moderierte und fasste zusammen: „Statt auf Quoten wollen wir auf Qualität setzen. Förderung von Frauen und Behebung systemischer Hindernisse müssen proaktiv stattfinden, wenn unsere Wirtschaft weiterhin funktionieren soll. Das nötige Mindset dafür sollte ja eigentlich durch unsere gesamte Gesellschaft vorhanden sein. Und dennoch stoßen viele Frauen noch an die gläserne Decke oder ziehen - auch freiwillig - den Kürzeren, wenn bei fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für Kinder einer der Partner zuhause bleiben muss. Gesellschaftliche Konventionen und über Generationen gelernte Verhaltensmuster werden allerdings nicht von allein und nicht von heute auf morgen verschwinden.“ Deshalb sei es wichtig, Vorbilder zu stärken und anderen Frauen noch mehr Mut zu machen, sich auch in Führungspositionen vorzuwagen oder sich selbstständig zu machen. Susanne Engels weiter: „Dafür schaffen wir die Netzwerke, die den Frauen in ihrem Engagement Unterstützung bieten, um ihre Ziele zu verwirklichen. Allein elf davon - von regional bis landesweit - waren hier heute dabei, und sie bieten Raum und Zeit für Vernetzung und Unterstützung.“
Netzwerke von Frauen in der Wirtschaft:
  • Frauenpolitischer Rat Brandenburg e.V.
  • Verband deutscher Unternehmerinnen – Potsdam
  • Zonta Club Potsdam
  • European Women's Management Development Network
  • WeiberWirtschaft eG
  • Netzwerk für Unternehmerinnen und Gründerinnen Falkensee
  • Unternehmerinnen in Oberhavel
  • Unternehmerinnennetzwerk OPR
  • Unternehmerinnen Netzwerk Brandenburg
  • Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Oberhavel
  • Landfrauenverein Havelland e.V.
Die IHK Potsdam macht sich stark für bessere Rahmenbedingungen für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Frauen in Führungspositionen und Frauen in Phasen der Aus- und Weiterbildung. Dazu hatte die IHK-Vollversammlung im März 2023 ein Positionspapier mit konkreten Forderungen verabschiedet. Zur IHK Potsdam zählen insgesamt rund 83.000 Mitgliedsbetriebe in den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Havelland, Oberhavel, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming sowie in Brandenburg an der Havel und in der Landeshauptstadt Potsdam.
Gewerbeflächen-Fachtagung

Wirklich Platz ohne Ende?

Potsdam, 17. November – Braucht Brandenburg noch neue Gewerbeflächen? Ist der große Boom der Nachfrage schon zu Ende? Wie wirken sich Inflation, Klimakrise, Energienotstand und Flächenfraß aus? Solche Fragen behandelt die Gewerbeflächen-Fachveranstaltung „Braucht Brandenburg noch neue Gewerbeflächen?“ der IHKs des Landes Brandenburgs.
Wann? 8. Dezember 2023 von 10 Uhr bis 14 Uhr.
Wo? BER Konferenzzentrum, Willy-Brandt-Straße 1c, 12529 Schönefeld. 
Zur Anmeldung: https://veranstaltung.ihk-potsdam.de/gewerbeflaechenbrandenburg
Mit einem Zuwachs von sechs Prozent verzeichnete das Land Brandenburg im ersten Halbjahr 2023 das höchste Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die gute Entwicklung der Hauptstadtregion in den letzten zehn Jahren führte dazu, dass Industrie- und Gewerbeflächen in vielen Regionen der Mark kaum noch verfügbar sind. Besonders an attraktiven Standorten übersteigt die Nachfrage der Unternehmen das Angebot deutlich.
Große Herausforderungen wie die Klimakrise, Energie- und Mobilitätswende, Inflation, Fach- und Arbeitskräftemangel sowie Lieferkettenprobleme prägen die Anforderungen der Wirtschaft an die Industrie- und Gewerbeflächen der Zukunft. Dabei spielt der sparsame und nachhaltige Umgang mit Flächen im Sinne von Ökologie und Klimaschutz auch für Investoren eine wesentliche Rolle.
Gemeinsam mit Gästen und zahlreichen Experten soll diskutiert werden, wie die Industrie- und Gewerbegebiete fit für die Zukunft gemacht werden können. Vertreter aus der Immobilienwirtschaft, dem Baugewerbe, der Industrie, sowie Projektentwickler, Planer, Wirtschaftsförderer, Mitarbeiter kommunaler Verwaltungen, der Wissenschaft und der Politik sind herzlich eingeladen, ihre Erfahrungen und Lösungsansätze einzubringen. 
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Mitmachen lohnt sich!

Innenstadtwettbewerb gestartet

Brandenburgs Innenstädte sind Räume der Begegnung und Identifikationsorte. Kurzum: sie sind die Herzen der Städte. Dabei sind sie durch einen stetigen Wandel geprägt und müssen sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Das erfordert Ideenreichtum, Tatkraft und das Zusammenwirken vieler Engagierter aus dem privaten und öffentlichen Bereich.
Daher engagieren sich die Industrie- und Handelskammern Brandenburgs, der Städte- und Gemeindebund Brandenburg, der BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., der Handelsverband Berlin-Brandenburg und die Arbeitsgemeinschaft Städteforum Brandenburg sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung gemeinsam im brandenburgischen Bündnis für lebendige Innenstädte.
Am 15. November 2023 lobt das Bündnis für lebendige Innenstädte den Innenstadtwettbewerb 2023/24 aus. Bis zum 15. Februar 2024 können Vorhaben und Projekte eingereicht werden, die die Innenstadt als Erlebnisraum und lebendigen Mittelpunkt der Stadt stärken, die Begegnung und Austausch anregen und die lokale Identität fördern. Beteiligen können sich Einzelhändler, Gastronomen, Veranstalter und Dienstleister, Standortkooperationen, Netzwerke, Interessensgemeinschaften, Initiativen und Kreativ- und Kulturschaffende, öffentlich und private Institutionen wie z. B. Bildungseinrichtungen, Kirchen, Jugendclubs, Stadtwerke, Wohnungsunternehmen und Eigentümer von Gebäuden.
Preisgelder in Höhe von insgesamt mehr als 100.000 Euro locken. Vergeben werden die Preise in zwei Themenbereichen "Räume weiterdenken – kreative Nutzungsideen" und "Stadtraum beleben - Aktionen, Events, Vernetzung". Erstmals ausgelobt wird ein Sonderpreis für Projekte von und für junge Menschen. Junge Menschen sind entscheidend für die Gestaltung der Zukunft in den Städten und Gemeinden. Deshalb sollen junge Perspektiven, Projekte und Ideen mit dem Sonderpreis in besonderem Maße angesprochen und gewürdigt werden.
Alle relevanten Informationen und die Plattform zur Teilnahme auf der Webseite: https://www.lebendige-innenstaedte.de
Das Bild ruft zur Teilnahme am Innenstadtwettbewerb auf und zeigt mit passenden Piktogrammen eine Innenstadt.
„Die Innenstädte sind die Aushängeschilder unserer Städte. Die erste Runde des landesweiten Innenstadtwettbewerbes hat gezeigt, dass die verschiedenen Brandenburger Akteure aus Privatwirtschaft, Verwaltung und Ehrenamt über große Kreativität und Ideenreichtum verfügen, die zur Belebung der Stadtkerne beitragen. Dies können wir nur erreichen, wenn alle Akteure gemeinschaftlich an einem Strang ziehen. Eine multifunktionale Innenstadt trägt erheblich zur Stärkung der Gewerbetreibenden vor Ort bei, die einen ganz wesentlichen Beitrag zum Gesamterlebnis für Einwohner und Besucher leisten. Wir freuen uns besonders auf die Beiträge junger Menschen, deren Engagement mit einem Sonderpreis prämiert wird. Diese Ideen brauchen wir, damit wir die Zentren zukunftsorientiert gestalten und die Menschen auch künftig als Besucher und Kunden in die Innenstädte kommen.“
IHK-Präsidentin Ina Hänsel für die Brandenburgischen Industrie- und Handelskammern

Hintergrundinformation

Das Bündnis hat den Innenstadtwettbewerb erstmals im Jahr 2021/2022 mit großem Erfolg ausgelobt. Das Bündnis wird getragen vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, den drei Industrie- und Handelskammern – IHK Ostbrandenburg, IHK Potsdam und IHK Cottbus – dem Handelsverband Berlin-Brandenburg, dem Städte- und Gemeindebund Brandenburg, dem BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. und der Arbeitsgemeinschaft Städteforum Brandenburg. Der Zusammenschluss versteht sich als strategische Kommunikations- und Austauschplattform mit dem Ziel, gemeinsam an einer Zukunft für die Brandenburger Innenstädte zu arbeiten. Dazu soll der Fachdiskurs der Bündnispartner und der Wissenstransfer mit den Handelnden vor Ort gefördert, sowie externe fachliche Expertise genutzt werden. Alle zwei Jahre wird der Innenstadtwettbewerb ausgelobt
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Konjunkturumfrage

Tourismuswirtschaft ist stabil

„Die Tourismuswirtschaft im Land Brandenburg ist stabil.“ Das sagt Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, für die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg.
„Die Unternehmen berichten uns von einer soliden bis guten Lage, vor allem aufgrund der hohen Nachfrage im vergangenen Sommer. Davon hat vor allem die Beherbergungsbranche profitiert. Zukunftssorgen bereiten den touristischen Unternehmen jedoch die Kostensteigerungen für Energie und das Bangen um die Mehrwertsteuerfrage. Die Lage auf dem Fach- und Arbeitskräftemarkt bleibt angespannt.“
Dies ist das Ergebnis aus der gemeinsamen aktuellen Saisonbefragung der Industrie- und Handelskammern Cottbus, Ostbrandenburg sowie Potsdam. Einbezogen waren gut 600 Leistungsträger aus der Gastronomie, dem Beherbergungsgewerbe, dem Wassertourismus, der Freizeitgestaltung sowie aus der Veranstaltungsbranche.
Nach den Angaben der Unternehmen ist die aktuelle Geschäftslage der Brandenburger Tourismuswirtschaft im Vergleich zum Frühjahr 2023 stabil geblieben. Über 80 Prozent der Betriebe beurteilen ihre Lage als gut oder befriedigend. Unter den befragten Beherbergungsbetrieben beurteilen sogar nur zwei Prozent die Geschäftslage als schlecht. Hintergrund ist eine gute Auslastung in den Sommermonaten. Trotz Preissteigerungen wollten sich die Gäste den Urlaub nicht verderben lassen.
Sorgen bereiten den Unternehmen die Geschäftsaussichten. Trotz einer Verbesserung gegenüber den Einschätzungen im Jahr 2022 rechnet in der Gastronomie jedes zweite Unternehmen mit einer Verschlechterung. Der Hauptgrund hierfür sind die Kostensteigerungen, insbesondere für Energie, aber auch für Rohstoffe und Personalkosten. Die Fachkräftesituation bleibt angespannt: Fast die Hälfte der touristischen Unternehmen kann derzeit offene Stellen nicht besetzen. Hinzu kommt die Sorge, ob der Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie weiterhin reduziert bleibt.
In der Wintersaison 2023/2024 rechnen bis zu zwei Dritteln der touristischen Unternehmen mit fallenden Umsätzen. Das ist eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum Frühjahr 2023. Rund die Hälfte der Unternehmen geht jedoch von einem gleichbleibenden Umsatzaufkommen aus. Deutlich über 50 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe gehen von steigenden Kosten für die Übernachtung sowie für Speisen und Getränke aus.
Der Anteil an Investitionen in den Unternehmen in der Tourismuswirtschaft im Land Brandenburg ist im Vergleich zum Frühjahr 2023 leicht gestiegen. Von denjenigen, die investieren, rechnet ein Großteil mit steigenden oder zumindest gleichbleibenden Investitionsausgaben. Hauptmotiv für Investitionen bleiben Ersatzbedarfe, während Rationalisierung erheblich an Bedeutung gewinnt. Etwa die Hälfte der Unternehmen hat Probleme, offene Stellen zu besetzen. Gesucht werden insbesondere Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und Arbeitnehmer mit einer dualen Berufsausbildung.

Die Befragung fand vom 11. September bis zum 5. Oktober 2023 statt. Insgesamt wurden 608 Unternehmen in die Befragung einbezogen.

 Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Umfrage

Brandenburgs Wirtschaft entdeckt langsam KI für sich

Nur 17 Prozent der brandenburgischen Unternehmen setzen laut aktueller Umfrage der brandenburgischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) Künstliche Intelligenz (KI) ein. Immerhin ein Viertel der befragten Unternehmen arbeitet jedoch am Einsatz von KI bzw. bereitet ihn vor.
„Die Zahlen zeigen, dass zu den Einsatzmöglichkeiten von KI weiterhin viel Sensibilisierungs- und Informationsarbeit in der Brandenburger Wirtschaft nötig ist. Kleine und mittlere Unternehmen kann man nur ermuntern, sich mit dieser Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts intensiver zu beschäftigen und Chancen für sich auszuloten“, sagt Jens Warnken, Präsident der IHK Cottbus, für die brandenburgischen IHKs. „Gute Anlaufstellen und attraktive Informationsangebote gibt es in Brandenburg. Wichtig ist, Beschäftigte einzubeziehen und den Einsatz von KI klug zu planen. Insbesondere bei älteren Beschäftigten müssen mehr Vertrauen vermittelt und Angst genommen werden“, ergänzt Warnken.
Dass KI verschiedenste Arbeitsprozesse erleichtern und effizienter gestalten kann, stellen brandenburgische Unternehmen bereits unter Beweis. Vor allem in den Bereichen Kundenbetreuung, Vertrieb, Verkauf, Marketing (7,9 Prozent); Buchhaltung, Controlling (5,3 Prozent); Produktion, Dienstleistungserbringung (5 Prozent) sowie Forschung, Entwicklung, Design und Innovation (2,7 Prozent); Einkauf, Logistik 1,4) sowie Personal (1,3 Prozent) kommt Künstliche Intelligenz derzeit zum Einsatz. Am stärksten ist sie vertreten in der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe.
Über die Chancen von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen informieren verschiedene Servicezentren und Netzwerke in Brandenburg. Darunter auch das Mittelstand Digital Zentrum Spreeland, das im November zahlreiche kostenfreie digitale und interaktive Informationsveranstaltungen mit praxisnahen Einblicken für Unternehmen zum Thema KI anbietet.

Servicezentren und Netzwerke in Brandenburg zum Thema KI:

Veranstaltungshinweis:

Einsatz von KI in Unternehmen - Veranstaltung der IHK Potsdam gemeinsam mit dem Digitalwerk Werder, 12. Dezember 2023, 10 bis 12 Uhr , Oranienwerk, Kremmener Straße 43, Oranienburg
Anmeldung per E-Mail: ohv@ihk-potsdam.de

KI in der Hauptstadtregion

Laut Angaben des Clusters IKT, Medien und Kreativwirtschaft Berlin-Brandenburg ist fast ein Drittel der 508 KI-relevanten Unternehmen in Deutschland in der Hauptstadtregion angesiedelt, was Berlin-Brandenburg zum Spitzenreiter im nationalen KI-Sektor macht (Stand: 2023). Zudem arbeiten und forschen an zahlreichen Wissenschaftseinrichtungen laut einer Studie der Technologiestiftung 65 Professoren zu unterschiedlichen Anwendungsfeldern. Zwei entscheidende Faktoren zeichnen die Hauptstadtregion besonders aus: die Verfügbarkeit von Talenten und die Bereitschaft zur Investition von Wagniskapital in KI-Technologien. Beeindruckende 58,3 Prozent des landesweiten Wagniskapitals fließen in die Hauptstadtregion, was die dynamische und unterstützende Umgebung für KI-Innovationen in der Region unterstreicht.

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.

Herbstkonjunktur

Trübe Stimmung vor dem Winter

Potsdam, 26. Oktober 2023 – „Die erhoffte Erholung von den Krisen der vergangenen Jahre ist ausgeblieben. Stattdessen gerät die regionale Wirtschaft in Westbrandenburg wieder ins Taumeln. Das zeigen die Rückmeldungen von mehr als 1000 befragten Unternehmen im Kammerbezirk Potsdam.“
Das sagt Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam, heute zur Veröffentlichung der Ergebnisse aus der Herbst-Konjunkturumfrage im IHK-Bezirk Potsdam mit den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming sowie der Landeshauptstadt Potsdam und der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel. Der IHK-Geschäftsklimaindex* hat sich seit dem Frühjahr (109,1) deutlich verschlechtert und liegt nun bei 91,9 Punkten.
„Nachdem im Frühjahr ein leichter gesamtwirtschaftlicher Aufwärtstrend zu sehen war, geht es nun leider wieder in die andere Richtung. Instabile Auftragslagen und nachlassende Kundennachfragen sowie hohe Kosten insbesondere für Energie belasten die regionale Wirtschaft ebenso wie die gestiegenen Zinsen. Der Fach- und Arbeitskräftemangel tut sein Übriges.“ 
Dr. Manfred Wäsche, IHK-Hauptgeschäftsführer
Insgesamt, so Wäsche, beurteile nur rund ein Drittel der Unternehmen die aktuelle Lage als gut. Im Vergleich zur vorherigen Befragung aus dem Frühjahr, als knapp die Hälfte von einer befriedigenden und mehr als ein Drittel von einer guten Situation redeten, trübt sich die Stimmung nun ein. Einen Lichtblick gibt es jedoch im Bereich der Beherbergung, denn hier hat sich die Geschäftslage deutlich verbessert und wird mehrheitlich als gut eingeschätzt. Wäsche betont jedoch mit Blick auf die Gesamtsituation: „Energiewende, Verkehrswende, Mehrwertsteuer - die Baustellen sind zahlreich. Es braucht nun klare Signale aus der Politik, die der Wirtschaft in unserer Region eine sichere Zukunftsperspektive bieten. Nur mit ausreichend Planungssicherheit können Unternehmen zukunftsweisende Entscheidungen treffen und die beschriebenen großen Herausforderungen bewältigen.“

Geschäftserwartungen zunehmend pessimistisch

Derzeit sind die Geschäftsaussichten der Unternehmen zurückhaltend: Die Hälfte geht von keiner Veränderung der aktuellen Geschäftslage aus. Fast 40 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der derzeitigen Geschäftssituation, im Frühjahr hatten nur 25 Prozent aller Unternehmen diese Angabe gemacht. Hauptgründe für die pessimistischen Zukunftsaussichten sind die Kostenerhöhungen infolge der Inflation sowie der sich perspektivisch weiter zuspitzende Fachkräftemangel. Zudem gehen viele Unternehmen nicht davon aus, dass die Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen wieder anziehen wird, da auch die Verbraucher und Geschäftspartner auf Kosteneinsparungen angewiesen seien. In allen Branchen wirkt sich zudem die schwächelnde Baukonjunktur negativ auf die Geschäftsaussichten von jenen Unternehmen aus, die eng mit dieser Branche zusammenarbeiten.

Fachkräftemangel bleibt größtes Geschäftsrisiko

Der Fachkräftemangel dominiert weiterhin die Geschäftsrisiken der regionalen Wirtschaft, nimmt jedoch etwas an Bedeutung im Vergleich zum Frühjahr ab. Etwa 60 Prozent der Unternehmen mit maximal 49 Beschäftigten sehen hier ein Geschäftsrisiko. Bei den Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten sind es knapp 80 Prozent. Mehr als die Hälfte der Unternehmen benennt des Weiteren die Risiken Energie- und Rohstoffpreise, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Arbeitskosten. Insbesondere auf dem Bau sowie im Gastgewerbe werden die Energie- und Rohstoffpreise als Geschäftsrisiko benannt, jeweils mehr als 80 Prozent beklagen dies. Merklich zugelegt über alle Branchen und insbesondere in der Industrie hat das Geschäftsrisiko „Finanzierung“. Etwa jedes sechste Unternehmen insgesamt und mehr als jedes fünfte in der Industrie nennt dieses, bei der Befragung im Frühjahr war es nur rund jedes Zehnte.

Über alle Qualifikationsniveaus können offene Stellen nicht besetzt werden

Wie in den vergangenen Jahren ist der Anteil an Unternehmen, die offene Stellen länger als zwei Monate nicht besetzen können, weiterhin hoch. Etwas mehr als 50 Prozent aller Unternehmen berichten von dieser Schwierigkeit, in der Industrie sind es sogar über 70 Prozent. Nur etwa zehn Prozent haben keine Probleme bei der Besetzung von offenen Stellen. Die restlichen Unternehmen geben an, derzeit keinen Personalbedarf zu haben. Gesucht werden Arbeits- und Fachkräfte aller Qualifikationsniveaus, ein besonders hoher Bedarf besteht bei Personen mit einer dualen Berufsausbildung.
Als Folge des Arbeits- und Fachkräftemangels rechnen jeweils knapp 60 Prozent der Unternehmen mit steigenden Arbeitskosten sowie einer Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft. Etwas mehr als ein Drittel erwartet eine Einschränkung des Angebots oder den Verlust von Aufträgen. Als weitergehende Auswirkung durch den Arbeits- und Fachkräftemangel befürchten über 20 Prozent der Unternehmen einen Verlust der Standortattraktivität in der Region. Ein ähnlicher Anteil geht von einem Verlust von Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit aus.

Leichter Beschäftigungsabbau zu erwarten

Die verschlechterte konjunkturelle Lage wirkt sich auch auf die Beschäftigungserwartungen der Unternehmen aus. Zwar rechnet die Mehrheit weiterhin mit einer gleichbleibenden Zahl an Beschäftigten, jedoch gehen von den restlichen Unternehmen nun etwas mehr von einer abnehmenden als von einer zunehmenden Beschäftigtenzahl aus. Im Frühjahr war dies noch umgekehrt. Besonders im Baugewerbe wird mit Beschäftigungsrückgang gerechnet, zwei von fünf Unternehmen erwarten derartigen Abbau. Überdurchschnittlich sind die Beschäftigungserwartungen im Handel sowie bei den Dienstleistern. Hier wird weiterhin mit Einstellungen gerechnet.

Investitionsverhalten zurückhaltender

Die verschlechterte aktuelle Lage, der pessimistische Geschäftsausblick und auch die steigenden Zinsen macht sich im Investitionsverhalten der Unternehmen bemerkbar: Zwar investiert weiterhin eine Mehrheit der Unternehmen, über zehn Prozent rechnen jedoch mit fallenden Investitionsausgaben. Weiterhin sind Ersatzbedarfe für Investitionen der Unternehmen das Hauptmotiv. Etwas an Bedeutung verloren hat der Aspekt der Kapazitätsausweitung. Nur etwas mehr als jedes vierte investierende Unternehmen tut dies aus diesem Grund. Etwa ein Drittel investiert in Rationalisierung, Produktinnovation und Umweltschutz.

*Geschäftsklimaindex: Geometrisches Mittel der Salden aus gewichteten positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100).
Umfrage

Frauen in der Wirtschaft: Industrie Vorreiter

Potsdam, 20. Oktober 2023 – „Rund 60 Prozent der Unternehmen in Westbrandenburg setzen bereits Maßnahmen für eine gezielte Förderung von Frauen in der Wirtschaft im eigenen Betrieb um. Rund die Hälfte aller Unternehmen kümmern sich um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Leben und Familie. Das sagt IHK-Präsidialmitglied Susanne Engels zu den jetzt vorliegenden Ergebnissen einer IHK-Umfrage in diesem Frühjahr unter Hunderten von Unternehmen im IHK-Bezirk Potsdam.
Susanne Engels: „Die Industrie sticht hier als Branche bei Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen besonders heraus. Die Werte liegen hier rund fünf bis zehn Prozentpunkte höher als im Durchschnitt aller Branchen. Auf dem Bau gibt dagegen nur ungefähr die Hälfte der Unternehmen an, etwas dafür zu tun. Dort ist auch der Anteil an Frauen in Führungspositionen besonders gering.“
Im Gastgewerbe dagegen sei die Besetzung von Führungspositionen sehr ausgeglichen. Auffällig wäre, so Unternehmerin Engels, dass große Betriebe bedeutend mehr zur Unterstützung von Frauen tun als kleine. „Klare Reserven gibt es noch bei der Karriereförderung von Frauen, wo nur jedes fünfte Unternehmen aktiv ist. Hier setzen wir als IHK Potsdam auch mit unserer Veranstaltung „Frauen in Brandenburgs Wirtschaft – Da geht noch mehr!“ am 20. November 2023“ an, sagt Susanne Engels.

Kinderbetreuung größte Hürde

Die Gründe für die größten Beschäftigungshürden von Frauen sind laut der Umfrage vielfältig: Größtes Hindernis ist die unzureichende flächendeckende Kinderbetreuung. Rund 40 Prozent der Befragten geben an, dass diese nicht ausreichend gewährleistet sei. Nur geringfügig weniger Unternehmen fügen an, dass es keine oder nur wenige Bewerbungen von Frauen gebe. Etwas weniger als 30 Prozent nennen den expliziten Wunsch nach Teilzeitarbeit bei Arbeitnehmerinnen als Hürde für eine Anstellung. Einem höheren Anteil an vollzeitbeschäftigten Frauen steht deren Wunsch nach Teilzeitarbeit gegenüber. An freien Stellen fehlt es jedoch nicht. Mehr als vier Fünftel der Unternehmen gibt an, dass es bei ihnen offene Vollzeitstellen gibt.

Mehr Frauen in Führungspositionen

In der Umfrage wird das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen deutlich: Männer sind in der Mehrzahl. Über die Hälfte der Betriebe hat maximal ein Drittel ihrer Führungspositionen mit Frauen besetzt, rund jedes vierte Unternehmen hat gar keine Leiterinnen. Nur bei jedem vierten Unternehmen liegt der Anteil der Frauen in Führungspositionen bei ein bis zwei Dritteln.
Sowohl die Vereinbarkeit von Familie und Karriere, insbesondere der Mangel an verfügbaren Betreuungsplätzen, als auch fehlende Karriereambitionen bei Arbeitnehmerinnen werden von jeweils fast der Hälfte der Unternehmen als Hindernis bei der Karriereförderung von Frauen wahrgenommen. Weibliche Vorbilder könnten da eine wichtige Rolle spielen, heißt es.

Fachtagung Frauen in Brandenburgs Wirtschaft 

Mit der Veranstaltung am 20. November 2023 von 10 bis 14 Uhr will nun die IHK Potsdam Frauen und Männern die Bühne freimachen, um über die Ermutigung und Förderung von Frauen in der Wirtschaft zu sprechen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam macht sich stark für bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Wirtschaft – für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Frauen in Führungspositionen und Frauen in Phasen der Aus- und Weiterbildung. 
Politik und Wirtschaft sind nach Potsdam eingeladen, gemeinsam über diese Themen zu sprechen.

IHK-Prüferehrung

Ehre dem Ehrenamt

Potsdam, 18. Oktober 2023 – Das ehrenamtliche Engagement von rund 180 Prüferinnen und Prüfern der Industrie- und Handelskammer Potsdam wurde am 18. Oktober in besonderer Weise gewürdigt: Respekt, Anerkennung und Dank - die Begriffe standen am Abend im Mittelpunkt der IHK-Prüferehrung im Dorint-Hotel Potsdam.
Mit dieser Veranstaltung der IHK Potsdam wurde der hohe Stellenwert der beruflichen Bildung in der Gesellschaft sowie für die regionalen Unternehmen besonders hervorgehoben, denn die duale Ausbildung wäre ohne die verantwortungsvolle Tätigkeit der ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer aus allen Branchen so nicht möglich.
Im festlichen Rahmen würdigte die IHK Potsdam unter Anwesenheit des stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, Wolfgang Hadlich, den Einsatz langjähriger Ehrenamtlicher.
Was im Prüfungswesen allein bei der IHK Potsdam geleistet wird, zeigen beeindruckende Zahlen: 5.000 Zwischen- und Abschlussprüfungen werden pro Jahr in der beruflichen Erstausbildung durchgeführt. Hinzu kommen rund 350 Teilnehmer/-innen an Fortbildungsprüfungen, 400 Prüfungen entsprechend der Ausbildereignungs-Verordnung (AEVO) sowie 1.700 Sach- und Fachkundeprüfungen. Somit haben die ehrenamtlichen Mitglieder der Prüfungsausschüsse der IHK Potsdam insgesamt fast 7.500 Prüfungen pro Jahr abzunehmen und die Leistungen des so wertvollen Berufsnachwuchses zu begutachten.
Auszeichnung

TOP-Ausbildung in Brandenburg

Die IHK Potsdam zeichnete heute die Creditreform Berlin Brandenburg und den Telefonbuchverlag Potsdam für ihr besonderes Engagement bei der Schaffung attraktiver Ausbildungsplätze als „TOP-Ausbildungsbetrieb“ aus.

Azubis prägen die Arbeitswelt

IHK-Präsidentin Ina Hänsel überreichte dem Creditreform Geschäftsführer Christian Wolfram, Geschäftsstellenleiterin Anne Slonina, Ausbilder Thomas Willrich und ihren Auszubildenden den Pokal, eine Urkunde sowie ein Preisgeld zur Anerkennung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Neben der IHK-Präsidentin gratulierten Jens Tober, Fachgruppenleiter Wirtschaftsförderung der Stadt Brandenburg an der Havel, Nico Schonert, AGS-Ausbildungsvermittler der Agentur für Arbeit Potsdam, Andreas Körner-Steffens, Geschäftsführung Bildung der IHK Potsdam, Susanne Resech, Vorsitzende Berufsbildungsausschuss der IHK Potsdam und Leona Heymann, Leiterin IHK-RegionalCenter Brandenburg a. d. H.; Havelland, zur Auszeichnung.
Für aufstrebende Talente ist Creditreform in Brandenburg seit 1994 eine renommierte Adresse. Schon 22 junge Menschen haben hier ihre berufliche Reise als Kaufleute für Büromanagement begonnen und erfolgreich abgeschlossen. Gegenwärtig arbeiten 11 Mitarbeiter und zwei engagierte Auszubildende an der Zukunft des Traditionsbetriebs. Mit der Ausbildung im Unternehmen erwartet die Azubis eine spannende Reise von aufregenden Auslandspraktika über die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen, bis hin zu maßgeschneiderter Prüfungsvorbereitung bietet das Unternehmen eine breite Palette an Chancen. Die betrieblichen Weiterbildungsangebote, darunter Telefontraining und Inkassofortbildungen, sind weitere Bausteine, die den Weg zum Erfolg in der Arbeitswelt bereiten.
Bei Creditreform arbeitet man aber nicht nur am Schreibtisch, sondern ist auch in der Region aktiv unterwegs, ob auf der Berufsmesse in Brandenburg an der Havel oder bei Infoveranstaltungen in Schulen. Besonderen Wert legt man im Unternehmen darauf, dass die Auszubildenden nicht nur die Möglichkeit bekommen, in die Arbeitswelt hineinzuwachsen, sondern sie durch eigene Projekte zu prägen. Dabei engagieren sich die Azubis z.B. im Projekt der IHK-Ausbildungsbotschafter, organisieren Seminare für Kunden oder planen beeindruckende Marketingkampagnen – Erfahrungen, die sie auf ihrem Weg zum Erfolg bereichern.

Kreativität in Aktion

In Werder überreichte IHK-Präsidentin Ina Hänsel dem Geschäftsführer des Telefonbuchverlags Bernhard Lüders, Standortleiterin und Ausbilderin Viola Graf und ihren Auszubildenden den Pokal, eine Urkunde sowie ein Preisgeld zur Anerkennung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Neben der IHK-Präsidentin gratulierten auch Marko Köhler, Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Manuela Saß, Bürgermeisterin der Stadt Werder (Havel), Jana Spiesicke, AGS-Ausbildungsvermittlerin der Agentur für Arbeit Potsdam, Andreas Körner-Steffens, Geschäftsführer Bildung der IHK Potsdam und Reinhard Porazik, stellv. Vorsitzender Berufsbildungsausschuss der IHK Potsdam, zur Auszeichnung.
Seit 1995 bildet der Telefonbuchverlag Potsdam erfolgreich junge Talente aus. 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zwei Auszubildende arbeiten aktuell für das Unternehmen. Ausbilden lassen kann man sich dort in den Bereichen Mediengestaltung und Medienkaufmann/-frau. Mehrfach ausgezeichnet als "Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe" und nun auch als IHK „TOP-Ausbildungsbetrieb“ bietet der Telefonbuchverlag Potsdam eine beeindruckende Ausbildungsqualität an. Auslandserfahrung sammeln die Azubis in berufsbegleitenden Praktika und das bereits seit zehn Jahren, auch im Bereich der Validierung von beruflichen Kompetenzen für Menschen ohne Berufsabschluss, kurz Valikom, zeigt sich das Unternehmen engagiert. Azubi Tom, ein zertifizierter IHK-Ausbildungsbotschafter, inspiriert Schüler und Schülerinnen, sich für Medienberufe zu interessieren. Ihre Kreativität können die Azubis auch in verschiedenen Projekten unter Beweis stellen wie der Website www.slm-ausbildung.de und den Social-Media-Plattformen Facebook, Instagram und TikTok. So werden die Schüler aufmerksam und Praktika führen oft zu Ausbildungsverträgen. Wie heißt es: Lehrjahre sind keine Herrenjahre – das will hier nicht so recht passen, denn der Telefonbuchverlag Potsdam fördert seine Azubis durch Seminarangebote und eine Ausbildungsvergütung, die 140 % über dem Tarif der Druckindustrie liegt.
Hintergrund: Seit dem Jahr 2003 würdigt die IHK Potsdam jährlich ausgewählte Ausbildungsbetriebe aus dem IHK-Bezirk mit der Urkunde „Anerkannter Ausbildungsbetrieb“. Vor neun Jahren wurde der Titel in „Top-Ausbildungsbetrieb“ geändert. Die Auswahl der Preisträger nimmt eine Jury von Ausbildungsexperten vor.



Auszeichnung

TOP-Ausbildung geehrt

Die IHK Potsdam hat heute die Nagel-Group Logistics SE (Zweigniederlassung Wustermark) und die Kurt Eulzer Druck GmbH & Co. in Hennigsdorf für ihr besonderes Engagement bei der Schaffung attraktiver Ausbildungsplätze ausgezeichnet.
In Hennigsdorf überreichte IHK-Präsidentin Ina Hänsel den Geschäftsführern der Kurt Eulzer Druck GmbH & Co. Reinhard Nowozin und Benjamin Nowozin und ihren Auszubildenden, den Pokal, eine Urkunde sowie ein Preisgeld zur Anerkennung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Neben der IHK-Präsidentin gratulierten Prof. Dr. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg (MWAE), Egmont Hamelow, stellvertretender Landrat des Landkreises Oberhavel und 1. Beigeordneter, Thomas Günther, Bürgermeister der Stadt Hennigsdorf, Christoph Fischedick, Bereichsleiter Oberhavel der Agentur für Arbeit, Andreas Körner-Steffens, Geschäftsführer Bildung der IHK Potsdam und Christian Streege, Leiter RegionalCenter Oberhavel der IHK Potsdam, zur Auszeichnung.

Auch in Wustermark gratulierte Ina Hänsel und überreichte dem Niederlassungsleiter Serge Bonci gemeinsam mit Ausbildungsleiterin Sarah-Michelle Grewe und den Auszubildenden, den Pokal, eine Urkunde sowie ein Preisgeld zur Anerkennung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Neben der IHK-Präsidentin gratulierten Roger Lewandowski, Landrat des Landkreises Havelland, Holger Schreiber, Bürgermeister der Gemeinde Wustermark, Diana Farin, Teamleiterin und stellvertretende Bereichsleiterin aus Rathenow der Agentur für Arbeit Neuruppin, Andreas Körner-Steffens, Geschäftsführer Bildung der IHK Potsdam und Leona Heymann, Leiterin RegionalCenter Brandenburg a. d. H. / Havelland der IHK Potsdam, zur Auszeichnung.

Auszeichnung

Bär & Ollenroth sind Top-Ausbildungsbetrieb

Potsdam, 7. September 2023 – Die Industrie- und Handelskammer Potsdam hat heute die Bär & Ollenroth KG Fachgroßhandel für Haustechnik & Industriebedarf in Rangsdorf für ihr besonderes Engagement bei der Schaffung attraktiver Ausbildungsplätze ausgezeichnet.
IHK-Präsidentin Ina Hänsel überreichte den Gesellschaftern Nils Jäkel und Lars Schmidt und ihren Auszubildenden, den Pokal, eine Urkunde sowie ein Preisgeld zur Anerkennung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Neben der IHK-Präsidentin gratulierten Kornelia Wehlan, Landrätin des Landkreises Teltow-Fläming, Klaus Rocher, Bürgermeister der Gemeinde Rangsdorf, Madlen Möser, AGS-Ausbildungsvermittlerin der Agentur für Arbeit Potsdam, Katharina Fichtner, Leiterin RegionalCenter Teltow-Fläming der IHK Potsdam und Andreas Körner-Steffens, IHK-Geschäftsführer Bildung, zur Auszeichnung.
Ausbildung mit Tradition:
  • Die Bär & Ollenroth KG Fachgroßhandel für Haustechnik & Industriebedarf in Rangsdorf ist seit 1987 Ausbildungsbetrieb.
  • Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beträgt derzeit 1250. Davon gibt seit dem Start des Ausbildungsjahres insgesamt 118 Azubis für alle im Firmenverbund zugehörigen Betriebe, Bär & Ollenroth. 
  • Bei der IHK Potsdam sind für den Standort in Rangsdorf, 12 Azubiverträge registriert: 5 Fachkräfte für den Bereich Lagerlogistik, 1 Fachinformatiker und 5 Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement sowie 1 Fachkraft für Spedition & Logistikdienstleistung.
  • 7 Azubis des Unternehmens waren im vergangenen Ausbildungsjahr zur Fortbildung zum Energiescout bei der IHK Potsdam. (Weitere 3 Azubis nahmen bei der IHK Berlin teil).
  • Die Azubis nehmen an Ausbildungsmessen teil und am IHK-Projekt „Ausbildungsbotschafter“.
  • Absolviert wird auch das Azubiprojekt Azubi@ABEX im 2. Lehrjahr. Die Azubis führen selbstständig ein Abholexpresslager für 4 Wochen, weiterhin unterstützen die Azubis bei Messen und Sonderaktionen für die Firmenkunden.
  • Eine Teilnahme der Azubis an Unterstützungsangeboten der Agentur für Arbeit, wie die „AsA flex Maßnahmen“, ist jederzeit möglich. Die Azubis erfahren weitere Unterstützung durch ein Patensystem in einzelnen Bereichen des Ausbildungsbetriebes, um ein besseres Ankommen in der Ausbildung zu gewährleisten. Die Teilnahme von leistungsstarken Azubis an besonderen Projekten oder Schulungen, wie z. B. Photovoltaik- und Heizungsschulungen, wird gewährleistet.
  • Einige Ausbilder des Unternehmens sind außerdem auch ehrenamtlich als IHK-Prüfer tätig.
  • Die Bär & Ollenroth KG Fachgroßhandel für Haustechnik & Industriebedarf in Rangsdorf bietet ihren Azubis vielfältige Angebote zur Berufsorientierung, Teilnahme an der Berufsorientierungstournee in Teltow-Fläming, Schulaktionen, Schülerpraktika werden angeboten und für Ausbildungsbewerber Schnuppertage. Auch das Praxislernen 1x pro Woche wurde im Unternehmen bereits durchgeführt.
Hintergrund:
Seit dem Jahr 2003 würdigt die IHK Potsdam jährlich ausgewählte Ausbildungsbetriebe aus dem IHK-Bezirk mit der Urkunde „Anerkannter Ausbildungsbetrieb“. Vor neun Jahren wurde der Titel in „Top-Ausbildungsbetrieb“ geändert. Die Auswahl der Preisträger nimmt eine Jury von Ausbildungsexperten vor.
Auszeichnung

IHK Potsdam zeichnet ProPotsdam als „TOP-Ausbildungsbetrieb“ aus

Potsdam, 6. September 2023 – Die Industrie- und Handelskammer Potsdam hat heute die ProPotsdam GmbH in Potsdam für ihr besonderes Engagement bei der Schaffung attraktiver Ausbildungsplätze ausgezeichnet.
IHK-Präsidentin Ina Hänsel überreichte dem Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal, Bereichsleiterin Personal und Geschäftsführerin GEWOBA Bianca Künkel und ihren Auszubildenden, den Pokal, eine Urkunde sowie ein Preisgeld zur Anerkennung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Neben der IHK-Präsidentin gratulierten Staatssekretärin Claudia Zinke, Ministerium für Bildung, Jugend oder Sport (MBJS), Matthias Franke, Fachbereichsleiter für den Bereich Bauen, Denkmalschutz, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Potsdam und Andreas Körner-Steffens, IHK-Geschäftsführer Bildung, zur Auszeichnung.
Vielfalt modern fördern: Gleich sechs Ausbildungsrichtungen bietet ProPotsdam an von Digitalisierungsmanagement über IT-System-Management, Büromanagement und Personaldienstleistung bis hin zu Marketingkommunikation. Natürlich dürfen auch die klassischen Immobilienkaufleute nicht fehlen – sie sind am stärksten vertreten mit aktuell 21 Jugendlichen in der Ausbildung. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit in vier dualen Studiengängen Zusatzqualifikationen zu erlangen: Bauingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, technisches Facilitymanagement, Technische Gebäudeausrüstung.
Der Betrieb in Potsdam mit rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bildet bereits seit 1990 aus, aktuell sind 28 Azubiverträge registriert. Fördern und unterstützen lautet hier die Maxime: Azubis werden mit Förderkursen, bei Prüfungsvorbereitungen, mit Arbeitsschutzkleidung, durch bereitgestellte Bücher und Materialien, einem Mobilitätsticket, Weiterbildungsmöglichkeiten und spezifische Schulungen supportet, aber auch beim wichtigen Thema der Wohnungssuche werden sie unterstützt. Bei sehr guter Zwischenprüfung haben die Azubis die Möglichkeit an der BBA-Lerninsel teilzunehmen, dabei werden sie für eine Woche in Klausur geschickt: Ihre Aufgabe ist es, selbstständig und in kleinen Gruppen, ein immobilienwirtschaftliches Projekt zu entwickeln, wobei Sie von Expertinnen und Experten geschult und beraten werden. Außerdem wird für Kaufleute die Zusatzqualifikation für Internationale Geschäftstätigkeit angeboten sowie ein ausbildungsintegrierter Studiengang Immobilienmanagement. Jeder Azubi hospitiert nicht nur in allen Unternehmensbereichen, sondern schnuppert auch in den Arbeitsalltag des Geschäftsführers rein.
Auch das soziale Engagement ist dem Unternehmen wichtig, so finden neben regelmäßigen Kooperationen mit Schulen, der Teilnahme am IHK-Ausbildungsbotschafter-Programm auch Azubi-Projekte statt, z.B. mit der Tafel Potsdam. Ehrenamtlich aktiv zeigt sich das Unternehmen auch in der IHK Potsdam im Prüfungsausschuss, den Fachausschüssen sowie der Vollversammlung. Bereits im Jahr 2007 wurde das Unternehmen als „Anerkannter Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet, 2017 folgte eine weitere Auszeichnung als „TOP-Ausbildungsbetrieb“.
Hintergrund:
Seit dem Jahr 2003 würdigt die IHK Potsdam jährlich ausgewählte Ausbildungsbetriebe aus dem IHK-Bezirk mit der Urkunde „Anerkannter Ausbildungsbetrieb“. Vor neun Jahren wurde der Titel in „Top-Ausbildungsbetrieb“ geändert. Die Auswahl der Preisträger nimmt eine Jury von Ausbildungsexperten vor.
Energiewende

Unternehmen befürchten Wettbewerbsnachteile

„Fast die Hälfte der befragten Brandenburger Unternehmen fürchtet aktuell um ihre Wettbewerbsfähigkeit. Viel zu hohe Energiekosten und mangelnde Planungssicherheit überschatten die Energiewende und lassen das Vertrauen der Wirtschaft in dieses langfristige Vorhaben weiter absinken. Mehr als ein Drittel der Betriebe aller Branchen stellt Investitionen nicht nur in Klimaschutzmaßnahmen zurück, sondern mittlerweile auch in Kernprozesse. Für 16 Prozent sind Produktionseinschränkungen und Verlagerungen ins Ausland ein Thema“, sagt Jens Warnken, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus stellvertretend für die Brandenburger IHKs. Diese Einschätzungen der Unternehmen sind ein ernst zu nehmendes Signal. Der Transformationsprozess in den Unternehmen muss bezahlbar bleiben und darf zu keinem unkalkulierbaren Risiko werden, so der Präsident.  
Welche Auswirkungen die Energiewende auf die Brandenburger Wirtschaft hat und wo sie die größten Transformationshemmnisse sieht, darüber gibt das aktuelle IHK-Energiewende-Barometer Auskunft. In den regionalen Ergebnissen einer bundesweiten IHK-Umfrage zeigt sich, dass die energiepolitischen Rahmenbedingungen die Transformationsbemühungen der brandenburgischen Unternehmen stark hemmen und die Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Hauptgründe: eine fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik, viel Bürokratie, schleppende Planungs- und Genehmigungsprozesse und nach wie vor hohe Energiepreise. Demnach schätzen nur 12 Prozent der befragten Betriebe die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit als positiv ein. Lediglich jeder fünfte Betrieb verzeichnet keine Auswirkungen auf Investitionspläne infolge der Energiepreise.  

Aus Sicht der Wirtschaft braucht es bessere Rahmenbedingungen für die Eigenversorgung mit Energie und Direktlieferverträge. Steuern und Abgaben auf den Strompreis sollten weiter gesenkt werden. „Eine bundesweit einheitliche und faire Kostenverteilung bei den Netzentgelten, würde die Brandenburger Wirtschaft entlasten und auch dazu beitragen, die Akzeptanz für neue Anlagen zu steigern und Investitionen in die Dekarbonisierung voranzutreiben“, betont IHK-Präsident Jens Warnken. Zudem sollten Wirtschaftlichkeit, Freiwilligkeit und Technologieoffenheit die Leitprinzipien für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen sein. 

Ziel des jährlich stattfindenden Energiewende-Barometers ist es, eine umfassende Bewertung der Unternehmen bezüglich der Fortschritte der Energiewende und der aktuellen Klima- und Energiewendepolitik zu erhalten.  

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. 

Brandenburger Exporttag

Märkte entdecken, Netzwerke bilden

Potsdam, 8. August 2023 – Märkte entdecken, Netzwerke bilden: Der Exporttag der Hauptstadtregion findet am 28. September 2023 von 9 bis 16 Uhr in der Industrie- und Handelskammer Potsdam statt. Zur Anmeldung geht es hier.
Nach der Begrüßung durch Christoph Miethke, Geschäftsführer der Christoph Miethke GmbH & Co. KG in Potsdam, Mitglied des IHK-Präsidiums sowie der Außenwirtschaftsausschüsse der IHK Potsdam und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), bildet die Keynote „Decoupling - wie die neue Geopolitik die Globalisierung verändert. The end – oder doch erst der Anfang?“ von Prof. Dr. Henning Vöpel vom Centrum für Europäische Politik, den thematischen Einstieg in den Exporttag.
Rund um die Außenwirtschaft gibt es Informationen für die Praxis und die Möglichkeit, internationale Netzwerke zu erweitern und neue Märkte zu entdecken. Die Workshops zu den Themen Compliance/Exportkontrolle, Exportförderung, Vertragsgestaltung, Entsendung, Zoll-Bewilligungen und Start global richten sich an Geschäftsführer/-innen und Mitarbeiter/-innen international aktiver Unternehmen - aber auch an Gründer/-innen bzw. Startups und Einsteiger im internationalen Geschäft.
„Aus Brandenburg in die Welt“: Kirstin Wenk, Teamleiterin Team Außenwirtschaft, Europa-Service der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB), präsentiert Angebote und Tools rund um die Internationalisierung. In drei Sessions besteht die Wahl zwischen Workshops mit Fachvorträgen oder 30-minütigen Marktvorstellungen (Global Markets) zu den Ländergruppen Mongolei/China/VAE/UK; Polen/Ungarn/USA/Mexiko sowie Japan/Indien/Marokko/Ägypten.
Den gesamten Tag können Stände rund um den „Havel-Saal“ besucht und sich mit den Akteuren der Außenwirtschaft vernetzt werden. Wünsche für individuelle Beratungsgespräche mit den Auslandsvertretungen (Auslandshandelskammern, Botschaften, Verbänden) können ebenfalls vorher angemeldet werden. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Anmeldung (Teilnahme und Informationsstände):
Zur Online-Anmeldung geht es hier.
Oder per E-Mail: nadine.toch@ihk-potsdam.de, Telefon: +49 331 2786-211
Ausbildungsjahr startet

Plus bei Ausbildungsverträgen

Potsdam, 1. August 2023 – Insgesamt wurden bisher 1846 betriebliche Ausbildungsplätze zum 1. August 2023 bei der Industrie- und Handelskammer Potsdam für das neue Ausbildungsjahr 2023/24 eingetragen. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von fast 6 Prozent. Die größten Zuwächse gibt es im Handel, im Bau- sowie in der Lager- und Logistikwirtschaft.
Marco Lindemann, Fachbereichsleiter Ausbildung der IHK Potsdam, sagt dazu: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Mitgliedsunternehmen ihr Ausbildungsengagement weiter ausgebaut haben und mit dem diesjährigen Ausbildungsbeginn über dem Vorjahresniveau liegen. Das ist ein deutliches Signal der Wirtschaft an alle Ausbildungsinteressierte, ihre berufliche Karriere in einem Brandenburger Ausbildungsunternehmen zu beginnen.“
Gleichzeitig wird damit dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegengewirkt. Bis in den Herbst hinein können Schulabgänger/-innen einen Ausbildungsvertrag für das neue Ausbildungsjahr abschließen. Aktuell stehen über die  IHK-Lehrstellenbörse allein zwischen Prignitz und Fläming im IHK-Bezirk Potsdam noch mehr als 550 Ausbildungsplätze für das beginnende Ausbildungsjahr 2023 zur Verfügung.
Am meisten gesucht werden:
1. Industriemechaniker/-in (52 freie Ausbildungsplätze),
2. Fachkraft für Lagerlogistik (39),
3. Tiefbaufacharbeiter/-in (33),
4. Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement (27), 5. Verkäufer/-in (27),
6. Kaufmann/-frau im Einzelhandel (25),
7.Kaufmann/-frau für Büromanagement (24),
8. Mechatroniker/-in (21),
9. Kaufmann/-frau für Spedition und Logistik (16),
10. Werkzeugmechaniker/-in (16)
„Schon jetzt empfehlen wir Schulabgängerinnen und Schulabgängern des nächsten Jahrganges 2024, die verbleibende Ferienzeit auch dafür zu nutzen, um sich über ihre berufliche Entwicklung konkrete Gedanken zu machen und erste Kontakte zu Ausbildungsunternehmen aufzunehmen. Die Chancen, mit einer Berufsausbildung die berufliche Karriere zu begründen, sind besser denn je“, sagt Marco Lindemann.
Mobilitätsgesetz

Wirtschaftsverkehr nicht ausreichend berücksichtigt

Potsdam, 28. Juli 2023 – „Der Bau und die Sanierung von Brandenburgs Straßeninfrastruktur sind grundlegende Pfeiler für nachhaltiges Wachstum in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.“ Das sagt Ina Hänsel, IHK-Präsidentin und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg, zum jetzt vom Land veröffentlichten Entwurf des Brandenburger Mobilitätsgesetzes.
Deshalb stellt der vorliegende Entwurf nach Worten Hänsels einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Mobilität dar. Es sei wichtig, dass die Verkehrsplaner umweltfreundliche Lösungen fördern und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs vorantreiben.
„Dennoch darf dabei der Wirtschaftsverkehr nicht vernachlässigt werden. Er spielt eine entscheidende Rolle für die regionalen Unternehmen – vom produzierenden Gewerbe über Bau und Verkehr, den Einzelhandel bis zu Tourismus und Dienstleistungen“, so die IHK-Präsidentin. Die regionale Wirtschaft im Flächenland Brandenburg ist auf gut ausgebaute und funktionierende Verkehrsinfrastrukturen angewiesen, um ihre Waren, Beschäftigten und Gäste effizient, pünktlich und wettbewerbsfähig zu transportieren. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Wirtschaft bei der Gestaltung des Mobilitätsgesetzes mehr berücksichtigt wird. Straßenbau sowie Erweiterungen und Sanierungen bestehender Verkehrswege bleiben deshalb unverzichtbar. Und Brandenburg hat durch die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte schon jetzt einen hohen Nachholbedarf bei der Qualität der Landesstraßen.
„Auch wenn wir zunehmend neue Antriebsformen im Verkehr erleben, so muss es für diese Fahrzeuge auch entsprechende Straßen geben. Ob Diesel, Benzin, Strom oder Wasserstoff – es muss rollen. Fließender Verkehr ist ökologisch immer besser als stehender.“
Ina Hänsel, IHK-Präsidentin und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg
Zudem ermögliche der Straßenbau, bestehende Engpässe und Stausituationen zu beseitigen und neue Gewerbegebiete zu erschließen. Die IHKs appellieren deshalb an das Land, den aktuellen Entwurf des Mobilitätsgesetzes im parlamentarischen Verfahren nochmals zu überprüfen und damit sicherzustellen, dass die Anliegen des Wirtschaftsverkehrs angemessen berücksichtigt werden. Ina Hänsel bietet dem Land an: „Der Sachverstand und die Erfahrungen der Unternehmerschaft können hier gern mehr abgerufen werden. Eine ausgewogene Verkehrspolitik, die sowohl den Umweltschutz als auch die Bedürfnisse der Wirtschaft im Blick hat, bleibt der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung und einem prosperierenden Metropolraum Berlin-Brandenburg.“
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Valikom

Perspektive durch Berufserfahrung

Potsdam, 18. Juli 2023 - Insgesamt 110 Bewertungsverfahren über Valikom Transfer haben im Zeitraum von August 2019 bis Juli 2023 bei der IHK Potsdam stattgefunden.
Bewertet wurden die beruflichen Erfahrungen von Teilnehmern aus 21 verschiedenen Berufen. Dafür nahmen die ehrenamtlichen Bewerterinnen und Bewerter zusammen mit IHK-Fachberaterin Bianca Hesse die Teilnehmer genau unter die Lupe und bewerteten ihre praktisch erworbenen Kenntnisse. Die große Mehrheit hat bestanden und darf sich nun Kaufleute, Köche oder auch Fachkräfte für Lagerlogistik nennen. Einige wenige haben nur eine so genannte teilweise Gleichwertigkeit geschafft, wissen aber nun, wie sie den 2. Anlauf für die volle Gleichwertigkeit in Angriff nehmen.
Wer zwar keine abgeschlossene Berufsausbildung hat, aber das Bewertungsverfahren durchlaufen hat, kann nun von Arbeitgebern universeller eingesetzt werden und darf sich Fachkraft nennen. Valikom bietet somit die Chance, nach einem längeren Berufsweg auch ohne Abschluss eine Perspektive für die Zukunft und eine berufliche Weiterentwicklung zu bekommen. Bianca Hesse erklärt, für welche Personengruppe dies zutrifft: „Wer über 25 Jahre alt ist, seit mindestens fünf Jahren eine Tätigkeit ausübt, die sie oder er nicht als Beruf gelernt hat und somit keinen formalen Abschluss vorweisen kann – kann sich bei mir melden. Wir prüfen dann, was möglich ist.“
Das für die Teilnehmer kostenfreie Verfahren gibt es in dieser Form voraussichtlich noch bis Oktober 2024.
Digitalisierung

5G-Strategie längst überfällig

Potsdam, 12. Juli 2023 – „Mit der Veröffentlichung der 5G-Landesstrategie wird ein fälliges Versprechen aus dem Koalitionsvertrag eingelöst.“ Das sagt IHK-Präsidentin Ina Hänsel, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg, anlässlich der heutigen Vorstellung der Strategie im Wirtschaftsministerium.
„Vor gut vier Jahren, wenige Monate nach der Frequenzversteigerung, ging im Oktober 2019 in Bernau der erste 5G-Sender in Brandenburg in Betrieb. Seitdem schreitet der Netzausbau des neuesten Mobilfunkstandards voran. Inzwischen liegt die flächenhafte 5G-Netzabdeckung hierzulande, zumindest theoretisch, bei rund 70 Prozent“, so die IHK-Präsidentin.
Die Daten für das Ausbau-Monitoring stellen die Mobilfunknetzbetreiber der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Verfügung. Die reale technische Verfügbarkeit und damit vielerorts wahrgenommene Lücken im LTE-Mobilfunknetz böten jedoch seit Jahren Anlass für Kritik, so die IHK-Präsidentin. Gleichwohl wachse das hiesige 5G-Ökosystem und die Anzahl entsprechender Projekte beständig – wohl auch, da der Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur voranschreitet. 
Bedenkt man, dass der Bund bereits im Jahr 2017 eine 5G-Strategie vorgelegt hat, war die erste landeseigene längst überfällig. 
Ina Hänsel, Präsidentin der IHK Potsdam
Im Rahmen des Entstehungsprozesses hatten die drei Brandenburger IHKs in diesem Frühjahr zum Entwurf des Landes Stellung genommen. Inhaltlich ist die bisherige Entwicklung und der Status quo zutreffend beschrieben, hieß es. „Doch bleibt die Strategie aus Sicht der IHKs in weiten Teilen weniger konkret als erhofft. Generell sollte sie möglichst klare Ziele enthalten und den Weg dorthin aufzeigen. Jedoch sind die meisten Maßnahmen weder zeitlich terminiert noch in der Durchführung und Finanzierung definiert.“ Verschiedene Handlungsempfehlungen, wie der „5G-Atlas“ oder das „5G-Kompetenzzentrum“, fänden sich in ähnlicher Ausprägung in Strategiepapieren anderer Bundesländer. Es stelle sich die Frage, ob jedes Bundesland ein solches Zentrum haben muss oder ob dies auch zentral durch die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes betrieben werden kann. 
Der 5G-Ausbau ist Aufgabe der Mobilfunkunternehmen, wie auch der Bundesnetzagentur, welche die Einhaltung der Versorgungsauflagen überwacht. „So ist die Landesregierung gefordert, das Baurecht zur Optimierung der Genehmigungspraxis oder auch Anreize durch zielgerichtete Förderung noch stärker als bisher in den Blick zu nehmen, um eine vollflächige Abdeckung zu erreichen. Um Fortschritte festzustellen, bietet sich die Fortführung des 2020 von der Digitalagentur durchgeführten Mobilfunk-Monitorings mit realen Messdaten an“, so IHK-Präsidentin Ina Hänsel. Schließlich gelte: Ohne Digitalisierung kein Fortschritt, aber: ohne leistungsfähige Mobilfunknetze keine Digitalisierung. „Deshalb bedarf es einer leistungsstarken 5G-Netzinfrastruktur – und zwar flächendeckend“, fordert Ina Hänsel.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Ausbildung

Mehr Ausbildungsverträge

Potsdam, 7.Juli 2023 – Insgesamt 1249 betriebliche Ausbildungsplätze waren bereits am 30. Juni 2023 bei der Industrie- und Handelskammer Potsdam für das neue Ausbildungsjahr 2023/24 eingetragen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr (30.06.22) ein Plus von 7 Prozent. Die größten Zuwächse gibt es im Handel, im Bau- sowie im Hotel- und Gaststättenbereich.
„Der Fachkräftemangel wird in der Wirtschaft bei allen Konjunkturumfragen als hohes Unternehmensrisiko genannt. Unsere Mitgliedsbetriebe wirken dem durch hohes Ausbildungsengagement entgegen. Für Schulabgängerinnen und Schulabgänger ist auch jetzt noch ein guter Zeitpunkt, sich einen Ausbildungsplatz zu sichern oder durch Praktika erste Einblicke in verschiedene Berufe zu gewinnen. Oft bieten Ausbildungsunternehmen sogar bis in den Herbst die Möglichkeit, in die Berufsausbildung einzusteigen.“
Andreas Körner-Steffens, Geschäftsführer Bildung der IHK Potsdam
Aktuell stehen allen Schulabgängerinnen und Schulabgängern über die IHK-Lehrstellenbörse für den Westbrandenburger Kammerbezirk der IHK Potsdam, noch rund 600 Ausbildungsplätze für das kommende Ausbildungsjahr zur Verfügung. Auf den ersten zehn Rängen rangieren:
1.Industriemechaniker/-in (49), 2. Fachkraft für Lagerlogistik (40), 3. Tiefbaufacharbeiter/-in (33), 4. Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement (31), 5. Verkäufer/-in (27), 6. Kaufmann/-frau im Einzelhandel (25), 7. Kaufmann/-frau für Büromanagement (23), 8. Mechatroniker/-in (19), 9. Koch/Köchin (18), 10. Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzanlagen (18)
Die IHK Potsdam wirbt für die duale Berufsausbildung mit Aktionen an Schulen, auf Messen und über die Webseite www.mach-es-in-brandenburg.de.
Fachkräfteeinwanderung

Gemeinsam für erfolgreiche Einwanderung

Potsdam, 4. Juli 2023 – „Die Einwanderung ausländischer Fachkräfte ist ein wesentlicher Baustein zur Abmilderung des Fachkräftemangels. Mit der Nähe zu Berlin, attraktivem ländlichen und kleinstädtischen Arbeits- und Lebensraum und einer vielfältigen Unternehmenslandschaft hat Brandenburg beste Voraussetzungen ein toller Wohn- und Arbeitsort für ausländische Fachkräfte zu sein“, sagte Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, heute im Nachgang des Austausches zur Fachkräfteeinwanderung mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Prof. Dr. Jörg Steinbach, Brandenburgs Wirtschaftsminister, und weiteren Spitzen aus der Brandenburger Politik sowie Wirtschaft in der IHK Potsdam.
„Der Schwung aus dem weiterentwickelten Fachkräfteeinwanderungsgesetz muss nun in die praktische Umsetzung mitgenommen werden“, so die Präsidentin weiter. Damit dies gelingt, gelte es, die Verzögerungen in Behördenprozessen zu minimieren und das gesamte Verwaltungsverfahren vom Visumsantrag bis zum Start im Betrieb schnellstmöglich zu digitalisieren. Zudem benötige es in den Behörden ausreichend Personal zur zügigen Antragsbearbeitung, dies sei bislang leider nicht durchgängig gegeben, gibt sie weiter zu bedenken.
Die Etablierung einer Willkommenskultur, die von Gesellschaft, Unternehmen und Verwaltung gleichermaßen gelebt wird, sei ebenfalls essenziell, um ausländische Fachkräfte für die Region zu gewinnen und sie auch zu halten. An vielen Orten im Land Brandenburg gehen Unternehmen bereits voran, z. B. integrieren sie im Betrieb und unterstützen auch beim privaten Ankommen.
Chancen sieht Ina Hänsel auch in der Lage Brandenburgs mit Berlin als weltweit bekannte Metropole in der Mitte. Sie wirke auf viele in- und ausländische Fachkräfte sehr anziehend. Davon sollte Brandenburg mehr profitieren. Und zwar mit einer eigenen Identität – nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Erweiterung der Hauptstadtregion. Die Vorzüge eines lebenswerten Arbeitens im ländlichen Raum mit kreativen und innovativen Unternehmen und überschaubaren Distanzen in die Bundeshauptstadt müsse auch bei der Akquise potenzieller Fachkräfte mehr Berücksichtigung finden.
Beim Anteil ausländischer Beschäftigter an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten liegt Brandenburg mit etwa 10 Prozent rund 5 Prozentpunkte unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt. „Aus unserer Sicht Potenzial, das es zu heben gilt“, so die IHK-Präsidentin.
Alle Teilnehmenden wollen gemeinsam daran arbeiten, Fachkräfteeinwanderung zu optimieren und sich im nächsten Jahr wieder treffen, um die bis dahin erreichten Ergebnisse auszutauschen.
Vollversammlung

Dr. Manfred Wäsche übernimmt kommissarisch

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Potsdam hat heute Dr. Manfred Wäsche als Interim-Hauptgeschäftsführer bestellt.
Die Industrie- und Handelskammer Potsdam und der Hauptgeschäftsführer Prof. Mario Tobias haben sich in bestem gegenseitigem Einvernehmen verständigt, die Zusammenarbeit zu beenden. Prof. Tobias hat sein Amt als Hauptgeschäftsführer im Zuge der Vollversammlung am 28.  Juni 2023 niedergelegt. Der Hauptgeschäftsführer Prof. Tobias möchte sich nach seiner langjährigen erfolgreichen Tätigkeit für die Industrie- und Handelskammer Potsdam neuen beruflichen Herausforderungen widmen.
Die Industrie- und Handelskammer Potsdam und insbesondere auch das Präsidium bedauern die Entscheidung von Prof. Tobias außerordentlich und danken ihm für seine langjährige und sehr erfolgreiche Tätigkeit. Die IHK Potsdam wünscht Prof. Tobias für seine berufliche Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.

Dr. Manfred Wäsche (70) begann seine Arbeit für die IHK Potsdam im Jahr 1996 als Leiter des IHK-RegionalCenters in Luckenwalde und war zuletzt vor seinem Eintritt in den Ruhestand stellv. Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer Wirtschaft der IHK Potsdam.
Die Vollversammlung der IHK Potsdam folgte mit seiner Berufung einer Empfehlung aus dem IHK-Präsidium. Dr. Wäsche soll die Geschäfte kommissarisch führen, bis über ein Auswahlverfahren ein neuer Hauptgeschäftsführer für Deutschlands zweitgrößte Flächenkammer gefunden ist.
Standortpolitik

Wassernutzungskonflikten rechtzeitig vorbeugen

Wie Unternehmen und Wasserverbände die Lage und notwendigen Maßnahmen zur Versorgungssicherheit mit Wasser in der Metropolregion Berlin-Brandenburg einschätzen, darüber diskutierten die Berlin-Brandenburger Industrie- und Handelskammern heute mit 12 parlamentarischen Abgeordneten und neun Unternehmensvertretern während einer Bootstour auf der Spree. Zudem übergaben sie ihr Forderungspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 330 KB), das Handlungsfelder für die Politik aufzeigt, um negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Standort abzuwenden.
Laut IHK-Umfrage unter rund 1700 Betrieben im Raum Berlin-Brandenburg sind vor allem das Tourismusgewerbe und wasserintensive Industrien auf eine ausreichende Menge und Güte von Wasser angewiesen.
„Für 90 Prozent der Unternehmen im Berlin-Brandenburger Gastgewerbe hat die Ressource Wasser als Standortfaktor eine hohe Bedeutung für ihren Geschäftsbetrieb, danach folgt die Industrie mit 36 Prozent. Vor allem Bestandsbetriebe befürchten jedoch künftig Nutzungskonkurrenzen und negative Auswirkungen auf ihren Geschäftsbetrieb. Trinkwasserversorgung und wirtschaftliche Wassernutzungen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Eine nachhaltige und sichere Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für unser Land. Nur durch ein zielgerichteteres länderübergreifendes Handeln von Politik und Behörden, das die Bedarfe der Wirtschaft im Blick hat, die Wasserversorger stärker unterstützt sowie die Erforschung innovativer Wassertechnologien in Hochschulen mit Unternehmen vorantreibt, kann sie bewältigt und die dynamische Entwicklung bei der Neuansiedlung von Industrien im Metropolraum oder in der Lausitz fortgesetzt werden.“
Jens Warnken, Präsident der IHK Cottbus, federführend für die brandenburgischen Industrie- und Handelskammern.
Wir dürfen die Herausforderungen einer zuverlässigen Sicherstellung der Wasserversorgung nicht unterschätzen. Viele halten es leider für eine Selbstverständlichkeit, dass immer ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Dabei müssen wir jetzt handeln, damit wir auch übermorgen genügend Wasser haben. Hierfür sind länderübergreifende Trägerstrukturen zwingend notwendig, die eng verzahnt Lösungsansätze für komplexe Verfahren entwickeln. Dazu braucht es neben einem ganzheitlichen Denkansatz auch finanzielle und personelle Ressourcen. Beim Klimaschutz zeigt sich bereits, wie wichtig es ist, die Probleme frühzeitig gemeinsam anzugehen und nicht der nächsten Generation zu überlassen. Tragfähige und zukunftsfähige Konzepte zur Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit ausreichend Wasser in hoher Qualität sind mindestens genauso wichtig.“
Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin
Umfrageergebnisse
Es zeigt sich, dass es dringenden Handlungsbedarf bei der Vorhaltung ausreichender Wasserrechte gibt. Über die Hälfte der befragten Wasserversorger hält sie für derzeit unzureichend. 43 Prozent schöpfen sie bereits über die kritische Grenze von 80 Prozent aus. Als größte Unsicherheit wird eine ungenügende Datengrundlage bei der künftigen Wirtschaftsentwicklung aufgeführt. Für 69 Prozent ist es wichtig, jetzt mit Politik und Verwaltung Konzepte zum Umgang mit anstehenden Wassernutzungskonflikten zu erarbeiten. Eine frühzeitige Einbindung von Kammern, Wasserverbänden und Standortentwicklern bei Ansiedlungsplänen ist nach Auffassung der Wirtschaft daher dringend notwendig.
Deutlich wird in der Unternehmensbefragung auch, dass es eine stärkere Sensibilisierung und Investitionsförderung fürs Wassersparen braucht sowie mehr Austausch und Vernetzung mit der Wissenschaft und in der Unternehmerschaft selbst. Mehr als ein Drittel der Befragten bindet die Mitarbeitenden bereits aktiv in Wassersparmaßnahmen ein. Ein Viertel hat bereits Optimierungen bei Heizung, Sanitär und Klima vorgenommen, 21 Prozent planen dies noch. Weniger Potenzial gibt es laut Unternehmensangaben bei der Optimierung von Produktionsprozessen (sieben Prozent).
Industriegipfel Brandenburg

Regionale Wirtschaft durch Strompreise benachteiligt

Potsdam, 05.06.23 - „Unternehmen, die heute Strom für 2030 kaufen, bezahlen immer noch doppelt so viel wie vor der Energiekrise. Für unsere Betriebe bedeutet das eine mittel- und langfristige Benachteiligung im internationalen Wettbewerb.“ Das sagte Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, heute auf dem Industriegipfel Brandenburg in der Potsdamer Staatskanzlei, an dem neben Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach ebenfalls Akteure aus der Industrie, aus Kammern und Wirtschaftsverbänden teilnahmen.
„Zwar ist Deutschland bei der Gas- und Stromversorgung besser über den Winter gekommen als befürchtet. Jedoch bleiben die Herausforderungen für die regionalen Unternehmen enorm hoch, denn die deutschen Strompreise haben sich im europäischen und internationalen Vergleich auf einem extrem hohen Niveau verfestigt. Viele Mittelständler, Zulieferer, aber auch Dienstleister und Händler fragen sich, wie sie mit den weiter steigenden Strompreisen zurechtkommen sollen. Ein Umschwenken von fossilen Energieträgern auf Elektroenergie in den Betrieben wird so schwerlich gelingen.“
Ina Hänsel, IHK-Präsidentin
Das vom Bund vorgeschlagene Modell eines so genannten Industriestrompreises für einen beschränkten Adressatenkreis werde die Probleme nicht lösen, so die IHK-Präsidentin. Stattdessen sollte der Staat bis auf weiteres Steuern, Umlagen und Entgelte möglichst komplett übernehmen bzw. so stark wie möglich verringern.
Onlineplattform

Aus Gründerwerkstatt wird Unternehmenswerkstatt

Brandenburger IHKs bauen im IHK-Verbund ihr digitales Beratungsangebot für Unternehmen zu Gründung, Förderung und Nachfolge aus
Cottbus, Frankfurt (Oder), Potsdam, 31. Mai 2023 – Die Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg bauen ihre Leistungen für Unternehmen sowie Gründerinnen und Gründer weiter aus. Gemeinsam mit 53 weiteren deutschen IHKs wird die Gründungswerkstatt weiterentwickelt zur „Unternehmenswerkstatt Deutschland - UWD”. Sie wird bundesweit die primäre Anlaufstelle für den Bereich Unternehmensgründung und -förderung und soll die Vernetzung von Gründern und Unternehmen in ganz Deutschland weiter stärken.  
„Seit fast 15 Jahren ist die Gründungswerkstatt Deutschland ein digitaler Arbeitsplatz zur Vorbereitung auf die Selbstständigkeit. Mit der ‘Unternehmenswerkstatt Deutschland’ geht der erfolgreiche Dienst noch einen Schritt weiter. Wir begleiten Unternehmen jetzt über alle Phasen – von Gründung, über Wachstum und Unternehmenssicherung bis hin zur Nachfolge. Die Unternehmenswerkstatt bildet die Brücke zwischen der Online- und Offline-Welt in der Angebotslandschaft der Brandenburger IHKs. Digitale Services werden niedrigschwellig gebündelt und mit der persönlichen Beratung unserer Expertinnen und Experten kombiniert.”
Ina Hänsel, Potsdams IHK-Präsidentin und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg
Die neue Unternehmenswerkstatt nutzt das Wissen aller teilnehmenden IHKs. Sie schafft Synergien und sorgt für mehr Effizienz sowie für einheitliche Qualitätsstandards. Zuletzt hat die Coronapandemie deutlich gezeigt: Sowohl Gründerinnen und Gründer als auch kleine und mittlere Unternehmen benötigen einen einfachen, digitalen und kostenfreien Zugang zu Informationen und Hilfestellungen in den Themenbereichen Existenzgründung, Unternehmenssicherung und Unternehmensnachfolge. Genau da setzt die Unternehmenswerkstatt Deutschland (UWD) mit den Expertinnen und Experten der teilnehmenden IHKs an.
Weitere Informationen und Zugang zur Unternehmenswerkstatt Brandenburg gibt es unter https://brandenburg.uwd.de, wo sich Nutzerinnen und Nutzer kostenlos registrieren können und damit automatisch den Kontakt zum Expertenteam der IHKs erhalten.
IHK-Konjunkturumfrage

Vorsichtige Erholung der Wirtschaft

Potsdam, 16. Mai 2023 – „Die Westbrandenburger Wirtschaft erholt sich schrittweise von den turbulenten letzten Jahren. Einem klassischen Aufschwung stehen jedoch Hürden im Weg, an erster Stelle der Fachkräftemangel. Dies zeigen die Rückmeldungen von hunderten Unternehmen im Kammerbezirk Potsdam.“ Das sagt Mario Tobias, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam, zur Veröffentlichung der Ergebnisse aus der Frühjahrs-Konjunkturumfrage. Der IHK-Geschäftsklimaindex* für die Region steigt auf 109,0 Punkte, nachdem er zu Jahresbeginn noch bei 97,4 Punkten lag.
Tobias erläutert: „In nahezu allen Branchen hat sich die aktuelle Geschäftslage verbessert, gesamtwirtschaftlich um 11,5 Punkte. Knapp die Hälfte der Unternehmen beurteilt die derzeitige Geschäftssituation als befriedigend, mehr als ein Drittel sogar als gut. Besonders positiv ist die Entwicklung in der Industrie mit einem Plus von circa 18 Punkten im Vergleich zum Jahresbeginn, wobei dort das Ausgangsniveau zuletzt sehr niedrig war.“
Der gesamtwirtschaftliche Aufschwung könne weitaus positiver ausfallen, so Tobias, doch leider werde die wirtschaftliche Entwicklung an vielen Stellen noch ausgebremst. Die Konsumnachfrage bzw. die Auftragslage stellten sich für viele Unternehmen in Folge der hohen Inflation weiterhin kompliziert dar. Dies mache sich insbesondere im Gastgewerbe sowie in der Bauwirtschaft bemerkbar, letztere ist durch das steigende Zinsniveau zusätzlich belastet.
Tobias: „Der Personalmangel, steigende Arbeitskosten sowie bürokratische Hürden bremsen das Wachstum stark.“
Geschäftsaussichten stabilisieren sich
Die Geschäftserwartungen haben sich erneut verbessert. Trotzdem rechnet weiterhin mehr als ein Viertel der Unternehmen mit einer Verschlechterung der eigenen Geschäftslage in den kommenden Monaten. Der überwiegende Anteil von mehr als 50 Prozent geht von einer gleichbleibenden Lage aus. Nur bei den Dienstleistern sowie den Gastgewerbetreibenden liegt der Saldo nun knapp im positiven Bereich, nachdem zu Jahresbeginn in allen Branchen der Pessimismus überwog. Im Handel sowie in der Industrie haben sich die Geschäftsaussichten zwar ebenfalls verbessert. Jedoch rechnen in beiden Branchen nur etwa 10 Prozent der Unternehmen mit einer Verbesserung der Geschäfte in den kommenden Monaten, während circa ein Drittel von einer Verschlechterung ausgeht. Besonders angespannt sind die Aussichten weiterhin im Baugewerbe: Angesichts ausbleibender Aufträge, Personalmangels, hoher Materialkosten sowie Zinsanstiegen besteht weiterhin eine große Unsicherheit beim Blick in die Zukunft. Dies wirkt sich auch auf die Geschäftserwartungen von Unternehmen aus anderen Branchen aus, die Teil der Wertschöpfungskette von Bauunternehmen sind. 
Fachkräftemangel wieder größtes Geschäftsrisiko
Nachdem im vergangenen Jahr die Energie- und Rohstoffpreise das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung im Kammerbezirk darstellten, wird gesamtwirtschaftlich nun wieder der Fachkräftemangel von den Unternehmen am häufigsten benannt. Knapp 60 Prozent der Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten sehen den Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko, bei den Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten sind es sogar rund 90 Prozent. Das Risiko steigender Energie- und Rohstoffpreise verliert hingegen über alle Branchen hinweg an Bedeutung, wird aber immer noch von 60 Prozent der Unternehmen genannt, besonders häufig im Gastgewerbe. Als ähnlich bedeutendes Problem werden von den Unternehmen die Arbeitskosten gesehen: Im Handel sowie im Gastgewerbe geben dies etwa zwei Drittel der Unternehmen an. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sehen gesamtwirtschaftlich ebenfalls knapp mehr als die Hälfte der Unternehmen als Geschäftsrisiko, überdurchschnittlich viele Nennungen gibt es in der Industrie.       
 Personalplanungen bleiben zurückhaltend
Trotz der deutlichen Verbesserung bei der aktuellen Geschäftslage und den Geschäftsaussichten haben sich die gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungserwartungen der Unternehmen im Kammerbezirk seit der vergangenen Umfrage zu Jahresbeginn nicht verändert. Weiterhin geht die deutliche Mehrheit der Unternehmen von einer gleichbleibenden Zahl an Beschäftigten aus. Zu- und abnehmende Personalplanungen gleichen sich ungefähr aus, nur rund jedes sechste Unternehmen rechnet mit einer Zunahme der Belegschaft. Etwas optimistischer als in anderen Branchen sind die Dienstleistungsunternehmen, zumindest jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einem Personalzuwachs. Besonders pessimistisch sind die Beschäftigungsaussichten im Baugewerbe: Rund ein Drittel der Unternehmen in dieser Branche geht von einer abnehmenden Zahl an Beschäftigten aus, mit einer Zunahme wird nur vereinzelt gerechnet. Neben den schlechten Geschäftsaussichten im Baugewerbe dürfte branchenübergreifend auch der Fachkräftemangel für die verhaltene Prognose verantwortlich sein.    
Investitionsbereitschaft im Inland weiterhin durchwachsen
Rationalisierung, Produktinnovation, Kapazitätsausweitung und Umweltschutz – dafür investieren je ein Viertel bis ein Drittel der Unternehmen. Ähnlich wie die Personalplanungen zeigt sich jedoch im Kammerbezirk Potsdam auch die Investitionsbereitschaft im Inland im Vergleich zu Jahresbeginn nahezu unverändert. Weiterhin gibt über die Hälfte der Unternehmen an, Investitionen im Inland zu tätigen. Bei Unternehmen mit unter 50 Beschäftigten sind es etwas weniger als die Hälfte, bei Unternehmen ab 50 Beschäftigten rund 80 Prozent. Überdurchschnittlich viele Unternehmen investieren in der Industrie (über 70 Prozent), deutlich weniger sind es im Handel (40 Prozent). Gesamtwirtschaftlich rechnen von den investierenden Unternehmen die meisten mit steigenden oder gleichbleibenden Investitionen, nur etwa 10 Prozent gehen von fallenden Investitionsausgaben in der Zukunft aus. Das Hauptmotiv für Investitionen bleiben die Ersatzbedarfe, über 70 Prozent der investierenden Unternehmen nennen diesen Investitionsgrund.

*Geschäftsklimaindex: Geometrisches Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100).

87. Vollversammlung

„Mehr Frauen in die Wirtschaft“

Potsdam, 30. März 2023 – „In Brandenburg braucht es mehr Frauen in der Wirtschaft. In Zeiten von flächendeckendem Fachkräftemangel und anhaltendem demographischen Wandel liegt es nahe, durch mehr erwerbstätige Frauen wirtschaftliches Potenzial zu mobilisieren. Ob in der Ausbildung, bei Unternehmensübernahmen und -gründungen oder auf Führungsebenen – Frauen sind ein zentraler Wirtschafts- und Wettbewerbsfaktor.“ Das sagte Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, heute in der 87. Sitzung der Vollversammlung der IHK Potsdam.
Viele Unternehmer, Vorstände, Geschäftsführer würden in den nächsten Jahren in Rente gehen, während weniger junge Menschen aus geburtenschwachen Jahrgängen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, so die IHK-Präsidentin. Deshalb dürfte der Bedarf an der Einstellung und Förderung von Frauen größer sein, denn je.
IHK-Präsidialmitglied Susanne Engels stellte dazu das heute in Potsdam beschlossene IHK-Positionspapier „Frauen und Wirtschaft“ vor und sagte: „Obwohl viele Hürden oberflächlich betrachtet in den vergangenen Jahren aus dem Weg geräumt wurden, erleben wir in manchen wirtschaftsrelevanten Bereichen eine andere Realität. So geht auch heute noch ein großer Teil der Frauen entweder keiner Beschäftigung nach oder arbeitet in Teilzeit. Auch haben viele Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit noch immer einen erschwerten Zugang zu Kapital und wundern sich im Jahr 2023 über tradierte Rollenklischees. Wir heben den Schatz an potenziellen Fachkräften, Führungskräften und Unternehmerinnen nicht, der unserer Wirtschaft so zuträglich wäre.“
Deshalb macht sich die IHK Potsdam im Zusammenspiel mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) stark für bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Wirtschaft – für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Frauen in Führungspositionen und Frauen in Phasen der Aus- und Weiterbildung. Darin wird gefordert, die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Wirtschafts- und Arbeitswelt zu erhöhen, die Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf besser zu garantieren, den Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen als zwingende Voraussetzung für Gleichberechtigung zu forcieren, den Zugang zu Finanzierung und Krediten für Frauen zu erleichtern, Vorbilder zu unterstützen und sichtbar zu machen sowie Mädchen und Jungen über Projekte wie „Schule und Wirtschaft“ geschlechterneutral für den Beruf zu orientieren.
Weltwassertag am 22. März

Länderübergreifendes Wassermanagement gefordert

In Zeiten steigender Wasserbedarfe und abnehmender Grundwasserressourcen ist die Versorgungssicherheit eine wichtige Grundlage für die wirtschaftliche Zukunft Berlin-Brandenburgs. Nach Ansicht der Unternehmerschaft muss der Wirtschaftsstandort diesbezüglich in drei Handlungsfeldern gesichert und gestärkt werden, um negative Auswirkungen klimatischer und struktureller Veränderungen auf die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten, Kosten für Unternehmen einzudämmen und Standortnachteile abzuwenden. Der Aufbau länderübergreifender Trägerstrukturen ist ein zentraler Schritt, um gemeinsame Lösungswege zu finden und eine Finanzierung – sowie ein effizientes Wassermanagementkonzept aufzustellen. Anlässlich des Weltwassertags am 22. März richten sich die Berlin-Brandenburger Industrie- und Handelskammern (IHK) daher mit einem entsprechenden Forderungspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 330 KB)an die Politik.
Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin: „Die Verfügbarkeit und die Qualität von Wasser sind für die meisten eine Selbstverständlichkeit, aber die Herausforderungen für eine sichere und saubere Wasserversorgung sind immens. So hat etwa der Ausstieg des Braunkohlebergbaus in der Lausitz unmittelbaren Einfluss auf den Wasserhaushalt der Spree und Havel. Gleichzeitig steigt der Trinkwasserbedarf durch die wachsende Bevölkerung, trockene und zu heiße Sommer in der Metropolregion verschärfen die Lage zusätzlich. Daher ist es besonders wichtig, die Anforderungen aller Stakeholder-Gruppen mit ins Auge zu fassen und rechtzeitig zu handeln, um mögliche Wassernotstände zu verhindern. Deshalb begrüßen die Industrie- und Handelskammern ausdrücklich die Zusammenarbeit der Länder Brandenburg und Berlin. Die verabredete länderübergreifende Geschäftsstelle muss deshalb zügig eingerichtet, die Finanzierung geklärt und Verbundlösungen umgesetzt werden. Um den Wirtschaftsstandort nachhaltig zu sichern, müssen dabei auch zwingend die wirtschaftlichen Bedarfe berücksichtigt werden.“
Jens Warnken, Präsident der IHK Cottbus, sagt federführend für die brandenburgischen IHKs: „Die bedarfsgerechte und ausreichende Wasserversorgung verschiedenster Interessengruppen ist eine Zukunftsaufgabe, die von der Politik dringend ein noch zielgerichteteres Handeln erfordert. Zudem muss sie maßgeblich durch Bund und Länder mitfinanziert werden. Überproportionale Kosten für die Wasserentnahme und Abwasserreinigung dürfen nicht überbordend auf die Unternehmen umgewälzt werden. Mit dem Klimawandel wächst der Bedarf an Wasserspeichern. Um in Trockenperioden genug Reserven vorhalten zu können, sind weitere Möglichkeiten der Speicherung zu erschließen sowie Wasserüberleitungen aus anderen Flussgebieten zu prüfen. In Anbetracht der herausfordernden Lage durch den Kohleausstieg und Klimawandel ist mehr Tempo bei den Wasserverwaltungen der Länder erforderlich.“
Das betrifft gleichermaßen die Genehmigungsprozesse zur Erschließung neuer Grundwasservorräte und den Bau von Wasserfernleitungen, die weit mehr als zehn Jahre in Anspruch nehmen. Auch der offene und frühzeitige Austausch mit den Kammern, Wasserverbänden und Standortentwicklern bei Planungen ist außerordentlich wichtig sowie die systematische Erfassung aktueller Daten und Darbietung in länderübergreifenden Analysetools als Grundlage für die Bewertungen. Darüber hinaus muss nach Ansicht der Wirtschaft die Weiterentwicklung und Erforschung innovativer Wassertechnologien immens vorangetrieben werden - auch durch eine stärkere Lehre an den Hochschulen sowie durch die Auflage und Förderung geeigneter Programme für Pilotprojekte und Netzwerke mit Unternehmensbeteiligung.
Internationaler Frauentag

Chefin werden durch Unternehmensnachfolge

Potsdam, 7. März 2022 – Etwa ein Drittel aller Führungspositionen sind in Brandenburgs Betrieben mit Frauen besetzt. Das ist gegenüber dem Bundesdurchschnitt von nur einem Viertel zwar ein Spitzenwert, doch bleiben auch hier die Unternehmensgründungen häufig Männersache: Laut einer aktuellen IHK-Start-up-Studie liegt der Gründerinnen-Anteil bei den Jungunternehmen in Brandenburg bei nur 16 Prozent. Auch bundesweit ist die Zahl nur zwei Prozentpunkte höher.
„Zwar wird inzwischen die knappe Hälfte aller Gründungsberatungen mit Frauen durchgeführt, doch es bleiben noch zu viele große Chancen ungenutzt. So rollt jetzt eine große Welle von Unternehmensnachfolgen auf uns zu. Allein im Land Brandenburg stehen bis zum Jahr 2026 fast 5.000 übergabereife Betriebe vor dem Generationswechsel. Mein Tipp lautet: Hier können neue Chefinnen in funktionierende Unternehmen einsteigen. Um dies zu erleichtern und die entsprechenden Kontakte anzubahnen, beraten wir IHKs hierzu mit eigens dafür aufgebauten Projektteams.“
Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs im Land Brandenburg
Nachweislich gehe es aber insgesamt noch zu vorsichtig aufwärts: So habe es im Jahr 2022 im Land Brandenburg 13.870 Neugründungen von insgesamt 15.325 Gewerbetreibenden gegeben, wovon 5.119 Frauen sind (33,4 Prozent).  Im Jahr zuvor war es laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg ein Prozentpunkt weniger. Bei Brandenburgs IHKs fanden im Jahr 2022 insgesamt 1.302 Gründungsgespräche statt - davon 565 mit Frauen (43 Prozent). Der DIHK-Gründerreport belegte im Jahr 2021 deutschlandweit nur 34 Prozent.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Gewerbeflächenstudie

Regionale Wirtschaft erwartet vom Land Weitsicht

Potsdam, 15. Februar 2023 – „Durch die heute vom Land vorgelegte Bestandsaufnahme wird der große Mangel an Industrie- und Gewerbeflächen in Brandenburg nochmals deutlich. Damit liegen endlich zu Bestand und Potenzial aktuelle Zahlen für das gesamte Land vor. Nun kann und muss alles unternommen werden, vorausschauend den Bedarf zu decken. Darauf haben wir IHKs seit Jahren immer wieder hingewiesen.“
Das sagt Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam für die brandenburgischen IHKs zur heutigen Vorstellung des „Gewerbe- und Industrieflächenkonzeptes für das Land Brandenburg“ im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Energie im Potsdamer Landtag. „Die Hauptstadtregion kann für Unternehmen aus aller Welt ein attraktiver Standort sein. Dazu müssen zügig die Weichen gestellt werden, denn der Wettbewerb um Wirtschaftsansiedlungen wird in Zukunft noch viel härter sein.“
Die regionale Wirtschaft begrüßt, dass das Landesgutachten Wege zur konkreten Umsetzung von Maßnahmen der Gewerbeflächenentwicklung aufgreift und dabei eine aktive Rolle des Landes Brandenburg vorsieht. Die Überarbeitung der GRW-I-Förderrichtlinie, die Errichtung eines Entwicklungsfonds sowie die Unterstützung der Kommunen im Bereich Projektentwicklung gehen in die richtige Richtung und müssen zügig umgesetzt werden.
Neubewertung wegen Corona, Krieg und Klimawandel
Zahlreiche Standorte müssten dazu neu bewertet werden: Durch die Lieferkettenprobleme in Folge von Corona, des Ukrainekonflikts sowie der Diskussionen um den Klimawandel haben sich Rahmenbedingungen stark verändert. Der Aufbau zusätzlicher Lagerkapazitäten, die Rückverlagerung von Betriebsteilen aus dem Ausland sowie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und auch die Energieversorgung verstärken nun noch die Nachfrage, so die IHK-Präsidentin.
Hänsel sagt: „Insbesondere Industrieflächen in einer Größenordnung um die 100 Hektar müssen verstärkt angeboten werden, um Großansiedlungen auch zukünftig zu ermöglichen. Deshalb muss das Land Brandenburg dafür sorgen, dass die Kommunen finanziell in die Lage versetzt werden, eine umfassende Flächenvorsorge vorzunehmen.“
Magnetwirkung von Grünheide
Spätestens mit der Ankündigung eines amerikanischen Automobilherstellers, sich im brandenburgischen Grünheide anzusiedeln, seien die Anfragen nach Gewerbeflächen in die Höhe geschossen. Ansiedlungen solcher Größenordnung – hier 300 Hektar – führen jedoch nur zum Erfolg, wenn die Flächen schon planungsrechtlich gesichert sind. Schnelligkeit ist entscheidend, weshalb sich vorausschauende Planung und Beharrlichkeit der Kommune dort jetzt auszahlt.
Das Beispiel zeigt: Fast eine halbe Million produzierte Elektro-Fahrzeuge und die Schaffung von bis zu 12.000 Arbeitsplätzen mit einem Investitionsvolumen von rund 4 Milliarden Euro in der ersten Ausbaustufe forciert sowohl Erweiterungen bei bestehenden als auch die Ansiedlung von neuen Unternehmen. Das verstärkt die bereits vorhandene Knappheit an verfügbaren Industriegebieten im Osten Brandenburgs zusätzlich, zumal in den vergangenen fünf Jahren knapp 4.000 Unternehmen den Wirtschaftsstandort Berlin verlassen haben, wovon ungefähr ein Viertel im Land Brandenburg eine neue Perspektive fand. Die Region östlich Berlins galt lange Jahre weniger interessant für Investoren, weshalb der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen als ausreichend angesehen wurde. Dies gelte es nun völlig neu zu bewerten.
Großes Potenzial bei Seddin
Für den Westen des Landes beispielsweise hatte die IHK Potsdam ihrer Studie „Wirtschaftsprofil und Gewerbeflächengutachten 2025 – Potsdam-Mittelmark (2019)“ ein großes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial für den Landkreis nachgewiesen. Die aktuelle vom Land Brandenburg geplante Entwicklung eines Hochtechnologiestandortes auf einer Fläche von rund 300 Hektar zwischen dem Seddiner Güterbahnhof sowie den Autobahnen A 10 und A 9 geht demzufolge genau in die richtige Richtung. Dieses Projekt mit überregionaler Bedeutung im europäischen Maßstab zeigt das große wirtschaftlich Potenzial und zu Recht das neue Selbstbewusstsein der Hauptstadtregion. 
Nacharbeit für Lausitz und BER
Die neue Studie zeigt ebenfalls, dass in einigen Landkreisen in der Lausitz durchaus noch Flächen verfügbar sind. Eine genauere Betrachtung legt jedoch offen, dass es deutlich weniger direkt vermarktungsfähige Grundstücke gibt. Diese Voraussetzung ist für Investoren aber ausschlaggebend für eine Ansiedlungsentscheidung. Für den dortigen Strukturwandel ist es daher wichtig, genau solche vermarktungsfähigen Flächen vorzuhalten.
Die Flächenverfügbarkeit im Umkreis des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) indes zeigt sich noch wesentlich angespannter. „Eine gesteuerte Entwicklung muss hier im Vordergrund stehen, um bereits bestehende Probleme in der Infrastruktur nicht noch zu vergrößern und damit den Wachstumsmotor ins Stottern zu bringen“, sagt die IHK-Präsidentin.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Konjunktur zu Jahresbeginn

Der Krisenwinter fällt aus – der Aufschwung aber auch

Potsdam/Berlin, 15. Februar 2023 - Das konjunkturelle Klima Berlin-Brandenburgs ist zum Jahresbeginn 2023 weniger frostig als noch vor einigen Monaten befürchtet – auch, weil die Wintertemperaturen bisher überdurchschnittlich warm ausfallen und damit Gasmangellagen und Blackouts aus den Risikokalkulationen verschwunden sind.
Dennoch ist der Konjunkturklimaindex* weit von einem milden Verlauf entfernt: 104 Punkte zählt der Indikator aktuell, zwölf Zähler weniger als vor einem Jahr. In wirtschaftlichen Boomphasen verlief die Zeitreihe knapp unter 140 Punkten. Die Geschäfte laufen wieder deutlich besser als im vergangenen Herbst, Hoffnungen auf einen bevorstehenden stabilen Aufschwung finden sich aber kaum. Das sind Ergebnisse der gemeinsamen, aktuellen Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern Berlin, Cottbus, Ostbrandenburg sowie Potsdam, die heute in Berlin vorgestellt wurden.
Mario Tobias, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam: „Viele Probleme, mit denen die Unternehmen bereits im vergangenen Jahr zu kämpfen hatten, stehen leider auch zu Jahresbeginn 2023 weiter auf der Tagesordnung. Auch wenn die Lieferschwierigkeiten im Jahresvergleich etwas nachgelassen haben, geben branchenübergreifend weiterhin zwei von drei Unternehmen an, mindestens im geringen Umfang betroffen zu sein. Die Folge sind insbesondere längere Wartezeiten, ein gestiegener Planungsaufwand und Ertragseinbußen. Bei der Bewältigung der Energiekrise helfen offenbar auch die staatlichen Maßnahmen – ob dies ausreichend der Fall ist, das werden die kommenden Monate zeigen. Zudem engagieren sich viele Unternehmen durch eine Reduzierung ihres Verbrauchs sowie durch Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen. Leider werden jedoch diese Bemühungen noch zu oft durch die mangelnde Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistern sowie durch bürokratische Hürden ausgebremst.“
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer IHK Berlin: „Zum befürchteten Krisenwinter ist es nicht gekommen. Die Energiekosten sind auf ein zwar noch immer hohes, aber erträglicheres Niveau gesunken. Dies verdanken wir nicht zuletzt einem vergleichsweise milden Winter und den energetischen Anpassungsleistungen von Wirtschaft und Verbrauchern, neu erschlossenen Energielieferanten sowie staatlichen Kostenbremsen. Vorerst sehen wir allerdings nur eine Erholungs-, aber noch keine Aufschwungsperspektive für die Wirtschaft. Zu viele Risiken verstellen dieser den Weg: Die Inflation verliert zwar an Tempo, aber die Kerninflation ist weiterhin hoch. Weitere Zinsschritte dürften folgen und konjunkturbremsend wirken. Die Lieferkettenprobleme vieler Unternehmen sind nur teilweise und unsicher gelöst, der Fachkräftemangel bleibt weiterhinein ein ungelöstes und das drängendste Problem. Die angespannte weltpolitische Lage lässt manches Unternehmen größere Investitionen vorerst zurückstellen. Unternehmerisches Geschick sowie die notwendigen politischen und finanziellen Unterstützungen sind weiterhin Schlüsselfaktoren für die Zukunft. Wirtschaft und Politik müssen auch deswegen weiterhin gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus: „Weniger skeptisch, aber weiterhin mit großer Unsicherheit blickt die Berlin-Brandenburger Wirtschaft auf die Geschäftsentwicklung der nächsten Monate. Dabei ist die Berliner Wirtschaft deutlich positiver gestimmt als die Brandenburger Wirtschaft. 23 Prozent der Unternehmen zeigen sich dort zuversichtlich - in Brandenburg sind es lediglich 12 Prozent. Am pessimistischsten sind die Aussichten des Baugewerbes, gefolgt vom Handel und von der Industrie. Kostendruck, geringere Investitionen und Auftragseingänge und die Zurückhaltung der Verbraucher dämpfen die Erwartungen. Das Dienstleistungsgewerbe bleibt stabil und rechnet mit einer moderaten Entwicklung. Im Gastgewerbe gibt es den größten Lichtblick, auch wenn die Branche nicht mit Wachstum rechnet. Wirtschaftsrisiko Nummer eins bleiben die Energie- und Rohstoffpreise, auch wenn sie in der Risikoskala etwas gefallen sind. Die Preisberuhigung auf dem Energiemarkt, gesicherte Gasfüllstände und Entlastungshilfen der Politik haben zu dieser Bewertung geführt. Der Fachkräftemangel liegt fast gleichauf an der Risikospitze, gefolgt von steigenden Arbeitskosten, wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie der Gefahr eines schwächelnden Inlandsabsatzes.“
Gundolf Schülke, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg: „Zum Thema Beschäftigung ist festzuhalten, dass der Fachkräftemangel das bestimmende Thema für die Unternehmen in Berlin und Brandenburg bleibt.  Betriebe, die einstellen wollen, finden oft nur schwer geeignetes Personal. Und da sich die konjunkturelle Situation etwas gebessert hat, wollen vor allem in Berlin die Unternehmen wieder mehr einstellen. Auch in Brandenburg hat sich der Arbeitsmarkt stabilisiert, so dass – anders als noch im Herbst - mit keinem Beschäftigungsabbau zu rechnen ist. Einstellen wollen vor allem Dienstleister und Gastgewerbe. Problematisch ist hingegen die Situation im Baugewerbe. Hier rechnen die Betriebe der Region mit sinkenden Beschäftigenzahlen. Zugleich ist beim Bau der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt, wodurch die Baubranche von zwei Seiten unter Druck steht.“
Den vollständigen Konjunkturbericht finden Sie unter: www.ihk.de/potsdam/konjunkturfruehjahr2023
* Erläuterung zur Ermittlung des Konjunkturklimaindex = geometrisches Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100).



Vorbildliche Kooperationen

Auszeichnung für berufliche Orientierung

Potsdam, 10.02.2023 – Insgesamt zehn Unternehmen aus Westbrandenburg werden in diesem Schuljahr für ihre vorbildlichen und vielfältigen Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung geehrt. Mit der Auszeichnung würdigen die Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK), die Handwerkskammer Potsdam (HwK) sowie das Netzwerk Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenburg e.V. (Netzwerk Zukunft) Unternehmen, die sich über das Praktikum hinaus an Schulen für eine praxisbezogene Berufliche Orientierung engagieren.
Die Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, Britta Ernst, überzeugte sich heute bei den Unternehmen BAUSETRA in Potsdam und SPITZKE SE in Großbeeren von den Aktivitäten. Die Auszeichnungen nahmen zusammen mit der Ministerin die IHK-Präsidentin Ina Hänsel, HwK-Präsident Robert Wüst sowie Andreas Körner-Steffens und Katharina Heduschka, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführerin des Netzwerks Zukunft, vor. Thomas Andrä, Schulleiter der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule, hielt die Laudatio.
Britta Ernst, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, sagte:
„Die brandenburgische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendliche im Land Brandenburg bestmöglich auf eine Ausbildung oder ein Studium und einen anschließenden Beruf vorzubereiten. Wir setzen dabei auf Partnerschaften zwischen Schule und Wirtschaft, um frühzeitig Neugier und Interesse auf unterschiedliche Berufsbilder zu wecken. Ich bin sehr zuversichtlich und dankbar, dass das mit Unterstützung unserer Partner gut gelingt. Mit dieser Auszeichnung können wir unseren Partnern für ihr Engagement in diesem Prozess nicht nur danken. Wir zeigen damit auch Beispiele, welche Möglichkeiten diese Unternehmen unseren Schülerinnen und Schülern für eine praxisnahe berufliche Orientierung bieten und damit ihren eigenen Nachwuchs rekrutieren.“
Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, sagte:
„Mit der Ehrung bringen wir den Unternehmen die Wertschätzung entgegen, die sie sich mit hohem Aufwand und viel Engagement verdient haben. Denn: Der Fachkräftemangel stellt weiterhin in allen Branchen ein hohes Risiko dar. Betriebe, die selbst ausbilden, tun nicht nur etwas für die eigene Fachkräftesicherung – sie sind auch Vorbilder in der märkischen Wirtschaft. Sie zeigen, dass der Start in die berufliche Zukunft mit spannenden Ausbildungsberufen und vielversprechenden Karrieremöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler mit allen Schulabschlüssen direkt vor der eigenen Haustür möglich ist. Diese Unternehmen gehen weit über Schülerpraktika hinaus, halten engen Kontakt mit regionalen Schulen, sind verlässliche Praxispartner und hoch angesehen in ihren Kommunen. Damit sorgen sie für die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und auch Gesellschaft.“
Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, sagte: „Die ausgezeichneten Betriebe unterstützen mit ihren vielfältigen Maßnahmen die berufliche Orientierung junger Menschen in der Region. Sie stehen für gelebte Berufsorientierung - mit hohem personellen Einsatz, Zeit und Herzblut. Sie wissen, dass ihr Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren hoch bleiben wird und zeigen deshalb auf praktische Weise Schülerinnen und Schülern, wie ein Weg zur dualen Ausbildung nach der Schule aussehen kann und dass die besten Perspektiven in der Heimat warten. Die Unternehmerinnen und Unternehmer betreiben erfolgreiches Personalmarketing mit Weitblick - genau da, wo die Weichen für die Zukunft gestellt werden – in den Schulen. Sie haben längst erkannt, dass es nur gemeinsam geht: gemeinsam mit den Schulen, den jungen Menschen, den Lehrerinnen und Lehrern. Für die Zukunft ihres Betriebes und der Wirtschaft insgesamt.“
Andreas Körner-Steffens, Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenburg e.V., sagte: „Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft sind eine wichtige Voraussetzung für die Berufliche Orientierung junger Menschen. Nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den regionalen Unternehmen können Brandenburgs Schülerinnen und Schüler wertvolle Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder erhalten und sich praxisnah ausprobieren. Ihre Berufswahlkompetenz wird somit immens gestärkt und dem Fachkräftemangel in der Region nachhaltig entgegengewirkt. Daher ist es uns jedes Jahr eine große Freude das Engagement und die Einsatzfreude der regionalen Unternehmen auszeichnen zu dürfen und sie landesweit als gute Beispiele vorzustellen.“
Die ausgezeichneten Unternehmen werden von Schulen vorgeschlagen und überzeugen durch vielfältige Maßnahmen, die über das Angebot von Schülerpraktika hinausgehen, wie beispielsweise Bewerbungstrainings, Praxislernen, Elternunterstützung, Betriebsbesichtigungen oder Beteiligung an Projektwochen und schulinternen Messen. Insgesamt 163 allgemeinbildende Schulen in den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel, Havelland, Potsdam-Mittelmark sowie Teltow-Fläming und aus der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel und der Landeshauptstadt Potsdam waren aufgefordert, für die Prämierung Vorschläge einzureichen. Eine Jury, die aus Vertreterinnen und Vertreter der Staatlichen Schulämter, der Agenturen für Arbeit, der IHK, der HwK und des Netzwerkes Zukunft bestand, kürte jetzt die Preisträger.

Unternehmen mit ausgezeichneter Beruflichen Orientierung
Liste der auszuzeichnenden Unternehmen und der teilnehmenden Schulen 2022/23

Ostprignitz-Ruppin (Vorschlag: Oberschule „Alexander Puschkin“, Neuruppin)
Frank Hintze Karosserie-Fachbetrieb
Sports- & Lifestyle

Prignitz (Vorschlag: Freiherr-von-Rochow-Oberschule, Pritzwalk)
ZWP Zahnradwerk Pritzwalk GmbH

Oberhavel (Vorschlag: Exin-Oberschule, Zehdenick)
INTERPANE Glasgesellschaft mbH

Potsdam (Vorschlag: Friedrich-Wilhelm-von-Steuben Gesamtschule)
BAUSETRA Potsdamer Baumaschinen- und Nutzfahrzeuge-Service GmbH

Potsdam-Mittelmark (Vorschlag: Oberschule Bad Belzig)
BEFA Belziger Fahrzeugbau GmbH

Havelland (Vorschlag: Oberschule „Johann Heinrich August Duncker“, Rathenow)
Rathenower Optik GmbH
Woolworth GmbH – Filiale Rathenow

Teltow-Fläming
Spitzke SE (Vorschlag: Friedrich-Wilhelm-von-Steuben Gesamtschule)
HLG Handels & Landtechnik GmbH (Vorschlag: Otto-Unverdorben-Oberschule Dahme/Mark)

Hintergrund:
Seit dem Jahr 2019 würdigen die Industrie- und Handelskammer Potsdam, die Handwerkskammer Potsdam und das Netzwerk Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenburg e.V. ausgewählte Unternehmen, die sich an Schulen in besonderer Weise für eine praxisbezogene Berufliche Orientierung engagieren. Mit der Auszeichnung wird den Unternehmen gedankt und gleichzeitig werden andere motiviert, an die Schulen zu gehen und den Nachwuchs aktiv für die duale Ausbildung zu begeistern.