„Nur zusammen kommen wir auf 100”: Mit einer demonstrativen Kürzung ihres Logos um 27 Prozent beteiligt sich die IHK Darmstadt an der DIHK-Aktion für Weltoffenheit und Vielfalt in der deutschen Wirtschaft.
Nr. 78023
Gemeinsame Kampagne

IHK Darmstadt kürzt ihr Logo als Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit

Die IHK Darmstadt beteiligt sich an der Kampagne der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) gegen rechtsextreme Tendenzen. So gestaltet sie wie viele weitere Industrie- und Handelskammern ihr Logo vorübergehend um. Unternehmen sind eingeladen, bei „27 Prozent von uns“ mitzumachen. 
Pressemeldung vom 8. April 2024
27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Sie sind fester Bestandteil der Gesellschaft und Arbeitnehmerschaft. „Migrantinnen und Migranten tragen durch ihre Arbeit und ihr gesellschaftliches Engagement seit Jahren und Jahrzehnten erheblich zu unserem Wohlstand, zu unserem Fortschritt, zu unserem Sozialwesen, zu unserem gesellschaftlichen Miteinander bei“, sagt IHK-Präsident Matthias Martiné. „Wir wollen und können in den Unternehmen nicht auf sie verzichten“, betont Martiné.
Daran knüpft die Kampagne „27 Prozent von uns - #KeineWirtschaftOhneWir“ an. Die IHK-Logos werden in dem Aktionszeitraum von mehreren Wochen um 27 Prozent gekürzt. Unternehmen sind eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen und ebenfalls ihr Logo einzukürzen, um die Kampagne unter anderem auf Social Media sichtbar zu machen. Unter dem Link https://27prozentvonuns.de können die Logos automatisch um 27 Prozent beschnitten werden.
Heute tragen mehr als zwölf Millionen Menschen mit Migrationshintergrund zum Wohlstand des Landes bei. Knapp eine Million Menschen davon sind selbstständig tätig. Besonders bei Unternehmensgründungen sticht der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte hervor. In den vergangenen zehn Jahren lag die Gründungsquote unter Migranten mit etwa zehn Prozent fast doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Migrationshintergrund (knapp sechs Prozent). „Unternehmen, die von Menschen mit Einwanderungsgeschichte geführt oder gegründet wurden, sind so ein wichtiger Teil unseres Wirtschaftsstandorts“, meint auch DIHK-Präsident Peter Adrian.
Neben dem klaren Signal gegen Extremismus müssen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nach den Worten von Adrian auch die Ursachen für Frust und Verunsicherung angehen. „Wir brauchen konkrete Lösungen, damit sich Regionen, Branchen und Menschen nicht abgehängt fühlen oder es gar wirklich sind“, mahnt Adrian. Dazu gehören eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Wirtschaftspolitik, der Ausbau der Infrastruktur und mehr Tempo bei allen Entscheidungen. „Nur gemeinsam können wir die anstehenden Herausforderungen stemmen.
Politische Interessenvertretung

Bürokratieabbau: Instrumente, Initiativen und Positionen der IHK-Organisation

Neben dem Fachkräftemangel belasten die Unternehmen hohe bürokratische Hürden. Der hessische Staatsminister Manfred Pentz soll sich als Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung des Themas „Bürokratieentlastung” annehmen. Die IHK-Organisation hat schon Ende 2023 der Politik konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Welche das sind, finden Sie hier.
22. März 2024

HIHK-Bürokratiemelder

Die Erfahrung zeigt, dass es konkreter Beispiele bedarf, um überbordende Bürokratie einzudämmen. Ein Instrument, Negativbeispiele zu erfassen, ist der Bürokratiemelder des Hessischen Industrie- und Handelskammertages.

DIHK-Beschleunigungsmonitor

Es reicht nicht, zu hoffen, dass Vorschläge von Politik und Verwaltung sofort aufgegriffen werden. Insofern ist es hilfreich, dass die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) die Initiative ergriffen hat und mit dem DIHK-Beschleunigungsmonitor jetzt beispielsweise den Fortschritt des im November 2023 beschlossenen Paktes für schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und die damit verbundenen und versprochenen 53 Erleichterungen beobachtet.

Positionierungen der IHK Darmstadt

Die Industrie- und Handelskammer Darmstadt hat sich zu verschiedenen einzelnen Themen, die viel Bürokratie für Betriebe bedeuten, gesondert positioniert. Mehr dazu lesen Sie hier:
Darmstädter Dialoge für besseres Wirtschaften

Faire Lieferketten in Zeiten der Globalisierung

Protektionismus, Pandemien oder geopolitische Konflikte stellen den Welthandel vor große Herausforderungen. Doch die Vorteile der Globalisierung überwiegen nach wie vor deutlich, da waren sich Vertreter aus Wirtschaft und Politik bei den „Darmstädter Dialogen für besseres Wirtschaften“ am 7. März in der IHK Darmstadt einig. Doch: Von diesen Vorteilen profitieren nicht alle im gleichen Maße. Ist ein Lieferkettengesetz ein geeignetes Mittel, um im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mehr Verantwortung in den Welthandel zu tragen? Zu dieser Frage gingen die Meinungen der Podiumsdiskutanten zum Teil auseinander.

Pressemitteilung vom 11. März 2024

„Globalisierung eröffnet Geschäftsmöglichkeiten, schafft Arbeitsplätze und trägt zur Entwicklung neuer, umweltfreundlicherer Technologien bei. Durch die Globalisierung hat der Wohlstand in der Welt zugenommen und haben sich die Lebensstandards insgesamt verbessert“, sagte Matthias Martiné, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar zur Begrüßung der Darmstädter Dialoge für besseres Wirtschaften, die in diesem Jahr den Welthandel in den Fokus stellten. Die Welt profitiere von der Globalisierung, so der IHK-Präsident. Zur Wahrheit gehöre auch: Nicht alle profitierten im gleichen Maße.
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© IHK Darmstadt
Lange lag der Fokus der Weltwirtschaft auf Effizienz. Doch einschneidende Ereignisse wie Corona und der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben die Abhängigkeiten deutlich gemacht, die durch die Globalisierung entstanden sind. Lieferketten zu diversifizieren und resilienter zu gestalten, steht nun im Vordergrund. Protektionismus und geopolitische Konflikte erschweren diese Bestrebungen und belasten international agierende Unternehmen. „Die Spielregeln für den Welthandel sind im Wandel“, fuhr Martiné fort. Laut der bundesweiten „Going International“-Umfrage der IHK-Organisation sehen sich 56 Prozent der Unternehmen mit neuen Hürden konfrontiert. Das sei der höchste Wert seit 18 Jahren. Deutsche Unternehmen, so der IHK-Präsident, sind auf den Weltmärkten zuhause. Es gehöre daher zu den drängendsten Aufgaben der Bundesregierung, für gute Wettbewerbsbedingungen zu sorgen, damit Unternehmen sich international behaupten könnten. Immer neue Regulierungen setzten Betriebe zusätzlich unter Druck. So benachteilige das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, wie es in Deutschland vor einem Jahr eingeführt wurde, den Mittelstand erheblich. „Wir befürchten, dass sich deutsche Unternehmen in der Konsequenz aus dem Geschäft mit und in Schwellen- und Entwicklungsländern zurückziehen werden“, sagte Martiné. Das würde die deutsche Wirtschaft und die Wirtschaft in den betroffenen Ländern schwächen, ohne dass damit den Menschen und der Umwelt geholfen wäre.

Trotz Schwankungen: Globaler Handel gewinnt weiter an Bedeutung

Die Bedeutung der Globalisierung für Wohlstand und Wirtschaftswachstum verdeutlichte Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Holger Görg in seiner Keynote anhand wirtschaftlicher Kennzahlen. Trotz kleinerer Schwankungen zeige der Welthandel weiterhin starken Zuwachs, sagte der Professor für Außenwirtschaft an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und Leiter des Forschungsbereichs „Internationaler Handel und Investitionen“ am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Die Vorteile der Globalisierung belegte er auch an der langfristigen Armutsentwicklung weltweit: 1870 hätten noch etwa 95 Prozent der Menschen in Armut gelebt. Mittlerweile seien es trotz eines rasanten Wachstums der Weltbevölkerung nur noch rund 15 Prozent. Als größte Gefahr für den freien Welthandel sieht Görg eine Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident. Trump sei politisch unberechenbar – und Unsicherheit sei für Unternehmen und Investitionen der größte Hemmschuh.

Lippmann: Gesetzliche Regelungen müssen für Unternehmen handhabbar sein

In der anschließenden Podiumsdiskussion betonte der Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt, Robert Lippmann, dass die Unternehmen in Südhessen grundsätzlich die Prinzipien befürworten, die dem Lieferkettengesetz zugrunde liegen. Allerdings seien sowohl das deutsche Gesetz als auch der vorerst gescheiterte europäische Entwurf schlecht gemacht und bringe Rechtsunsicherheit und viel Bürokratie mit sich. Die Anforderungen, die nur für größere Unternehmen gelten sollen, würden von diesen nach unten durchgereicht und stellten gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor enorme Herausforderungen. „Die Betriebe sind im Kern für Handhabbarkeit“, sagte Lippmann und schlug unter anderem vor, die Fragebögen für die Unternehmen zu standardisieren und Lieferanten aus der Europäischen Union aus der Berichtspflicht herauszunehmen. Auch stellte der IHK-Hauptgeschäftsführer in Frage, ob die mit dem Gesetz erzielte Wirkung im angemessenen Verhältnis zu den Auswirkungen für die Wirtschaft stehe.
Der hessische Landtagsabgeordnete und europapolitische Sprecher der SPD, Stephan Grüger, bedauerte, dass es in der aktuellen Legislaturperiode des Europaparlaments mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu einer Verabschiedung eines europäischen Lieferkettengesetztes kommen werde. Ein solches Gesetz müsse jedoch in einen größeren Kontext von Regelungen eingebunden werden, um wirksam zu werden. Grügers Bedauern über das Scheitern einer Einigung teilte auch Michael Rudolph, Bezirksvorsitzender des DGB Hessen-Thüringen. Er kritisierte aber auch das Verhalten der Bundesregierung. Diese habe einen Kompromiss auf europäischer Ebene erst mit ausgehandelt und ihn dann abgelehnt. Das erschüttere das Vertrauen in die Politik.

Unternehmen engagieren sich aus eigenem Antrieb innerhalb ihres Einflussbereiches

Die IHK-Organisation kritisierte bereits vor Einführung des deutschen Lieferkettengesetzes, dass die Politik den Einflussbereich der Unternehmen deutlich überschätzt. Die Vollversammlung der IHK Darmstadt hatte sich bereits im Juni 2020 entsprechend positioniert. Christopher Haas, Geschäftsführer von Haas & Co. Magnettechnik in Wiesbaden, verwies darauf, dass sein Unternehmen beim Bezug von seltenen Erden trotz guter Beziehungen zu den Handelspartnern Menschenrechtsverletzungen nicht zu einhundert Prozent ausschließen könne. Beim direkten Lieferanten in China habe man auch als kleines Unternehmen mit 25 Mitarbeiter*innen einiges bewegen können. Beim weiteren Verlauf der vorgelagerten Lieferkette habe man keinen Einfluss mehr. Mit anderen Stoffen ersetzen könne man die für Magnettechnik benötigten seltenen Erden nicht, ihr Bezug sei für das Unternehmen aktuell alternativlos. Das habe man in einem Nachhaltigkeitsbericht transparent gemacht.
Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Eigenverantwortung von Unternehmen bei der Gestaltung fairer Lieferketten kam von Dr. Sandra Wolf, der Geschäftsführerin des Premium-E-Bike-Herstellers Riese & Müller aus Mühltal bei Darmstadt. Auch wenn das Lieferkettengesetz oft als eine „riesiges Bürokratiemonster“ dargestellt werde, führe es zu etwas Besserem, ist Wolf überzeugt. Es wirke manchmal so, als wären die Unternehmen in diesem Kontext Opfer. So möchte Sie sich und ihr Unternehmen nicht verstanden wissen. Die Unternehmen stünden vielmehr bei den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Menschenrechte besonders in der Verantwortung, sich zu engagieren und sich Schritt für Schritt systematisch zu verbessern. Sie sehe auch, dass man als Unternehmen Veränderungen bewirken könne.
Die gesamte Veranstaltung ist über folgenden Link als Videostream auf dem IHK-Youtube-Kanal zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=1FrSKBIoNIM
Bewerbungsphase beginnt

PERFORM vergibt erstmals den „Preis der Metropolregion“

Die Auszeichnung der Wirtschaftsinitiative ist mit 10.000 Euro dotiert und macht neuartige Ideen und Konzepte sichtbar, die sich in besonderer Weise um die interkommunale oder länderübergreifende Zusammenarbeit verdient gemacht haben und auf zentrale Themen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region einzahlen.

Pressemitteilung vom 4. März 2024

Frankfurt am Main, März 2024. Die Metropolregion FrankfurtRheinMain, die Teile der Bundesländer Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz umfasst, punktet weltweit mit herausragender Wirtschaftskraft und hoher Lebensqualität. Und wie viele Metropolregionen steht sie vor großen Herausforderungen. So sind Flächen für Wohnen und Gewerbe knapp – eine Entwicklung, die der Klimawandel zusätzlich weiter vorantreibt. Die Verkehrsinfrastruktur stößt an ihre Grenzen. Demografische Veränderungen und weitere Faktoren verstärken den Arbeitskräftemangel. Volatile Energie- und Rohstoffpreise und Bürokratie belasten Unternehmen zusätzlich. Digitale Technologien gilt es besser zu nutzen und Innovationen voranzutreiben, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Um neuartige Ideen und Konzepte sichtbar zu machen, die die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung in der Region Frankfurt-Rhein-Main fördern und zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, vergibt PERFORM, die Zukunftsinitiative der regionalen Wirtschaftskammern, in diesem Jahr erstmals den „Preis der Metropolregion“.

Sieger wird beim „Tag der Metropolregion 2024“ gekürt

Mit dem Preis wird ein Projekt prämiert, das sich auf besondere Weise der interkommunalen oder länderübergreifenden Zusammenarbeit in der Metropolregion verdient gemacht hat. Das Projekt muss einen Mehrwert für die Wirtschaft haben und auf eines der oder mehrere Themen einzahlen, die in den fünf Fachgruppen des Länderübergreifenden Strategieforums FrankfurtRheinMain bearbeitet werden: Förderung der Metropolregion als Gründungsregion, Verbesserung der Mobilität, Planungsbeschleunigung, Entwicklung zur „Smart Region“ und Förderung/Verinnerlichung einer regionalen Identität FrankfurtRheinMain.
Kommunen, Körperschaften des öffentlichen Rechts, Unternehmen, Hochschulen, Verbände, Vereine und Initiativen mit Hauptsitz in der Metropolregion FrankfurtRheinMain sind aufgerufen, bis zum 15. April 2024 ihre Projekte einzureichen. Eine Jury wertet alle eingegangenen Bewerbungen aus und nominiert die Finalisten, die beim „Tag der Metropolregion 2024“ ihre Projekte präsentieren. Das Publikum kürt das beste Projekt. Der Preis für den Sieger ist mit 10.000 Euro dotiert.
Teilnahmebedingungen und Projekteinreichung für den „Preis der Metropolregion 2024“ unter: https://preisdermetropolregion.de 

Symbolische Auszeichnung zum Auftakt 2023 für Axel Wintermeyer 

Beim „Tag der Metropolregion“ finden auf Einladung von PERFORM einmal im Jahr Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft traditionell in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main zusammen, um aktuelle Herausforderungen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Metropolregion zu diskutieren. Bei der Veranstaltung am 10. Juli 2023 war die Auslobung des Preises der Metropolregion ab dem Jahr 2024 bekanntgegeben worden. Als Auftakt wurde in diesem Rahmen symbolisch der damalige Hessische Staatsminister und Chef der Hessischen Staatskanzlei Axel Wintermeyer für seine Verdienste an der positiven Entwicklung der Metropolregion ausgezeichnet. Wintermeyer hat 2018 nach dessen Gründung den Vorsitz des Länderübergreifenden Strategieforums FrankfurtRheinMain übernommen – und diesem Think Tank aus hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft damit nicht nur die direkte Unterstützung der Hessischen Landesregierung gesichert, sondern auch die Landesregierungen aus Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg mit an Bord geholt.
Der Termin für den „Tag der Metropolregion 2024“ wird in Kürze bekanntgegeben.
Fragen zum „Preis der Metropolregion“ von PERFORM beantwortet Projektkoordinatorin Sarah Kleinz, Tel.: 069 2197-1820, E-Mail: S.Kleinz@frankfurt-main.ihk.de
Über PERFORM: FrankfurtRheinMain gehört zu einer der wirtschaftsstärksten Metropolregionen Deutschlands und Europas. Damit das so bleibt, haben die Wirtschaftskammern der Metropolregion 2016 die Zukunftsinitiative PERFORM gegründet. Sie fördert die interkommunale und länderübergreifende Zusammenarbeit sowie die Vernetzung von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, liefert Impulse und setzt eigene Projekte zur wirtschaftlichen Entwicklung der Metropolregion um.

Mitglieder von PERFORM sind die Industrie- und Handelskammern IHK Aschaffenburg, IHK Darmstadt, IHK Frankfurt am Main, IHK Gießen-Friedberg, IHK Limburg, IHK für Reinhessen und IHK Wiesbaden sowie die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. Vorsitzender des Strategiekreises – das höchste Entscheidungsgremium von PERFORM – ist Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main. Stellvertretende Vorsitzende des Strategiekreises von PERFORM sind Matthias Martiné, Präsident der IHK Darmstadt, Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, und Dr. Heike Wenzel, Präsidentin der IHK Aschaffenburg. Die Geschäftsstelle der PERFORM GbR hat ihren Sitz in Darmstadt.

www.perform-frankfurtrheinmain.de

Re-Auditierung

„Hier wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ernst genommen“

Die Stadt Lampertheim wurde jetzt zum zweiten Mal erfolgreich als „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ auditiert. Um das Qualitätszeichen zu erhalten, müssen Kommunen zahlreiche Kriterien erfüllen, die über einen Prüfbogen abgefragt werden.

Pressemeldung vom 16. Februar 2024  

„Für die Stadt Lampertheim hat die Willkommenskultur einen hohen Stellenwert“, fasst Martin Proba, Geschäftsbereichsleiter für Unternehmen und Standort der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, die erfolgreiche Reauditierung der Spargelstadt zusammen. Die Stadt hat in den letzten fünf Jahren weiter an ihrer Entwicklung gearbeitet und im Prüfgespräch überzeugt“, sagt Proba. Vor allem in den Handlungsfeldern „Zuzug leicht gemacht“ und „Familie und Beruf“ habe die Stadt Lampertheim viel bewegt. So wurde das Betreuungsangebot für Kinder – auch in den Ferien – deutlich ausgebaut. Zudem sind auch neue Wohn- und Betreuungsangebote für Senior*innen entstanden. „Beides Aspekte, die zeigen, dass vor Ort das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr ernst genommen wird.“
Positiv fiel weiter ins Gewicht, dass die Stadt eine Lotsenfunktion für Unternehmen und Neubürger übernimmt. Zudem versucht sie für Unternehmen eine Brücke zur Verwaltung zu bauen, um so Genehmigungsprozesse angemessen zu begleiten.
Lampertheim ist ein lebendiger Ort, in dem sich in den vergangenen Jahren viele Initiativen gegründet haben, die das gesellschaftliche Leben des südhessischen Mittelzentrums mitgestalten.
Die teilnehmenden Kommunen können zudem selbst Entwicklungsziele vorschlagen, die in einer Reauditierung überprüft werden. Die Stadt Lampertheim hat sich für die nächsten fünf Jahre unter anderem das Ziel gesetzt, ihre vielfältigen Angebote künftig auch in Englisch zu präsentieren und so auch ausländischen Fachkräfte besser ansprechen zu können. Die Angebote der Stadt sollen eng mit der Metropolregion Rhein-Neckar abgestimmt werden, da Lampertheim sich als Teil der Region versteht. 
Am Freitag, 16. Februar, überreichte Geschäftsbereichsleiter Martin Proba die Urkunde an Bürgermeister Gottfried Störmer. Die Stadt darf nun für weitere fünf Jahre mit dem von der IHK bereitgestellten Logo werben. Auch Unternehmen, die sich um Fachkräfte bemühen, können mit dem Qualitätssiegel werben.
„Wir freuen uns sehr, dass wir nach 2019 erneut diese Auszeichnung der IHK erhalten. Lampertheim stellt eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den beiden Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar dar. Wir sehen das IHK-Siegel nicht nur als Auszeichnung des Status quo, sondern auch als Chance, unsere bestehenden Angebote für Fach- und Führungskräfte stetig zu evaluieren und zu verbessern. Eine entscheidende Rolle kommt hier unserem Wirtschaftsförderer als Schnittstelle zu den ansässigen Unternehmen und als „Kümmerer“ für deren Belange und Anliegen zu.“, so Bürgermeister Gottfried Störmer zur erneuten Auszeichnung durch die IHK.
Um das anspruchsvolle Audit zu meistern, müssen die teilnehmenden Kommunen zahlreiche Fragen beantworten: Gibt es in Ihrer Kommune eine Kurzzeit- oder Notfallbetreuung für Kinder? Können Unternehmen auf Wunsch Belegplätze in Ihren Krippen und Kitas erwerben? Gibt es fremdsprachige Betreuungsangebote? Weitere Fragen reichen von den Servicezeiten der Kommune über Carsharing-Angebote bis zu einer Strategie für die demografische Entwicklung. Insgesamt werden rund 40 Kriterien zu den fünf Handlungsfeldern Familie und Beruf, Strategische Zielsetzung, Zuzug leicht gemacht, Ausländische Fachkräfte und Lebensqualität abgefragt. Die Kriterien hat die IHK Darmstadt zusammen mit Bürgermeistern und Wirtschaftsförderern erarbeitet.
Mit dem Qualitätszeichen können die Kommunen für sich und ihre Leistungen werben, um ihre Attraktivität als Wohnort zu unterstreichen. „Die Kommunen erhalten außerdem neue Ideen und können Nachholbedarf gezielt angehen. Die Auditierung ist anspruchsvoll, aber machbar“, sagt Proba. Nach fünf Jahren ist eine Reauditierung notwendig. Die Auditierung durch die IHK Darmstadt ist kostenlos. Interessierte Kommunen können sich bei der IHK melden.
Konjunkturbericht veröffentlicht

Innovationsbereitschaft niedrig wie nie

Laut dem Innovationsreport der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) nehmen die Innovationsaktivitäten von südhessischen Unternehmen – eigentlich eine Stärke der Region – deutlich ab. Trübe Aussichten zeichnet auch die Konjunkturumfrage der IHK Darmstadt zu Jahresbeginn: Demnach laufen die Geschäfte noch schlechter als im Herbst, und ein Ende der Krise ist nicht in Sicht.

Pressemeldung vom 12. Februar 2024

Die südhessische Wirtschaft kann sich von der konjunkturellen Talfahrt Deutschlands nicht abkoppeln. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar, für die sie rund 900 Unternehmen aus der Region befragt hat. Industrie und Dienstleister, darunter insbesondere der Einzelhandel, berichten von schlechten Geschäften, im Baugewerbe ist es nur wenig besser. Für die nächsten Monate befürchten viele Unternehmen eine weitere Verschlechterung.

Geschäftsklimaindex unter Wachstumsschwelle

Der IHK-Geschäftsklimaindex fasst Lage und Erwartung der Unternehmen zusammen. Gegenüber Herbst 2023 verliert der Index einen, gegenüber Jahresbeginn 2023 zwölf Punkte. Er beträgt aktuell 88 Punkte. Nur 19 Prozent der befragten Unternehmen in Südhessen beurteilen ihre Lage als gut, 59 Prozent als befriedigend, 22 Prozent als schlecht. Gegenüber Herbst verliert der Saldo aus zufriedenen und unzufriedenen Unternehmen fünf Punkte. Er liegt jetzt bei minus drei Prozentpunkten. „Unsere Einschätzung aus dem Herbst, dass sich die Rezession verfestigt, hat sich leider bestätigt“, bewertet Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, die aktuelle Befragung.

Stellenabbau geplant

Die Zukunftserwartungen haben sich kaum gebessert. Nur zwölf Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung der Situation, 56 Prozent glauben, dass es so bleibt, wie es ist. Jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) befürchtet dagegen eine weitere Verschlechterung. Der Erwartungssaldo legt damit zwar um drei Prozentpunkte zu, bleibt mit minus 20 Prozentpunkten aber weiter tief im roten Bereich. „Wir sehen eine Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau“, erläutert Hauptgeschäftsführer Lippmann. „Bei vielen Unternehmen wird die Eigenkapitaldecke allmählich dünn. Das schlägt schon seit längerem auf die Investitionen der Unternehmen durch. Jetzt haben wir erstmals die Situation, dass sich Unternehmen in nennenswertem Umfang von Personal trennen müssen.“ So wollen nur zehn Prozent der Unternehmen Mitarbeitende einstellen, aber 25 Prozent der Unternehmen erwarten Personalabbau oder planen, ausscheidende Mitarbeitende nicht zu ersetzen.     
Jetzt haben wir erstmals die Situation, dass sich Unternehmen in nennenswertem Umfang von Personal trennen müssen.

Robert Lippmann

Als größtes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung stufen die Unternehmen in Südhessen die Inlandsnachfrage ein. Diese Auffassung äußern aktuell zwei von drei Unternehmen (64 Prozent). Das sind sieben Prozentpunkte mehr als im Herbst. Am zweithäufigsten nennen die Unternehmen die Qualität der Wirtschaftspolitik (60 Prozent der Nennungen, plus sechs Prozentpunkte). Bemängelt wird vor allem das Fehlen einer wirtschaftsnahen Linie der Politik. Offensichtlichstes Manko ist die starke Belastung durch Bürokratie. „Die konjunkturellen Risiken haben deutlich zugenommen, an Breite und an Intensität“, fasst Lippmann die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen.

Innovationsfreude auf dem Tiefpunkt

...die Sonderauswertung für Südhessen zeigt, dass bei uns die Zurückhaltung bei Innovationsaktivitäten sogar noch größer ist als im bundesweiten Schnitt. Das ist ein erschütterndes Ergebnis.

Matthias Martiné

Vor diesem Hintergrund lassen die Ergebnisse des aktuellen Innovationsreports der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) aufhorchen. Dieser kommt zu dem Ergebnis, dass die Innovationsfreude der deutschen Wirtschaft auf einem historischen Tiefstand ist. Matthias Martiné, Präsident der IHK Darmstadt, sagt: „Das Einbrechen der Innovationsaktivitäten ist ein Alarmzeichen. Und die Sonderauswertung für Südhessen zeigt, dass bei uns die Zurückhaltung bei Innovationsaktivitäten sogar noch größer ist als im bundesweiten Schnitt. Das ist ein erschütterndes Ergebnis.“ Was den innovativen Unternehmen das Leben schwer macht, wird im Innovationsreport sehr deutlich: Es sind die Regelungsdichte des deutschen Gesetzgebers und deren Umsetzung in bürokratische Anforderungen und Prozesse. Rund zwei Drittel (68 Prozent) der Erfinderinnen und Erfinder teilen die Einschätzung, dass Innovationen meist am hohen bürokratischen Aufwand scheitern. „Die im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung formulierten Absichten in Sachen Innovations- und Industriepolitik können nicht früh genug mit Leben gefüllt werden, wenn wir auch im internationalen Wettbewerb weiter als innovationsfreudiger Wirtschaftsraum punkten wollen“, fordert Martiné.
Metropolregion Rhein-Neckar

Konjunktur kommt nicht vom Fleck

Die konjunkturelle Situation in der Metropolregion Rhein-Neckar zum Jahresauftakt ist enttäuschend. Das zeigt die erste Auswertung der Konjunkturumfrage der IHK Metropolregion Rhein-Neckar.

Pressemeldung vom 30. Januar 2024

Der Konjunkturklimaindex ist gegenüber dem Vorjahr um acht Punkte auf aktuell 96 Punkte gesunken. Damit liegt er unter der wichtigen 100-Punkte-Marke, die Wachstum signalisiert. An der gemeinsamen Umfrage der Industrie- und Handelskammern Rhein-Neckar, Pfalz, Darmstadt und Rheinhessen – die unter der Kooperationsmarke IHK Metropolregion Rhein-Neckar zusammenarbeiten – haben sich 730 Unternehmen beteiligt.

Erste Konjunkturzahlen für die Metropolregion Rhein-Neckar zeigen kein gutes Bild

„Die Lageeinschätzung der Unternehmen hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Die multiplen Krisen der zurückliegenden Quartale haben ihre Spuren hinterlassen“, fasst Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, die Ergebnisse zusammen. 71 Prozent der Unternehmen sagen, dass ihre Geschäfte schlecht oder bestenfalls befriedigend laufen. „Vor allem die Industrie ist nicht mehr das Zugpferd der Konjunktur. Ihr machen die weiterhin hohen Energiepreise in Deutschland zu schaffen. Auch im Auslandsgeschäft spürt sie zunehmend Gegenwind“, erläutert Lippmann. Positiv in die Zukunft blickt aktuell kein Wirtschaftszweig. Insbesondere der Handel ist skeptisch, ob die langsam wieder steigende Kaufkraft der Konsumenten zu mehr Umsatz führt.
Jetzt ist die Zeit für dringend benötigte Entlastung.

IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann

IHK fordert Entlastung durch weniger Bürokratie

„Den Unternehmen der Metropolregion wurde in den vergangenen Jahren viel zugemutet“, sagt Lippmann. „Jetzt ist die Zeit für dringend benötigte Entlastung. Beim Thema Bürokratieabbau und Deregulierung hat die Politik die Dinge selbst in der Hand. Und in Zeiten knapper Haushaltsmittel auch wichtig: Bürokratieabbau kostet kein Geld.“
Hintergrund: IHK Metropolregion Rhein-Neckar
Die vier Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion Rhein-Neckar – IHK Darmstadt, IHK Pfalz, IHK Rheinhessen und IHK Rhein-Neckar – arbeiten unter der Kooperationsmarke „IHK Metropolregion Rhein-Neckar“ zusammen. Sie vertreten die Interessen von rund 160.000 überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen. Um der wachsenden Bedeutung der Wirtschaftsregion Rhein-Neckar gerecht zu werden, erstellen die vier IHKs seit einigen Jahren zusätzlich zu ihren regionalen Konjunkturberichten zum Jahresbeginn einen gemeinsamen Bericht zur aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen der Unternehmen in der Metropolregion. Die Federführung beim diesjährigen Bericht übernahm die IHK Darmstadt. Der finale Konjunkturbericht 2024 für die Metropolregion wird Mitte Februar vorliegen.

IHK-Vollversammlungswahl

Unternehmer*innen wählen ihr „Parlament“

Ab kommenden Donnerstag, 18. Januar, haben rund 65.000 südhessische Unternehmen die Wahl: Bis zum 20. Februar können sie für ihre Interessenvertreter*innen in der Vollversammlung der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar stimmen. Auf 73 Sitze in dem „Parlament der Wirtschaft“ bewerben sich 145 Kandidatinnen und Kandidaten. Die Bewerber*innen um das hundertprozentige Ehrenamt sind allesamt Unternehmer*innen oder Geschäftsführer*innen beziehungsweise Vertretungsberechtigte von Unternehmen.

Pressemeldung vom 15. Januar 2024

Jedes wahlberechtigte Unternehmen wählt innerhalb der eigenen Branche (Wahlgruppe). Es gibt insgesamt elf Wahlgruppen, von denen „Industrie“ und „Kleine Unternehmen“ noch mal regional nach Landkreisen (Bergstraße, Groß-Gerau, Odenwald, Darmstadt-Dieburg und Stadt Darmstadt) unterteilt sind. Jedes Unternehmen darf einmal wählen und hat so viele Stimmen wie es Sitze in der jeweiligen Wahlgruppe gibt. Die Wahl erfolgt online oder per Briefwahl.
Die IHK-Vollversammlung legt für die Amtszeit von fünf Jahren die Schwerpunkte ihrer Arbeit fest. Hier werden Grundsatzpositionen verabschiedet und haushaltsrelevante Entscheidungen getroffen. Die Vollversammlung hat mit ihrem Beschluss vielen weitreichenden Projekten den Weg geebnet. Das sicherlich größte Leuchtturmprojekt ist das Darmstädter Gründerzentrum HUB31, das die IHK Darmstadt gemeinsam mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt vor sieben Jahren aus der Taufe gehoben hat. Das HUB31 ist mittlerweile über die Grenzen der Region bekannt und anerkannt. Es hat bis heute fast 120 Gründungen einen guten Start ermöglicht. Fast alle Start-ups sind heute noch aktiv. Zu nennen sind außerdem die sogenannten MINT-Zentren an Schulen, an denen Kinder und Jugendliche spielerisch in Kontakt mit Naturwissenschaften kommen. Oder aber die IHK-Bildungszentren in Erbach und Heppenheim, die vor allem kleine und mittlere Betriebe in der praktischen Grundausbildung ihrer Auszubildenden unterstützen.
Mit ihrer Nähe zur Wirtschaft und als ihre größte Interessenvertretung ist die IHK ein wichtiger Gesprächs- und Ansprechpartner für Politik und Verwaltung.
Deutliches Minus bei Exportdokumenten

Außenhandel in Südhessen ist rückläufig

Der Abwärtstrend im Außenhandel setzt sich in Südhessen auch 2023 fort. Lieferketten sind weiter gestört, die Nachfrage auf dem Weltmarkt ist insgesamt gesunken und die geopolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre beeinflussen ebenfalls den Welthandel,“ sagt Axel Scheer, Experte für Außenhandel bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar.

Pressemeldung vom 6. Januar 2024

„Zudem beobachten wir bereits seit Jahren weltweit zunehmenden Protektionismus und Abschottungstendenzen. Das alles belastet auch die südhessische Exportwirtschaft.“, sagt Scheer. Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sehen sich 56 Prozent der auslandsaktiven deutschen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr mit neuen Hürden im Außenhandel konfrontiert – das ist der höchste Wert seit 18 Jahren. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den Zahlen der durch die IHK Darmstadt ausgestellten Exportdokumente wider.  
Die IHK Darmstadt stellte im Jahr 2023 29.140 Außenhandelsdokumente aus und damit deutlich wenigen als im Vorjahr (2022: 32.151; Minus 9,4 Prozent). Die Auswirkungen der Krisen lassen sich auch an den Carnet A.T.A. ablesen, mit denen Waren ohne größere Zollformalitäten zeitweilig ausgeführt werden können. Dieses Dokument benötigen Unternehmen, wenn sie ihre Waren auf Messen ausstellen oder Servicetechniker ihre Ausrüstungen ins Ausland mitnehmen wollen. 2023 wurden 395 Carnet ausgestellt und damit 27 weniger als im Vorjahr (2022: 422 Carnet; Minus 6,4 Prozent).

Trügerische Exportzahlen

Besser fallen die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für die ersten neun Monate 2023 aus. Danach betrugen die hessischen Exporte von Januar bis September 59,88 Milliarden Euro (2022: 59,07 Milliarden Euro) und stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 1,37 Prozent. Importiert wurden Waren im Wert von 92,19 Milliarden Euro (2022: 96,64 Milliarden Euro) und damit 4,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Doch der Anschein trügt: „Dass die nominalen Werte sowohl beim Export als auch beim Import noch stabil sind, ist inflationsbedingt. Es sind die höheren Material-, Energie- und Logistikkosten, die für höhere Preise im Ein- und Verkauf sorgen. Aber die Menge der tatsächlich exportierten und importierten Waren, also der reale Export und Import, sinkt.“ sagt Scheer.

Starker Rückgang bei Exporten in USA

Die Exporte in die Länder der EU betrugen in den ersten neun Monaten 32,78 Milliarden Euro (2022: 32,42 Milliarden Euro) und sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu gleichgeblieben (plus 1,1 Prozent). Importiert wurden Waren im Wert von 42,31 Milliarden Euro (2022: 39,12 Milliarden Euro; Plus 8,15 Prozent).
Die Exporte in die USA sind deutlich zurückgegangen. Sie betrugen von Januar bis September 2023 7,83 Milliarden Euro und sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (8,48 Milliarden) um 7,7 Prozent gesunken. Die Importe haben leicht zugelegt. Importiert wurden in den ersten neun Monaten Waren im Wert von 11,46 Milliarden Euro (2022: 11,26 Milliarden Euro; Plus 1,8 Prozent.

Weiter hohe Exportquote in Südhessen

Die Exportquote im verarbeitenden Gewerbe liegt im Kammerbezirk der IHK Darmstadt bei 62,0 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozentpunkte gesunken (2022: 65,4). Sie liegt dennoch deutlich über der für Hessen (54,6 Prozent) und für Deutschland (50,5 Prozent).
„Die Exporte von chemischen und pharmazeutischen Produkten sind zwar rückläufig, aber immer noch stark gefragt im Ausland. Der Export von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen, elektrotechnischen Erzeugnissen und Maschinen hat zumindest nominal deutlich zugelegt.“ sagt Scheer.
Von Januar bis September wurden chemische und pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von 18,18 Milliarden Euro aus Hessen exportiert und damit 5,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (2022: 19,32 Milliarden Euro). Importiert wurden Waren im Wert von 15,95 Milliarden Euro (2022: 15,26 Milliarden Euro) und damit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Maschinenbau vermeldet positive Zahlen. Die Exporte stiegen mit 7,03 Milliarden Euro (2022: 6,39 Milliarden Euro) um 10,0 Prozent. Die Importe sanken mit 8,58 Milliarden Euro (2022: 9,45 Milliarden Euro) um 9,2 Prozent.
Der Export von elektrotechnischen Erzeugnissen legte in den ersten neun Monaten mit 5,38 Milliarden um knapp 9,8 Prozent zu (2022: 4,9 Milliarden Euro). Beim Import beträgt der Zuwachs mit 13,13 Milliarden Euro 7,1 Prozent (2022: 12,26 Milliarden Euro).
Besonders gut lief es in der Automobilbranche. Dort stiegen die Exporte mit 5,89 Milliarden Euro (2022: 4,8 Milliarden Euro) um 22,7 Prozent. Die Importe stiegen mit 12,04 Milliarden Euro (2022: 9,83 Milliarden Euro) um 22,5 Prozent.

Frankreich zweitwichtigster Abnehmer/ Polen auf Rang drei/ Geschäfte mit China sinken weiter

Nach den USA bleibt weiterhin Frankreich zweitwichtigster Abnehmer. Sowohl die Exporte ins Nachbarland als auch die Importe aus Frankreich haben in den ersten neun Monaten zugelegt. Exportiert wurden in den ersten neun Monaten Waren im Wert von 4,73 Milliarden Euro (2022: 4,57 Milliarden Euro; Plus 3,5 Prozent) und für 7,53 Milliarden Euro importiert (2022: 6,28 Milliarden Euro; Plus 19,9 Prozent).  
Polen bleibt auf Rang 3 auch weiterhin ein wichtiger Handelspartner Hessens. Exportiert wurden von Januar bis September Waren im Wert von 3,6 Milliarden Euro (2022: 4,00 Milliarden Euro; Minus 10,0 Prozent) und für 3,12 Milliarden Euro importiert (2022: 2,56 Milliarden Euro; Plus 21,9 Prozent).  
Die Exporte nach China (Rang 6) sind in den ersten neun Monaten geschrumpft. Die Ausfuhren dorthin betrugen von Januar bis September 2,81 Milliarden Euro (2022: 2,90 Milliarden). Das ist ein Minus von 3,1 Prozent. Auch die Importe, die in der Handelsbilanz mit China eine weit größere Rolle spielen, sind rückläufig. Importiert wurden Waren im Wert von 8,78 Milliarden Euro (2022: 10,84 Milliarden Euro; Minus 19,0 Prozent).
Konjunkturschlaglicht Mittelstand 2023

Abschwung ist im Mittelstand angekommen

Die nachlassende Konjunktur setzt den Mittelstand in Südhessen unter Druck. Das zeigt eine Sonderauswertung der Konjunkturumfrage der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, in der die Antworten nach Unternehmensgrößen betrachtet werden. Vor allem bei kleinen Unternehmen laufen die Geschäfte schleppend. Sorgen gibt es bei den mittelständischen Einzelhändlern, die um ihr Weihnachtsgeschäft fürchten. Fachkräfte sind schwer zu bekommen, denn der Arbeitsmarkt ist trotz konjunktureller Eintrübung leergefegt.

Pressemeldung vom 13. Dezember 2023

Im Vergleich zum Herbst vergangenen Jahres laufen die Geschäfte aktuell deutlich schlechter. Ein Drittel (30 Prozent) der befragten mittelständischen Unternehmen mit 20 bis 199 Mitarbeiter melden gute Zahlen, 22 Prozent sind unzufrieden. Die Geschäftslage der kleinen Unternehmen mit bis zu 19 Mitarbeitern stellt sich noch ungünstiger aus. Von guten Geschäften berichten in Südhessen lediglich 25 Prozent der Unternehmen, 30 Prozent klagen. „Am schlechtesten geht es dem Handel. Er ist von der Abkühlung des Konsumklimas direkt betroffen, und das ausgerechnet vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann.
Beim Blick in die Zukunft hat sich die Stimmung der Mittelständler etwas aufgehellt – ausgehend von einem äußerst niedrigen Niveau. „Die Erwartungen sind weniger schlecht als im letzten Herbst. Aber sie sind weiter weit davon entfernt, neutral oder gar gut zu sein.“, führt Lippmann aus. Damals sei die Energiekrise für viele Betriebe existenzbedrohend gewesen. In dieser Situation sehen sich die befragten Unternehmen aktuell nicht. Dennoch sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Bei den mittelgroßen Unternehmen mit 20-199 Beschäftigten sind lediglich neun Prozent optimistisch, 33 Prozent erwarten eine weitere Eintrübung der Konjunktur. Bei den kleinen Unternehmen mit bis zu 19 Mitarbeitern glauben nur zwölf Prozent an bessere Geschäfte in der Zukunft; anteilig die meisten (39 Prozent) rechnen mit einer weiteren Verschlechterung. Hier ziehen Handel und Industrie die Gesamtwertung nach unten. Vor allem die Industrie fürchtet mehr Bürokratie durch das Lieferkettengesetz, wenn Großunternehmen ihre Berichtspflichten an kleine Zulieferbetriebe weiterreichen. 
„Die Standortbedingungen müssen sich dringend verbessern. Hier fallen wir im internationalen Vergleich immer weiter ab. Daher gibt es auch keine Zeit zu verlieren“

Robert Lippmann

Bei Investitionen fährt der Mittelstand nur noch auf Sicht. Vor allem die kleinen Unternehmen mit bis zu 19 Mitarbeitern sind zurückhaltend. Auch Personalabbau ist mittlerweile ein Thema, trotz strukturellen Fachkräftemangels. Insbesondere im industriellen Mittelstand sehen sich die Unternehmen dazu gezwungen, Kosten zu senken. Noch immer hohe Energie- und Rohstoffpreise und ein rückläufiger Auftragseingang lassen nur wenige Alternativen. „Die Standortbedingungen müssen sich dringend verbessern. Hier fallen wir im internationalen Vergleich immer weiter ab. Daher gibt es auch keine Zeit zu verlieren“, warnt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Bürokratielasten deutlich reduzieren, Fachkräftezuwanderung erleichtern und Energiepreise senken, nennt Lippmann als vorrangig.

KMU sind Kern der Unternehmenslandschaft

Kleine- und mittlere Unternehmen (KMU) sind der Kern der südhessischen Unternehmenslandschaft. 98 Prozent aller Unternehmen fallen in diese Kategorie. Sie sind Arbeitgeber für fast 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Auch aus diesem Grund rückt die IHK die Bedeutung und die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen in den Fokus.

Konjunkturschlaglicht Mittelstand 2023 

Datengrundlage sind die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2023. Befragt wurden Unternehmen aus der Wissenschaftsstadt Darmstadt und den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau sowie dem Odenwaldkreis.
Im Konjunkturschlaglicht 2023 wurden 236 Unternehmensantworten aller Größenklassen („alle“) ausgewertet, darunter insgesamt 199 mittelständische Unternehmen mit 1-19 Beschäftigten (103 Unternehmen) und 20-199 Beschäftigten (96 Unternehmen).  Den Download finden Sie hier: Konjunkturschlaglicht Mittelstand 2023.
Gemeinsame Pressemeldung

Das HUB31 wächst: Mehr Fläche und mehr Gesellschafter

Das Darmstädter Gründerzentrum HUB31 ist eine Erfolgsgeschichte. In seinem sechsten Jahr wird es seine Fläche um fast ein Viertel erweitern, um noch mehr Gründerinnen und Gründern Raum zu bieten. Zudem werden gewachsene Netzwerke zu festen Partnerschaften: Die Hochschule Darmstadt (h_da) und die Technische Universität Darmstadt (TU) werden neben der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar Mitgesellschafterinnen.

Gemeinsame Pressemeldung vom 20. November 2023

Das HUB31 ist auf Wachstumskurs. Das Gründerzentrum hat seine Flächen um knapp 1.000 auf 5.600 Quadratmeter erweitert. Die neuen Flächen lassen sich in 24 Büros aufteilen. „Die Nachfrage ist groß“, sagen die beiden Geschäftsführer Laura Melina Abascal y Ballester und Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend. Zum einen wollten neue Gründerinnen und Gründer ins HUB31 einziehen und zum anderen gebe es auch Interesse vonseiten der bisherigen Start-ups, ihre Flächen zu vergrößern.
Seit seiner Gründung vor sechs Jahren haben 118 Start-ups das HUB31 genutzt. Aktuell haben sich 48 junge Unternehmen in den Büros in der Hilpertstraße 31 niedergelassen. Noch sind fast alle Gründerinnen und Gründer, die sich im HUB31 angesiedelt hatten, am Markt. Von 118 existieren heute noch 112 Start-ups.
„Der Erfolg der Gründer und die ungebrochene Nachfrage nach Flächen zeigt: Wir verfolgen als Wissenschaftsstadt eine weiterhin gewinnbringende und zukunftsorientierte Strategie“,  sagt Oberbürgermeister Hanno Benz. „Gemeinsam mit der IHK Darmstadt haben wir eine deutschlandweit einzigartige Kooperation zwischen einer IHK und einer Kommune geschlossen. Die Gründer von heute sind die Arbeitgeber von morgen und sorgen für die wichtige Wertschöpfung in Darmstadt und der Region“, so Benz.
„Die Marktfähigkeit unserer Gründer ist ein Beleg dafür, wie leistungsfähig das Netzwerk ist, das das HUB31 den Gründern zur Verfügung stellt. So werden aus Ideen Innovationen und aus Innovationen Firmen. Hier finden Sie breite Unterstützung und Anbindung an Unternehmen und Hochschulen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann über das Gründer-Ökosystem. „Und auch wir selbst flankieren die Existenzgründungen mit zahlreichen Beratungsangeboten und Netzwerkveranstaltungen“, so Lippmann.
„Wir haben eine vitale Gründerszene in Südhessen, die im HUB31 die Unterstützung findet, die Gründer brauchen“, sagen auch die beiden Geschäftsführer Laura Melina Abascal y Ballester und Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend. „Wir sind daher weit mehr als ein Co-Working-Space. Wir bieten Zugang zu einem breiten Netzwerk aus Wissenschaft und Forschung sowie Unternehmen und Verbänden. Wir bieten selbst und mit Partnern Veranstaltungen an, die den Gründern beispielsweise helfen, sich zu vermarkten oder an Fördertöpfe und potenzielle Investoren zu kommen.“
Und das Netzwerk wird nun noch stärker. TU Darmstadt und h_da erweitern ab sofort den Kreis der Gesellschafterinnen. Am 20. November haben die Mehrheitsgesellschafterinnen aus Stadt Darmstadt und IHK Darmstadt, vertreten durch Oberbürgermeister Hanno Benz sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann den neuen Gesellschaftervertrag mit den neuen Minderheitsgesellschafterinnen der Hochschule Darmstadt und der Technischen Universität Darmstadt auf einer gemeinsamen Pressekonferenz unterschrieben. TU und h_da halten künftig einen Anteil von jeweils zehn Prozent am HUB31. Damit wird die Finanzierung des HUB31 auf mehr Schultern verteilt und die Gründungslandschaft noch enger mit dem Hochschul- und Forschungsbetrieb verzahnt.
„Ideen brauchen Raum: in Köpfen zum Entstehen, in Co-Working-Spaces zum Weiterentwickeln und in Experimentalbereichen wie Laboren zum Ausprobieren“, unterstreicht Professor Dr. Thomas Walther, Vizepräsident der TU Darmstadt für Innovation und Internationales. „Doch nicht der Platz allein, sondern die vielfältigen Angebote in ihrer Gesamtheit machen das HUB31 für unsere Start-ups so wertvoll. Die Beteiligung der TU Darmstadt im Verbund Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt ist deshalb der logische nächste Schritt zur Stärkung des Innovationsstandortes Darmstadt und der gesamten Region, den wir gerne gehen.“
„Kernziel des Studiums an der Hochschule Darmstadt ist die Vorbereitung junger Menschen auf die berufliche und unternehmerische Praxis. Daher begrüßen wir die künftig noch engere Verflechtung mit dem Gründungsökosystem-Netzwerk und freuen uns auf die Kooperation mit IHK, der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der TU Darmstadt im HUB31“, sagt Prof. Dr. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung der h_da. „Im Rahmen von YUBIZZ, der Gründungsinitiative der h_da, werden wir zahlreiche Ideen für gemeinsame Formate und Kooperationsmöglichkeiten einbringen. Davon werden Studierende und forschende Wissenschaftler*innen profitieren.“
Wir sind … weit mehr als ein Co-Working-Space.

Laura Melina Abascal y Ballester und Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend

Zahlen und Fakten zum HUB31

Wie viele Gründer sind aktuell im HUB31?
  • Aktuell 48 Unternehmen. Im Dezember ziehen fünf weitere ein.
Welche Branchen sind bei den Start-ups vertreten?
Die Branchen sind vielfältig. Hier einige Beispiele:
  • Technologie
  • Künstliche Intelligenz
  • Robotik
  • Internet of Things
  • Mobilität
  • Energie
  • Nachhaltigkeit
  • IT
  • Kommunikation
  • Musik
  • Gesundheit
Wie viele Mitarbeiter haben die Start-ups im HUB31?
  • 1-70 Personen
Wie hoch ist der Quadratmeterpreis?
  • 11,00 Euro bzw. 16,50 Euro inkl. Nebenkosten
Wie groß ist die Werkstattfläche?
  • 14 Räume (Büros, Labore & Werkstätten) auf ca. 850 Quadratmetern
Wie viele Gründer sind von Anfang an im HUB und nie ausgezogen?
  • Knapp die Hälfte sind von Beginn an dabei und seither nie ausgezogen. Teils sind sie im Haus gewachsen.
Was nutzen die Start-ups gemeinsam?
  • Alles, bis auf die Büros und Arbeitsplätze im Co-Working. Konferenz- und Meetingräume, Telefonzellen, Besprechungsecken, Lounge, Garten, Duschen etc.
Wie viele Büroräume gibt es?
  • 64 Büros im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss 22 Arbeitsplätze im Co-Working, 18 Arbeitsplätze im Akzelerator, 4 Konferenz- und Meetingräume, 1 Eventfläche inkl. Garten, LAB³ mit 14 Räumen (Büros, Laboren & Werkstätten)
Wie viel Fläche nehmen Co-Working-Plätze ein?
  • Der Co-Working-Bereich hat eine Größe von 323 Quadratmetern mit 22 Arbeitsplätzen. Die Plätze sind monatlich buchbar und jedem Mieter fest zugeordnet, sodass die Mieter sich dort auch einrichten können.
Wie hoch ist der Jahresumsatz des HUB31?
  • Rund 600.000 Euro 
Wie viel Zuschuss benötigt das HUB31 jährlich?
  • Zwischen 300.000 und 400.000 Euro. Hier gibt es Potenzial für Sponsoren.
Wie viele Gründerpreisgewinner zählt das HUB31?
  • Zahlreiche, u.a. Etalytics, Energy Robotics, IoT Venture
Welche Leistungen können Gründer im HUB31 in Anspruch nehmen?
  • Voll möblierte Büroräume im EG, Co-Working und Akzelerator
  • Besprechungsecken, Konferenz- und Meetingräume sowie Telefonkabinen
  • Zugang zu einem hochkarätigen Netzwerk
  • Coaching & Mentoring
  • (Netzwerk-)Veranstaltungen und Workshops
  • Zugang zu Investor:innen
  • Start- und Wachstumsunterstützung aus dem Netzwerk
  • Start-up-Community
  • Labore und Werkstätten im LAB³ e.V.
  • Symmetrische Glasfaseranbindung
  • Druck-, Wasser- und Kaffee-Flatrate
  • Duschen
  • Zahlreiche Partnerangebote (bspw. Vergünstigung beim Fitnessstudio)
  • u.v.m.
Wie steht Darmstadt bei den Gründungen im bundesweiten Vergleich da?
  • Gemessen an der Einwohnerzahl liegt Darmstadt mit 10,6 Neugründungen pro 100.000 Einwohner bundesweit auf dem vierten Platz (Start-up-Verband, Juli 2023). Im Jahr 2022 lag Darmstadt noch auf Platz 13.
  • Mit 7,8 Gründungen je 100.000 Einwohner landete Frankfurt bei der Gründungsintensität auf Rang 7.
Die Spitzenplätze bei den Gründungen pro Kopf sehen damit wie folgt aus:
  1. München
  2. Berlin
  3. Karlsruhe
  4. Darmstadt
  5. Heidelberg
Herzlichen Glückwunsch

Zwei Start-ups aus Südhessen mit dem Hessischen Gründerpreis ausgezeichnet

Ein starkes Ergebnis für Südhessen: Akribion Genomics aus Zwingenberg und HOPES aus Darmstadt haben beim Hessischen Gründerpreis in den Kategorien „Innovative Geschäftsidee“ und „Gründung aus der Hochschule“ gewonnen. Damit kommt die Hälfte der vier Sieger aus Südhessen. Am Freitagabend wurden die Start-ups mit einer festlichen Gala in der Centralstation in Darmstadt geehrt. Mit 193 Bewerbungen für den Hessischen Gründerpreis war die Konkurrenz so groß wie noch nie.

Pressemeldung vom 18. November 2023

„Wir sind stolz darauf, dass die Start-ups aus unserer Region mit ihren innovativen Ideen überzeugt haben“, sagt Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt. „Das erneut starke Abschneiden spricht für unser erfolgreiches Gründungsökosystem in Südhessen, das Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und viele weitere Akteure miteinander vernetzt.“
  • Akribion Genomics (Zwingenberg) siegte in der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“. Das Start-up hat ein Enzym entwickelt, das präzise programmiert werden kann, um gezielt Zellen zu bekämpfen, während andere unberührt bleiben. Ziel ist es nun, diese Technologie durch verschiedene Versuche und Studien weiterzuentwickeln, um neue Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Krebsarten zu eröffnen.
  • HOPES (Darmstadt) wurde in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ zum Sieger gekürt. Der Name steht für „Hybrider Osmose Pump Energie Speicher“. HOPES hat ein System zur Speicherung von elektrischer Energie in Salzwasser entwickelt. Dies geschieht durch osmotische Druckeffekte. Vereinfacht ausgedrückt, wird überschüssiger Strom verwendet, um Salzwasser in destilliertes Wasser und hochkonzentrierte Salzlösung aufzuspalten. Bei Bedarf an Strom werden die getrennten Flüssigkeiten wieder zusammengeführt. Dabei wird der entstehende Druck durch eine Turbine in Strom umgewandelt.
Mit dabei im Finale aus dem IHK-Bezirk Darmstadt waren außerdem die folgenden Start-ups:
In der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“:
  • WIANCO OTT Robotics (Seeheim-Jugenheim) hat eine KI-Lösung namens EMMA entwickelt, die Geschäftsprozesse automatisiert. Laut den Gründern kann EMMA mit einem nur zweitägigen Training von jedem genutzt werden, um Prozesse zu automatisieren. EMMA wird beispielweise auf einem Desktop-Rechner oder Notebook installiert und erhält vom Nutzer einfache Anweisungen, um Aufgaben zu erledigen. Das Prozess-Know-how wird im Unternehmen bewahrt, dokumentiert und ist jederzeit abrufbar.
In der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“:
  • CureRare (Michelstadt) unterstützt Patientenorganisationen und Forschende auf dem Weg zu neuen Therapien für seltene Erkrankungen. Allein in der EU leiden schätzungsweise mehr als 30 Millionen Menschen an einer seltenen Erkrankung. Doch bisher gibt es laut CureRare lediglich für fünf Prozent dieser Erkrankungen eine Therapie, und der Forschungsweg gestaltet sich oft langwierig. Die Gründer wollen das ändern, indem sie unter anderem Informationen zu seltenen Erkrankungen bereitstellen, Verbindungen zu Kliniken und Forschungseinrichtungen herstellen und bei Anträgen für Fördergelder unterstützen.
In der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“:
  • Illutherm (Darmstadt) hat eine Methode entwickelt, um Materialien, wie zum Beispiel Keramik, in Sekundenschnelle zu brennen. Die Technologie basiert auf der Verwendung von blauem LED-Licht, das viele Materialien direkt auf über 1000 Grad Celsius erhitzt. Diese Technologie eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für die Keramikherstellung, sondern hat laut den Gründern auch das Potenzial, die fossilen Brennstoffe der Schwerindustrie zu ersetzen.
Die Start-ups wurden am Freitagabend, 17. November, bei einer festlichen Gala mit rund 250 Besucherinnen und Besuchern in der Centralstation in Darmstadt geehrt. Ausgezeichnet wurden zwölf hessische Unternehmen als Preisträger und aus deren Kreis zusätzlich ein Siegerunternehmen pro Wettbewerbskategorie. Zu den Laudatoren zählte unter anderem der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der Schirmherr des Hessischen Gründerpreises ist. In die Abstimmung über die Sieger und Siegerinnen flossen neben der Einschätzung einer Fachjury und der Besucher der Fachtagung für Multiplikatoren der Hessischen Gründerszene auch mehrere tausend Stimmen aus dem offenen Online-Voting ein.
Die IHK Darmstadt unterstützt den Hessischen Gründerpreis als Netzwerkpartner. Auch unabhängig von dem Wettbewerb begleitet sie Gründerinnen und Gründer mit einem vielfältigen Angebot: Start-ups erhalten kostenfrei professionelle Beratung, unter anderem bei der Erstellung eines Businessplans. Gemeinsam mit der Stadt Darmstadt hat die IHK Darmstadt zudem im Jahr 2017 das Technologie- und Gründerzentrum HUB31 ins Leben gerufen, das als Anlaufstelle für Start-ups dient. Auch die Finalisten von Illutherm sind mit einem Büro im HUB31 ansässig.
Hessischer Gründerpreis: Aus den 193 Bewerbungen haben 48 Unternehmen in vier Kategorien („Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründungen aus der Hochschule“) das Halbfinale erreicht. Dort pitchten sie vor einer Jury, die je Kategorie drei, insgesamt zwölf Finalistinnen und Finalisten auswählte. Diese traten am 17. November mit kurzen Pitches direkt gegeneinander an. Über die Sieger entschieden die rund 200 Besucherinnen und Besucher der Fachtagung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Hessischen Gründerszene und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Online-Votings. Gewonnen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen professionellen Unternehmensfilm, sehr viel mediale Aufmerksamkeit, hochwertige Netzwerkkontakte und wertvolle Trainings. Der Hessische Gründerpreis wird seit 2003 verliehen. Er wird von der KIZ gGmbH in Offenbach organisiert und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert.
Veranstaltungshinweis

IHK-Energie- und Klimasymposium in Darmstadt

„Industriestandort Deutschland: Wie gelingt die Klimawende ohne Standortwende?“ Unter diesem Titel findet am Donnerstag, 7. Dezember, von 16 bis 18 Uhr das IHK-Energie- und Klimasymposium 2023 in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt in der Rheinstraße 89 statt. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutieren, wie sich der Industriestandort Deutschland nachhaltig transformieren lässt, ohne die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden.
Pressemeldung vom 17. November 2023
Was brauchen Unternehmen, um die Klimaschutzziele zu erreichen? Welchen Herausforderungen müssen sie sich dabei stellen? Und wie kann der Abwanderung von Unternehmen an alternative Standorte entgegengewirkt werden? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Veranstaltung. Zu den Podiumsgästen gehören neben Susanne Ruth, Abteilungsleiterin Energie, Geo- und Planungsinformationen im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, und Professor Dr. Friedrich Heinemann, Leiter Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, auch Matthias Bürk, Geschäftsführer der Merck Performance Materials Holding GmbH, und Michael Kundel, Vorstandsvorsitzender der Renolit SE.
Auf dem Symposium wird zudem die Arbeit der Netzwerke für Energieeffizienz und Klimaschutz, ETA-Metropol Rhein Main Neckar und ETA-Plus Südhessen, vorgestellt. Weitere interessierte Unternehmen aller Branchen sind herzlich eingeladen. Organisiert wird die jährliche Veranstaltung von den Industrie- und Handelskammern Darmstadt, Pfalz, Rheinhessen und Wiesbaden.
Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldeschluss ist der 3. Dezember.
Mehr Informationen und das Anmeldeformular finden Sie per Direktlink: https://www.ihk.de/darmstadt/system/veranstaltungssuche/vstdetail-antrago/5137470/34400?terminId=34400
Energiekrise

Strompreispaket für produzierende Unternehmen geplant

Die Bundesregierung hat sich auf zusätzliche Entlastungen für Unternehmen in Deutschland verständigt und damit die Debatte um die Einführung eines Industriestrompreises vorerst beendet. Die Stromsteuer soll zumindest für das verarbeitende Gewerbe auf das europäische Mindestmaß gesenkt und der Selbstbehalt bei der Strompreiskompensation gestrichen werden.
14. November 2023
Das geplante Strompreispaket umfasst folgende Eckpunkte:
  • Die Stromsteuer soll auf das europäische Mindestmaß gesenkt und der Selbstbehalt bei der Strompreiskompensation gestrichen werden. Durch dieses Strompreispaket sollen insbesondere Unternehmen mit besonders stromintensiver Produktion entlastet werden.
  • Damit ist die Debatte um die Einführung eines Industriestrompreises – wie von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagen – vorerst  beendet. Die Bundesregierung steigt nicht in die Senkung von Strombeschaffungskosten ein.
  • Die geplanten Maßnahmen sollen für fünf Jahre gelten und  ab dem Jahr 2026 unter einem Vorbehalt einer Gegenfinanzierung im Bundeshaushalt stehen.
Die Bundesregierung geht nun unverzüglich auf den Gesetzgeber zu, damit diese Maßnahmen zeitnah beschlossen werden können.
Die Maßnahmen sehen insbesondere folgendes vor:
  • Die Stromsteuer sinkt für das produzierende Gewerbe von 1,54 Cent pro Kilowattstunde auf den europäischen Mindestsatz von 0,05 Cent pro Kilowattstunde.
  • Der Spitzenausgleich bei der Stromsteuer entfällt, da der europäische Mindestsatz unter den bisher zu zahlenden Werten liegt. Die Unternehmen werden dadurch erheblich von Bürokratie entlastet.
  • Ob der Spitzenausgleich bei der Energiesteuer fortgeführt wird, ist unklar.
  • Bei der Strompreiskompensation wird der Selbstbehalt gestrichen und die Regelung wird inklusive „Super-Cap“ für fünf Jahre verlängert.
  • Der Selbstbehalt berechnet sich aus dem EU-Allowances (EUA)-Preis für das Jahr 2022 in Höhe von 54,06 Euro und dem CO2-Emissionsfaktor in Höhe von 0,72 Tonnen Kohlendioxid pro Megawattstunde. Daraus ergeben sich für den Strombezug von einer Gigawattstunde CO2-Kosten in Höhe von 38.923,20 Euro als Selbstbehalt pro Anlage. Die zusätzliche Entlastung ist also gering.
  • Dazu verweist die Bundesregierung auf den Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten in Höhe von fünf Milliarden Euro für 2024.
Lesen Sie dazu auch das Statement des DIHK-Präsidenten Peter Adrian: „Die Absenkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe ist eine überfällige Entscheidung. Schließlich muss Strom günstig sein, damit gerade auch mittelständische Industriebetriebe ihren Pfad zur Klimaneutralität gehen können. Gleichzeitig werden energieintensivere Unternehmen von erheblicher Bürokratie entlastet. Daher ist das Strompreispaket auch ein Baustein für den Bürokratieabbau. Die kleine Ausweitung und vor allem die Verstetigung der Strompreiskompensation sind ein wichtiges Signal für die extrem stromintensiven Branchen. Ob das Paket am Ende ausreicht, um für die gesamte Industrie wettbewerbsfähige Strompreise zu sichern, ist allerdings zweifelhaft. Auch Betriebe in Handel und Dienstleistungen sind auf bezahlbare Strompreise angewiesen. Daher ist es mehr als ein Wermutstropfen, dass die Stromsteuer nicht generell auf das Mindestmaß gesenkt wird. Umso dringlicher ist es, über eine rasche Ausweitung des Stromangebots, Preise zu senken. Dies können wir durch eine steuerliche Förderung von StromPartnerschaften zwischen Betreibern von Windrädern und PV-Freiflächenanlagen und Abnehmern erreichen.“
Konjunkturbericht Herbst veröffentlicht

Unternehmen sehen Wirtschaftspolitik zunehmend als Risiko

Die Konjunkturumfrage der IHK Darmstadt im Herbst zeigt: Die südhessische Konjunktur ist im Abschwung. Die Zukunftserwartung der Unternehmen hat sich weiter eingetrübt. Sie fordern eine bessere Wirtschaftspolitik. IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann fordert ein sofortiges Umsteuern.

Pressemeldung vom 26. Oktober 2023

Südhessen befindet sich in einer Rezession, und die Rezession ist dabei sich zu verfestigen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar, für die sie rund 900 Unternehmen aus der Region befragt hat. Industrie und Einzelhandel klagen über schlechte Geschäfte, im Baugewerbe und bei den Dienstleistern ist es etwas besser. Für die nächsten Monate befürchtet die Mehrheit der Unternehmen eine weitere Verschlechterung.

Geschäftsklimaindex unter Wachstumsschwelle 

Der IHK-Geschäftsklimaindex fasst Lage und Erwartung der Unternehmen zusammen. Gegenüber Frühsommer 2023 verliert der Index neun, gegenüber Jahresbeginn sogar elf Punkte. Er beträgt aktuell 89 Punkte. „Vieles deutet darauf hin, dass sich die Rezession verfestigt“, bewertet Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, die aktuelle Befragung. „Noch nie haben die Unternehmen von so vielen Widrigkeiten berichtet“, ergänzt Lippmann. Der Auftragseingang sei rückläufig, Fachkräfte seien nicht zu bekommen, und das Auslandsgeschäft werde immer schwieriger, nicht zuletzt wegen dem Bürokratiemonster Lieferkettengesetz. „Auch die Wirtschaftsbeziehungen zum wichtigen Handelspartner China stehen  unter Druck.“  
Nur 27 Prozent der befragten Unternehmen in Südhessen beurteilen ihre Lage als gut, 49 Prozent als befriedigend, 24 Prozent als schlecht. Gegenüber Frühsommer verliert der Saldo aus zufriedenen und unzufriedenen Unternehmen vier Punkte, gegenüber Jahresbeginn neun Punkte. Er liegt jetzt nur noch bei plus drei Prozentpunkten.
Vieles deutet darauf hin, dass sich die Rezession verfestigt.

Robert Lippmann

Die Zukunftserwartungen sind so schlecht wie selten. Nur elf Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Situation, 56 Prozent glauben, dass es so bleibt wie es ist. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) befürchtet sogar eine weitere Verschlechterung. Damit rutscht der Erwartungssaldo um zwölf Prozentpunkte ab, er beträgt aktuell minus 22 Prozentpunkte. „Ich kann meine Warnung aus dem Frühsommer nur wiederholen. Unternehmen mit negativen Zukunftserwartungen investieren nur zurückhaltend, oder gar nicht“, erläutert Hauptgeschäftsführer Lippmann. „Und genau das ist aktuell der Fall, nicht nur in Südhessen. Mit minus zwölf Prozentpunkten liegen die Investitionspläne der Unternehmen im roten Bereich“, so Lippmann weiter.

Fachkräftemangel wieder größtes Risiko 

Als Hauptrisiko für die Zukunft sehen die Unternehmen den Fachkräftemangel. Dies äußern knapp zwei von drei der befragten Unternehmen (63 Prozent). Ähnlich sorgen sie sich um die Inlandsnachfrage (57 Prozent der Nennungen), denn bei Neuanschaffungen sind die Konsumenten zögerlich.
„Das führt schon mal zu paradoxen Situationen. Die meisten Unternehmen klagen über fehlende Aufträge und ausbleibende Kundschaft. Andere haben gut zu tun, aber keine Fachkräfte, um die Aufträge abzuarbeiten“, sagt Lippmann. Immer häufiger nennen die Unternehmen die Wirtschaftspolitik als Quelle für Frustration. Aktuell sehen 54 Prozent der Unternehmen die Qualität der Wirtschaftspolitik als Risiko. Gegenüber Frühsommer hat die Risikobewertung beim Thema Wirtschaftspolitik um drei Prozentpunkte, gegenüber Jahresbeginn sogar um sieben Prozentpunkte zugenommen. Als Beispiele nennen Unternehmen die als chaotisch empfundene Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes („Heizungsgesetz“). Auch die überbordende Bürokratie im Zusammenhang mit dem Lieferkettengesetz oder Sustainable Finance wird genannt. Dabei sei den Unternehmen bewusst, dass es oft Initiativen der EU sind. Was sie nicht nachvollziehen können, sei, dass der deutsche Gesetzgeber tatkräftig daran mitgewirkt habe. „Deswegen unser dringender Appell an die Politik: Unsere Wirtschaft, unsere Unternehmen brauchen Freiräume. Fangen wir also an, zum Beispiel bei der Energiewende. Hessische Unternehmen engagieren sich hier vielfältig: Mehr als zwei Drittel haben eigene erneuerbare Energieanlagen auf dem Betriebsgelände installiert oder planen, dies zeitnah umzusetzen. 60 Prozent von ihnen sehen sich jedoch durch fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik wie auch bürokratische Hemmnisse ausgebremst. Das sind Transformationshindernisse, die hausgemacht sind. Hier ist die Politik am Zug, hier hat sie die Dinge selbst in der Hand.“
IHK-Sommerfest

„Wir brauchen eine aktive Wirtschaftspolitik“

Mit über 600 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft feierte die IHK Darmstadt Rhein Main Neckar am Freitagabend ihr Sommerfest bei fantastischem Wetter. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein würdigte in seinem Grußwort die wirtschaftliche Stärke des IHK-Bezirks. Das Sommerfest war zugleich Auftakt für die Zukunftsinitiative „Wirtschaft 2040 | Südhessen denkt voran“. Wie wichtig es ist, den Standort Südhessen auf die Zukunft vorzubereiten, betonte IHK-Präsident Matthias Martiné in seiner Rede.

Pressemeldung vom 14. Juli 2023

Nichts weniger als die Zukunft und die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschlands bzw. der südhessischen Wirtschaft stellte IHK-Präsident Matthias Martiné ins Zentrum seiner Begrüßungsrede auf dem Sommerfest der IHK Darmstadt. Vor über 600 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft schlug Martiné einen Bogen von aktuellen Megatrends hin zu den konkreten Herausforderungen, vor denen die Unternehmen aktuell stehen.
So appellierte er, „mit Neugierde und Zuversicht auf die zukünftigen KI-Entwicklungen zu schauen, und nicht vornehmlich mit Argwohn und Angst“. Denn gerade Künstliche Intelligenz habe das Potenzial, Wirtschaft und Gesellschaft in den nächsten Jahren deutlich zum Positiven zu verändern. „Angesichts des schon jetzt deutlich spürbaren Fach- und Arbeitskräftemangels werden nicht nur die Unternehmerinnen und Unternehmer zukünftig heilfroh sein, dass dank Automatisierung und KI nicht mehr jeder Job durch einen Menschen erledigt werden muss“, so Martiné.
Mit diesen und weiteren wesentlichen Megatrends beschäftigt sich die von der IHK-Vollversammlung beschlossene Zukunftsinitiative „Wirtschaft 2040 | Südhessen denkt voran“ in verschiedenen Mitmach-Formaten. Das Sommerfest ist der Startpunkt für einen umfassenden Beteiligungsprozess, der alle wichtigen Interessengruppen anspricht. Es geht zum Beispiel darum, wie Wirtschaftsunternehmen, Staat und Verwaltung lernen, agil auf Krisen und neue Entwicklungen zu reagieren. „Wir brauchen dazu Fachwissen aus der Praxis – auch aus der Politik und Verwaltung“, ermunterte Martiné die Gäste, sich einzubringen.
Die Habenseite, nämlich dass der Wirtschaftsstandort Südhessen heute stark ist, daran ließ auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein in seinem Grußwort als Ehrengast keinen Zweifel: „Der IHK-Bezirk Darmstadt Rhein-Main-Neckar gehört zu den Wirtschaftsmotoren Hessens. Das liegt vor allem an den starken Unternehmen in der ,Engineering Region', aber auch an den zwei forschungsstarken Hochschulen in Darmstadt. Der Erfolg hat aber auch mit den fleißigen Fachkräften und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den guten Rahmenbedingungen und Investitionen in den Standort zu tun. Damit unsere Unternehmen stark und gesund bleiben, müssen wir den Rahmen schaffen, der ihnen hilft, die Herausforderungen zu meistern, die vor ihnen liegen. Das tun wir als Hessische Landesregierung.“
Damit der Standort Südhessen stark bleibt, benannte IHK-Präsident Matthias Martiné die aktuellen und künftigen Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, fehlende Gewerbeflächen, „boomende Bürokratielasten und langwierige Verwaltungs- und Genehmigungsprozesse“. „Und ich mache mir ernsthaft Sorgen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland. Wir rechnen in diesem Jahr mit einem wirtschaftlichen Null-Wachstum – auch in Südhessen. Wir sind also in einer Stagnation – während andere Regionen der Welt weiter wachsen“, sagte Martiné. „Es muss jedem klar sein oder klar gemacht werden: Die produzierenden Betriebe sind die Garanten für Wohlstand, sie stehen für Innovation und Investition, für neue Arbeits- und Ausbildungsplätze, für solide Steuerzahlungen und vieles mehr. Kurzum: Sie stehen für Zukunft!“ Doch machte Martiné deutlich, dass die Investitionsfreude in Deutschland deutlich eingebrochen, auf einem neuen Tiefststand seit 2013, ist. Zeitgleich saugten die USA durch ihr staatliches Investitionsprogramm – auch deutsche – Milliardeninvestitionen an. „Daher mein Appell an die Politik: Wir brauchen mehr – nein, wir brauchen überhaupt wieder eine aktive Wirtschaftspolitik, also Politik für die unternehmerische Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland.“ Gerade bei den Energiepreisen hätte die Politik Spielräume, nicht zuletzt durch die CO2-Abgabe, ein Kostentreiber, den es in den USA nicht gebe. Ferner fordert der IHK-Präsident eine „Relativierung der monotheistischen Klimapolitik mit anderen gegebenenfalls auch konkurrierenden politischen Zielen wie der Standort- und Wettbewerbspolitik“. So erwartet Martiné ein stärkeres Abwägen der wirtschaftlichen Folgen für den Standort Deutschland.
Ebenso kritisierte er die „nervige und kostentreibende“ Bürokratie: „Bürokratie kostet Geld, das für Zukunftsinvestitionen nicht mehr zur Verfügung steht, sie hemmt Lust auf Forschung und Entwicklung, Lust auf Innovationen, Bürokratie bremst den Tatendrang von Gründerinnen und Gründern.“ Sein Appell an die Politik: „Machen Sie doch mal eine Regulierungspause. Oder schaffen bei Einführung einer neuen Vorschrift zwei alte ab.“
Mit dem Blick nach vorn setzte Matthias Martiné den Schlusspunkt seiner Rede: „Lassen Sie uns gemeinsam vom Krisen- in den Zukunftsmodus schalten – mit Mut zur Veränderung, mit Neugierde auf Neues, mit Lust auf Innovation und Kreativität.“
Mehr Informationen zur Zukunftsinitiative „Wirtschaft 2040“ sind unter www.wirtschaft2040.de zu finden.
Asylbewerber als Fachkräfte gewinnen

„Eine realistische Alternative zur Flucht“

Mit einem Diskussionspapier zur Fachkräfteeinwanderung gibt die IHK Darmstadt einen starken Impuls zum Thema Fachkräftemangel. Grundidee ist, aus dem Kreis der Asylbewerber Fachkräfte zu gewinnen. Von dem vereinfachten Arbeitsmarktzugang würden nicht nur Unternehmer und Asylbewerber profitieren.

Pressemeldung vom 21. Juni 2023

Der Fachkräftebedarf ist enorm. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft könnte bis zum Jahr 2035 die Zahl der Erwerbstätigen bundesweit um drei Millionen sinken. Region- und branchenübergreifend werden qualifizierte Arbeitskräfte gesucht. „Die Lage wird sich weiter verschlechtern, wenn wir jetzt nicht massiv gegensteuern“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann. „Die fehlende Verfügbarkeit von Fachkräften bremst längst die wirtschaftliche Entwicklung. Uns drohen nachhaltige Wohlstandsverluste“, befürchtet Lippmann.
Indes suchen jährlich über 100.000 Menschen Asyl in Deutschland und nehmen dafür teils lebensgefährliche Zugangsrouten auf sich. Die Ablehnungsquoten für Asylanträge von Personen, die Deutschland erreicht haben, lagen dabei bis 2022 regelmäßig bei über 50 Prozent. Eine Vollanerkennung als Flüchtling, die im Allgemeinen mit einer besseren Bleibeperspektive einhergeht, erhalten im Schnitt nur rund 20 Prozent der Antragsstellenden. „Für einen Teil der Geflüchteten wäre der Zugang nach Deutschland auch als potenzielle Arbeitskraft denkbar“, sagt Hauptgeschäftsführer Lippmann. „Ein optimierter Prozess der Fachkräfteeinwanderung könnte für potenziell Flüchtende eine realistische Alternative zur Flucht aufzeigen.“
„Die fehlende Verfügbarkeit von Fachkräften bremst längst die wirtschaftliche Entwicklung. Uns drohen nachhaltige Wohlstandsverluste“

Robert Lippmann

Vor diesem Hintergrund setzt sich die IHK Darmstadt Rhein Main Neckar für einen vereinfachten Arbeitsmarktzugang und damit einhergehend für erleichterte Verfahren zur Erteilung von Visa und der Anerkennung von in der Heimat erworbenen Qualifikationen ein. Das Positionspapier hat die Vollversammlung der IHK Darmstadt auf ihrer jüngsten Sitzung am Dienstag, 20. Juni, einstimmig beschlossen.
Das Papier zur Fachkräfteeinwanderung enthält konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik. So setzt der Impuls der IHK Darmstadt auf eine starke Verantwortung der Unternehmen: Ob die geforderten und notwendigen Kompetenzen für den Arbeitseinsatz erfüllt sind, sollten vor allem die Betriebe entscheiden. Der Verzicht auf den Nachweis über die Gleichwertigkeit eines Abschlusses als Zugangskriterium könnte dabei ein zentraler Hebel sein, die Erwerbsmigration zu erleichtern. Nach dem Vorschlag der IHK Darmstadt käme auf die Unternehmen auch mehr Verantwortung bei der Integration der ausländischen Fachkräfte zu. „Klar ist, dass es keine Zuwanderung in die Sozialsysteme geben darf“, betont Robert Lippmann. „Im Zweifelsfall muss das Unternehmen Sorge tragen, dass die Kosten eines gescheiterten Arbeitsverhältnisses nicht von der Allgemeinheit übernommen werden.“
Ein Schlüssel für den erfolgreichen Zugang zum Arbeitsmarkt sind ausreichende Sprachkenntnisse. Daher regt die IHK an, dass bereits im Herkunftsland ein bestimmtes Sprachniveau (mindestens B1) erreicht wird. Zudem muss sichergestellt sein, dass weitere Sprachkenntnisse vor Ort (in Deutschland) nachgeholt werden können.
„Es muss sich aber auch einiges im Bereich Verwaltung und Bürokratie tun“, unterstreicht der IHK-Hauptgeschäftsführer. Statt Verfahren systematisch zu vereinfachen, haben die letzten Änderungen der Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung zusätzliche Verfahren etabliert. Das sorgt für eine zunehmende Komplexität, die selbst von erfahrenen Behördenmitarbeitern kaum noch zu bewältigen ist. In jedem Fall sollten ausländerrechtliche Aufgaben aus dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz in zentralen Ausländerbehörden gebündelt werden, um ausreichend Personalressourcen für die komplexe Rechtsmaterie vorzuhalten.
Um zu testen, ob neue Konzepte zur Arbeitsmarktintegration tauglich sind, plädiert die IHK Darmstadt zudem für die Einführung von „Reallaboren“. Konkret würde beispielsweise in einem Landkreis exemplarisch ausprobiert, wie erfolgreich die Integration in den Arbeitsmarkt von Menschen mit Fluchthintergrund funktioniert, wenn ein vereinfachtes Verfahren verfolgt wird. „Aus den Ergebnissen ließe sich im Idealfall ableiten, wie viele der aktuell im Land befindlichen Menschen mit Fluchthintergrund grundsätzlich in der Lage wären, in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.“, so Lippmann. „Reallabore bringen schnell Klarheit und kosten wenig.“
April 2023

Forderungen der hessischen Wirtschaft zur Landtagswahl

Hessen wählt im Herbst (8. Oktober 2023) einen neuen Landtag. Nun hat der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) Forderungen an die künftige Landesregierung formuliert, die auf Beratungen in den IHKs fußen.
Neben den Herausforderungen demografischer Wandel, Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Digitalisierung empfehlen die IHKs in Hessen auch eine Fokussierung auf weitere Kernthemen:
  • Fachkräfte sichern
  • Infrastruktur ausbauen, Mobilität stärken
  • Stärkung der strategischen Flächenentwicklung
  • Starke Wirtschaftsstandorte
  • Ausbau von erneuerbaren Energien
Hintergrund: Die Forderungen zur Landtagswahl 2023 des HIHK wurden durch die Vollversammlungen der zehn hessischen IHKs beschlossen und basieren damit auf einem Votum von insgesamt 590 Unternehmern und Unternehmerinnen aus allen Regionen und Branchen Hessens. Die kompletten Forderungen des HIHK an die künftige Landesregierung finden Sie hier. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1737 KB)


Mehr Gründungen

Gründerreport Hessen 2022 veröffentlicht

Mehr Gründungen in Hessen Im letzten Jahr wurden in Hessen so viele Unternehmen gegründet wie seit 2016 nicht mehr. 61.300 Gewerbe wurden angemeldet, 50.600 Betriebe verschwanden vom Markt. Damit wurden 10.700 Unternehmen mehr an- als abgemeldet. Die meisten Gründungen fanden in den Branchen Handel, Dienstleistungen und im Baugewerbe statt. Auch in Südhessen wurden mehr Unternehmen gegründet als verschwanden.
Die neuen Daten gehen aus dem Gründerreport des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2235 KB) und der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern hervor. 37 Prozent der Existenzgründer von Einzelunternehmen in Hessen waren Frauen. Der Anteil ausländischer Staatsbürger am Gründungsgeschehen betrug 27 Prozent und war damit in Relation zum Anteil an der Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich hoch.
Die Situation im IHK-Bezirk Darmstadt ist vergleichbar. 10.500 Betriebe wurden angemeldet, 8.700 Betriebe verschwanden vom Markt. Damit wurden 1.800 Betriebe mehr an- als abgemeldet. Die meisten Gründungen fanden in den Branchen Handel, Dienstleistungen und im Baugewerbe statt. 35 Prozent der Gründer von Einzelunternehmen im Regierungsbezirk Darmstadt waren Frauen, das ist 1 Prozent mehr als im letzten Jahr. Der Anteil ausländischer Staatsbürger am Gründungsgeschehen betrug 18 Prozent und ist zum Vorjahr leicht rückläufig.
Die hessischen Handwerkskammern und IHKs bieten zur Existenzgründung und Nachfolge kostenfreie Orientierungsberatungen an. Allein 2021 haben sie zusammen 18.600 Informations- und Beratungsgespräche geführt. Daneben fanden rund 1.000 Veranstaltungen, Sprechtage oder Seminare statt. Darüber hinaus haben die Gründerinnen und Gründer in der digitalen Gründungswerkstatt Hessen die Möglichkeit, ihr Geschäftskonzept Schritt für Schritt entwickeln und sich dabei von einem Online-Tutor unterstützen zu lassen.
Aus Sicht des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) gibt es trotz der positiven Zahlen Handlungsbedarf. Lesen Sie dazu die Pressemeldung des HIHK oder die Pressemeldung der IHK Darmstadt.
DIHK

Positionspapier zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Umfrage: DSGVO bringt mehr Nachteile als Vorteile

Kaum ein Brüsseler Gesetzesvorhaben hat die Gemüter in der Wirtschaft so erregt wie die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).  Seit rund einem Jahr ist die DSGVO nun in Kraft – und ruft bei Unternehmen weiter Ärger hervor. „Die EU-Datenschutz-Grundverordnung bringt den Unternehmen aus ihrer Sicht bislang leider mehr Nachteile als Vorteile", sagt Martina Winkelmann, Justiziarin der IHK Darmstadt.
Zwar sehen einige Unternehmen positive Aspekte in der DSGVO. So haben sie die Verordnung zum Anlass genommen, die eigenen Prozesse zu professionalisieren. Allerdings klagen fast 90 Prozent der Unternehmen über zu viel Bürokratie bei der Umsetzung der Datenschutzregeln. 70 Prozent sagen, dass sie einen hohen bis sehr hohen finanziellen Aufwand haben, und 60 Prozent klagen über einen hohen bis sehr hohen personellen Aufwand. Mehr als 4.500 Betriebe aller Branchen und Größenordnungen nahmen an der Umfrage teil, darunter auch viele Mitglieder der IHK Darmstadt.
Anhand der Umfrage hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nun eine ganze Liste an Vorschlägen aufgestellt, wo das Regelwerk geändert werden sollte. Das Positionspapier wird über die Brüsseler Vertretung der DIHK nun an die EU-Politiker verbreitet. Denn im nächsten Jahr, so hatten es die Mitgliedstaaten verabredet, wird die EU-Kommission das Regelwerk umfassend bewerten und Vorschläge machen, was verändert werden soll.
„Wir erwarten, dass die EU-Politik die Bedenken unserer Mitglieder ernst nimmt. Um Politikern die unternehmerische Sicht nahe zu bringen, rate ich Unternehmern außerdem: Schreiben Sie EU-Kommissarin Věra Jourová eine Mail und schildern Sie die Probleme, welche die DSGVO im täglichen Geschäft für Sie bedeutet“, sagt Martina Winkelmann. Věra Jourová, die an der Verordnung mitgearbeitet hat, hatte in einem Interview mit „Zeit Online“ kurz vor dem Inkrafttreten des Gesetzes auf den Hinweis, dass speziell kleine Webseiten-Betreiber oft nicht über Mittel und Know-how verfügen, um alle Kriterien umzusetzen, geantwortet: „Die sollen mir eine E-Mail schicken.“
Die Mail-Adresse der EU-Kommissarin lautet: vera-jourova-contact@ec.europa.eu
Auf unserer Webseite zur Datenschutz-Grundverordnung finden Sie Hinweise zu Checklisten, Leitlinien sowie Musterdokumenten und wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Unternehmen datenschutzkonform aufstellen können.
Aktualisiert

IHK-Bezirk in Zahlen 2023

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt analysiert fortlaufend volkswirtschaftliche Daten und Informationen zur Region. Unsere aktuellen Recherchen belegen erneut, dass Südhessen mit den vier Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und Odenwaldkreis sowie der Stadt Darmstadt eine der dynamischsten und wirtschaftsstärksten Regionen in Deutschland ist.
Die vorliegende Broschüre fasst die wichtigsten Daten unserer Region zusammen. Ob Sie nun Unternehmerin, Geschäftsführer, Studierende, Auszubildender oder Angestellter in einem südhessischen Unternehmen sind: Wir möchten Sie einladen, sich von der Qualität unserer Region selbst zu überzeugen.
Laden Sie hier das PDF-Dokument „IHK Bezirk in Zahlen 2023” herunter. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 591 KB) Sie können die Broschüre auch in gedruckter Form bestellen bei Isabel Schwob, Geschäftsbereich Unternehmen und Standort, Telefon: 06151 871-1222, E-Mail: schwob@darmstadt.ihk.de.
Hinweis: Die Broschüre "IHK-Bezirk in Zahlen" ist ein Produkt des Baukastens zum Standortmarketing.

Gemeinsame Position der zehn hessischen IHKs

Wirtschaft braucht Fläche

Hessen ist ein starker und attraktiver Wirtschaftsstandort. Eine prosperierende Wirtschaft braucht schnell verfügbare und bezahlbare Industrie- und Gewerbeflächen. Diese sollten durch eine optimale Lage genügend Entwicklungspotenzial für ansässige und ansiedlungswillige Unternehmen bieten. Dieser Aspekt steht jedoch nicht im Fokus der Landespolitik, was die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts Hessen massiv gefährdet.
Aus diesem Grund haben wir die Landes- und Kommunalpolitik dazu aufgerufen eine strategische Flächenplanung zu betreiben, die sowohl die Bereitstellung von Wohnraum - als auch die von Gewerbeflächen in ausreichender Quantität und in guter Qualität gleichwertig gewährleistet.
Im gemeinsam entwickelten und durch die Vollversammlungen der zehn hessischen Kammern beschlossenem Positionspapier wurden im Sinne der Wirtschaft Kernforderungen formuliert, die es bei der Bereitstellung von Flächen zu berücksichtigen gilt.
Wir treten in den Dialog mit Landes- und Kommunalpolitik, um unsere Region zukunftsfähig aufzustellen.
Gerne stehen wir für Sie zum Dialog bereit - sprechen Sie uns an!
Bundespolitik

Wirtschaftspolitische Positionen 2021

In den Wirtschaftspolitischen Positionen formuliert die IHK-Organisation ihre wirtschaftspolitischen Leitlinien zu zahlreichen Politikfeldern und gibt Denkanstöße sowie konkrete Lösungskonzepte gegenüber der Politik. Die WiPos entstehen auf der Basis einer Konsultation mit den IHKs und deren Mitgliedsunternehmen und sind dadurch eine breit legitimierte Grundlage für wirtschaftspolitische Aussagen der IHK-Organisation.
Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Insbesondere die außenwirtschaftlichen Risiken haben zugenommen. Aber auch auf Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Energiewende, Sicherung des Fachkräftenachwuchses und Erhalt und Ausbau der Infrastruktur gilt es überzeugende Antworten zu finden.
Innenstädte beleben

Ab in die Mitte - Die Innenstadtoffensive Hessen

Der Wettbewerb der Innenstadtoffensive „Ab in die Mitte“ wurde in diesem Jahr erneut aufgerufen und das Motto lautete "LEBE DEINEN RAUM!". Unterstützt wurden Events und Aktionen, die Innenstadt als Ziel- und Erlebnisort hervorheben und zur Lebendigkeit unserer Zentren beitragen.

Der Wettbewerb 2024

  „Ab in die Mitte“ ist ein tolles, niedrigschwelliges Angebot, um für Ihre Ideen eine finanzielle Förderung und für die Gemeinschaft der aktiven Mitmacher zusätzliche Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten. Das Preisgeld liegt bei maximal 25.000 Euro pro Projekt, bei einem Gesamtbudget von 210.000 Euro und unterstützt das Bestreben, unsere Innenstädte und Ortskerne zu stärken, Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen sowie Vereine und private Initiativen zu unterstützen.
Die Preisträger*innen wurden im Mai 2024 bekanntgegeben. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren sind hier zu finden.

Die Preisträger 2024

Am 19. April 2024 fand die Preisverleihung in Schlüchtern statt. Der neue Schirmherr von Ab in die Mitte, der hessische  Wirtschaftsminister Mansori, überreichte die Preise an 17 Preisträger*innen. Davon sind sechs aus Südhessen.
  • Stadtmarketing Bensheim e.V., Stadt Bensheim: Unser Raum, der hat fünf Ecken, fünf Ecken hat unser Raum
  • Stadt Lorsch: Raum der Wünsche
  • Stadt Pfungstadt: Mittanzmitte – Jetzt kommt Bewegung rein!
  • Stadt Reichelsheim: Ein (T)Raum für Kultur nachhaltig-zusammen-leben.jetzt e.V.
  • Gemeinde Roßdorf: Rossida – das Roßdörfer Wandelmobil - bringt Leben in deinen Raum
  • Stadt Zwingenberg: Aktionsraum Marktplatz

Die Partner

Mit "Ab in die Mitte! Die Innenstadt-Offensive Hessen" setzt das Land Hessen gemeinsam mit Partner*innen aus dem öffentlichen Bereich und der privaten Wirtschaft ein Zeichen, um neue Impulse für die Stadtentwicklung einzufordern und damit das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Attraktivität der Zentren zu lenken. Partner*innen sind:
  • das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen,
  • der Fokus Development AG, der REWE Markt GmbH Region Mitte,
  • der Handelsverband Hessen,
  • die Binding Brauerei AG,
  • die SK Standort & Kommune Beratungs GmbH,
  • die Firma Rinn Beton- und Natursteine GmbH sowie des Hessischen Städtetages,
  • der Hessische Städte und Gemeindebunde, des Hessische Industrie- und Handelskammertags,
  • die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern,
  • die HA Hessen Agentur und
  • der DEHOGA Hessen e.V.
Als Medienpartner unterstützen hr4, die Frankfurter Allgemeine Metropol und die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine die Kampagne.  
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website zu „Ab in die Mitte“ in Hessen: Ab in die Mitte Hessen! Die Innenstadt-Offensive (abindiemitte-hessen.de)

Die Preisträger 2023

  •  Stadt Alsfeld: Take me to Church (12.000 Euro) Umnutzung der Dreifaltigkeitskirche und damit Erschließung des hinteren Klostergartens und der Klosterruine um eine neue Nutzung gemeinsam zu testen. Alsfeld-Spiel quer durch die Innenstadt.
  • Stadt Bad Hersfeld: Tanz und Bewegung durch den Sommer (15.000 Euro) Tanz- und Bewegungsangebote in der Stadt mit Synergien der Fachbereiche Generationen und Stadtmarketing. Spaß an Bewegung fördern, Begegnungsmöglichkeiten schaffen, die Vielfalt stärken und dabei die Innenstadt beleben.
  • Verein zur Förderung der Altstadt Bad Wildungen: Stadträume neu erleben (11.000 Euro) In einer Aktionswoche werden monofunktional genutzte Stadträume in der Altstadt umfunktioniert und mit Neuem probeweise und modellhaft als Spiel- und Aufenthaltsraum, Spielwiese oder Flanier- und Erlebnismeile bespielt.
  • Stadt Bebra: Heizer fit – Bebra fit: Lasst die Heizer-Spiele beginnen! (15.000 Euro) Bebra setzt auf ein Spiel- und Eventkonzept, eine lange Tafel durch die gesamte Innenstadt und eine Neuauflage von „Spiel ohne Grenzen“.
  • Stadt Biedenkopf: Marktplatz im Wandel (15.000 Euro) Tests zur Umnutzung des Marktplatzes zu einem Aufenthaltsraum mit eingebundener Außengastronomie. (Wasser-) Spielangebote für Kinder, Außengastronomie und offene Künstler*innen-Bühne, Aktionen für Kinder und Beteiligung.
  • Stadt Eltville am Rhein: "Kleine Stadt - viele Spielfelder für UNS" (12.500 Euro) Eltviller Sinn für Nachhaltigkeit: Das Betonsteinfeld wird zum Pop-up-Spielfeld. Natur- und Rosengarten, der Jugendpark der Kulturen zum internationalen Spielfeld für Genuss, Integration und Austausch.
  • Stadt Friedberg: Auf die Plätze – fertig – los! (12.500 Euro) „Friedberg spielt“ entwickelt sich weiter. Es gibt eine Spielemeile mit großen Spielmodulen, Spielepaten, Gedanken- und Geschichtsspiele mit Escape-Tour und ein neuer SPIEL-Raum.
  • Stadt Fulda und IG Löherstraße: Fuldaer Sommerspiele „Die wollen doch nur spielen“ (15.000 Euro) Die Löherstraße experimentiert und probiert spielerisch neue Ansätze aus. Ziele: Die Löherstraße als „Experimentierlabor“ umnutzen und ohne Autoverkehr erlebbar machen. Experimentieren im freigewordenen Straßenraum.
  • Stadt Grünberg: Grünberger Stadtstrand – Urlaub in deiner Stadt (6.800 Euro) 4 Tonnen Sand machen die Innenstadt Grünbergs zu einem Erlebnis. Verschiedene Spiel- und Sportangebote mit Yoga, Sandburgenbau-Wettbewerb, Goldfieber- Schatzsuche, Tanzkurzen und Abenden an der Strandbar.
  • Stadt Hofheim am Taunus: Spielplatz Historische Altstadt: Hofheim – Spiel und Platz – mal anders (13.500 Euro) Im Fokus steht ein begehbarer Oversize-Spielplatz in der Altstadt (Pop Up) mit Gesellschaftsspielen in Übergröße, Spielwiesen, Spielmobilen, Lichtspielen und Kunstinstallationen.
  • Stadt Lorsch: Lorscher Innenstadtzauber (15.000 Euro) Facettenreiche Veranstaltungsformate mit gestreuter Zielgruppenansprache treffen auf einen hohen Qualitätsanspruch – gepaart mit dem Mut, neue Wege zu gehen.
  • Projektteam DIAMANT, Offenbach am Main: DIAMANT Offenbach / Museum Of Urban Culture (15.000 Euro) Das DIAMANT Offenbach wird ein Museum für Urbane Kultur und eine Schule für kreatives Handeln als sozialer Ort mit Teilhabe und Begegnung, kultureller Produktion in Kunst, Design, Mode, Architektur, Text, Musik, Film, Bewegung und Digitalität.
  • Stadt Offenbach am Main: HÖHENFLUG – Wetter- und Klima-Festival (10.000 Euro) HÖHENFLUG nutzt den Innen- und Außenbereich für gemeinschaftliche Aktionen, Performances, Vorträge, Konzerte, Theater, Kino, Workshops oder Gesprächsrunden. Unterschiedliche Menschen erleben und gestalten die Stadt gemeinsam.
  • Kathrin Lariviére und Ute Storch mit dem Verein Nachhaltig-zusammen-leben.jetzt e.V. in Roßdorf: Auf die 17 Fertig, Los! (7.700 Euro) Die 17 Nachhaltigkeitsziele sollen lebendig und für eine alle vermittelbar umgesetzt werden. Dazu werden zwei Wochen genutzt, in denen es Veranstaltungen, Workshops, Ausstellungen etc. zu den Nachhaltigkeitszielen geben wird.
  • Stadt Schlüchtern: Auf die Plätze – Fertig – Schlüchtern (11.000 Euro) Schlüchtern ist ein vielseitiges Spielfeld. Die Stadt hat sich Partner an die Seite geholt, für sieben Veranstaltungen oder Aktionen jeweils an einem anderen Ort mit ganz neuen Perspektiven.
  • Stadt Schwalmstadt: „Geh raus zum Spielen!“ (11.000 Euro) Schwalmstadt wird zum Spielfeld. Mit spannender Aktiv-Angeboten und kultigen Retro- und Nostalgie-Spielen wird dafür gesorgt, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Haus und rein ins Zentrum kommen.
  • Quartiersakteur*innen Superblock im Rheingauviertel, Wiesbaden: „DER Superblock im Rheingauviertel – raus aus dem Auto, rein ins Quartier“ (12.000 Euro) Das Profil des Stadtteils als 15-Minuten-Stadtteil wird geschärft und die Qualität des Rheingauviertels erlebbar. Der Superblock-Sonntag wird im Sommer fortgeführt und erweitert.   
Jahresbeginn 2024

IHK-Konjunkturbericht: Fehlstart ins neue Jahr

Geschäftsklimaindex, Erwartungen und die wirtschaftliche Lage der südhessischen Unternehmen: Die aktuelle Ausgabe und das Archiv der Konjunkturberichte seit 2012 finden Sie hier.

Situation in Deutschland

Deutschland steckt in der Rezession. Gegenüber dem Vorjahr ist das Bruttoinlandsprodukt 2023 um 0,3 Prozent gesunken, die Erholung der Wirtschaft von den Verwerfungen der Coronajahre setzt sich demnach nicht fort. Energiekrise und geopolitische Spannungen führten bei Unternehmen und Konsumenten zu erneuter Verunsicherung und Zurückhaltung. So konsumierten die privaten Haushalte real weniger, vor allem die Anschaffung langlebiger Konsumgüter wurde oft zurückgestellt.Auch der Staat reduzierte erstmals seit Jahren seine Konsumausgaben. Das lag vor allem am Wegfall staatlich finanzierter Corona-Maßnahmen wie Impfungen oder Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser. Schließlich verlor der Welthandel an Dynamik, mit negativen Folgen für die deutschen Exporte.
Die Entwicklung in den Wirtschaftszweigen verlief dabei nicht einheitlich. Steigende Zinsen verschlechterten die Finanzierungsbedingungen für alle Branchen, bremste aber vor allem die Bauwirtschaft. Die hohen Energiepreise belasteten insbesondere die energieintensive Industrie. Dagegen konnten einige Dienstleistungsbereiche zulegen. Mit Blick auf 2024 ist ein konjunktureller Aufschwung nicht in Sicht. Zusätzlich zu den genannten Konjunkturrisiken besteht seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch Konsolidierungszwang bei öffentlichen Ausgaben. Auch mit einem Rückgang des Zinsniveaus ist frühestens Mitte des Jahres zu rechnen. Die wirtschaftswissenschaftlichen Institute rechnen für 2024 daher lediglich mit einem Mini-Wachstum von rund 0,5 Prozent.

Entwicklung in Südhessen

Die südhessische Wirtschaft kann sich von der konjunkturellen Talfahrt in Deutschland nicht abkoppeln.
Der Saldo aus positiven und negativen Lageeinschätzungen sinkt in den Negativbereich. Aktuell beträgt er minus drei Prozentpunkte, das sind fünf Punkte weniger als in der Herbstumfrage. Gegenüber der Umfrage zu Jahresbeginn 2023 beträgt der Rückgang sogar 15 Prozentpunkte. Damit hat sich die Geschäftslage den schlechten Zukunftserwartungen der Vorumfragen schrittweise angepasst.
Aber auch die kommenden Monate sehen die Unternehmen kritisch. Zwar macht der Saldo aus positiven und negativen Zukunftseinschätzungen drei Punkte gut. Mit minus 20 Prozentpunkten bleibt er aber deutlich im roten Bereich. Damit ist ein Ende des Abschwungs nicht in Sicht, zumindest nicht aus Sicht der Unternehmen. Kaum verändert sind auch die Investitionsabsichten der Unternehmen. Für sie ist Zurückhaltung das Gebot der Stunde. Der Saldo der Investitionspläne gibt zum dritten Mal in Folge ab, dieses Mal sind es zwei Prozentpunkte. Mit minus 14 Prozentpunkten liegt der Saldo aktuell klar im Negativbereich. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre beträgt der Saldo minus drei Prozentpunkte.
Ähnlich die Personalpläne der Unternehmen. Zwar wollen angesichts der strukturellen Fachkräftelücke knapp Drittel der Unternehmen ihre Mitarbeiter halten. Trotzdem überwiegen jene Unternehmen, die sich voraussichtlich von Personal trennen müssen, gegenüber jenen, die Personal einstellen wollen. Der Saldo der Beschäftigungspläne rutscht zwölf Punkte nach unten auf aktuell minus 16 Prozentpunkte. Das sind 15 Prozentpunkte weniger als im langjährigen Durchschnitt.
Auch Exporteure müssen einen Erwartungsdämpfer verkraften. So ließen die leicht verbesserten Exportaussichten im Herbst 2023 kurz Hoffnung aufkommen. Diese wurden enttäuscht, der Saldo aus positiven und negativen Exporterwartungen fällt abermals deutlich. Diesmal beträgt der Rückgang 22 Punkte, der Saldo der Exporterwartungen beträgt aktuell minus 36 Prozentpunkte. Hier ist die Lücke zum zehnjährigen Saldodurchschnitt (plus einen Prozentpunkt) besonders groß.
Der IHK-Geschäftsklimaindex bündelt die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Erwartungen der Unternehmen und trifft damit eine Aussage über den konjunkturellen Gesamtzustand der regionalen Wirtschaft. Zu Jahresbeginn 2024 verliert der Geschäftsklimaindex einen weiteren Punkt. Mit 88 Punkten liegt er deutlich unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Die südhessische Wirtschaft befindet sich demnach weiter in der Rezession.
Broschüre

Wirtschaftsdaten FrankfurtRheinMain

Das IHK-Forum Rhein-Main, die Initiative der zehn Industrie- und Handelskammern in der FrankfurtRheinMain, darunter auch die IHK Darmstadt, veröffentlichen jährlich einen Flyer mit den wirtschaftlichen Kennzahlen des Ballungsraumes. Unternehmern in und außerhalb der Region dient das Faltblatt „FrankfurtRheinMain in Zahlen“ als Informationsgrundlage.
Zu den Eckdaten gehören nicht nur die Statistiken über Bruttowertschöpfung, Beschäftigungsentwicklung, Universitäten und Messen sowie über den Frankfurter Flughafen, sondern auch Infrastruktur- und Tourismuszahlen.
In dem IHK-Forum Rhein-Main arbeiten die IHKs Aschaffenburg, Darmstadt, Frankfurt am Main, Fulda, Gießen-Friedberg, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Limburg, Rheinhessen, Offenbach am Main und Wiesbaden zusammen. Die IHK Hanau hat die Geschäftsführung inne.
Das Faltblatt steht in der rechten Spalte als pdf-Dokument zum Download bereit, auch die englischsprachige Version.
Außerdem ist das Faltblatt in gedruckter Form in deutscher und englischer Sprache erhältlich bei der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Ilona Frei, Telefon: 06181 9290-62, Telefax 06181 9290-77, E-Mail: i.frei@hanau.ihk.de.
Das Faltblatt "FrankfurtRheinMain in Zahlen" ist Bestandteil des Baukastens zum Standortmarketing.

IHK-Forum Rhein-Main

Wirtschaft in FrankfurtRheinMain auf Hochtouren

Die Unternehmen der Metropolregion FrankfurtRheinMain bleiben auf Erfolgskurs. In blendender Verfassung zeigt sich auch der regionale Arbeitsmarkt. 
48 Prozent der Unternehmen berichten von guten Geschäften, weitere 44 Prozent sind mit ihrer aktuellen Situation zufrieden. Die Einstellungsbereitschaft ist hoch und lässt weitere Beschäftigungsrekorde erwarten“, kommentiert Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die aktuellen Ergebnisse der Beschäftigungs- und Konjunkturprognose von PERFORM, der Initiative der Wirtschaftskammern der Metropolregion.
In blendender Verfassung befindet sich der regionale Arbeitsmarkt: In den letzten drei Jahren sind fast 146.000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs in FrankfurtRheinMain entstanden, 52.000 davon kamen alleine 2016 hinzu. „Auch hier stimmt der Blick in die Zukunft optimistisch.“ Für 2018 wird mit einem weiteren Anstieg um 50.000 sozialversicherungspflichtigen Stellen gerechnet.
20. Juni 2020

ICE-Neubaustrecke Mannheim-Frankfurt

Die Schieneninfrastruktur des Korridors Rhein/Main – Rhein/Neckar ist nicht in der Lage, den zukünftig erwarteten Verkehr aufzunehmen. Um den Fernverkehr der Neubaustrecken Köln – Rhein/Main und Main-Kinzig-Fulda adäquat nach Süden weiterzuführen und Kapazitätsengpässe durch Entmischung der Verkehre zu beseitigen, plant die Deutsche Bahn AG (DB AG), diesen Korridor für den nationalen und internationalen Verkehr um eine Neubaustrecke zu ergänzen.
Fest steht, dass sowohl Unternehmen als auch Wissenschaft und Forschung in Darmstadt eine Direktverbindung zum Frankfurter Flughafen und eine Anbindung an das Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn brauchen. Die Südhessische Wirtschaft erwartet jetzt eine schnelle, zielführende und zukunftsträchtige Lösung.
Zusammen mit den Landräten Südhessens und dem Darmstädter Oberbürgermeister hat die IHK ein Positionspapier verfasst.

Kerninhalte des Positionspapiers

  1. Vollanbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs
  2. Mischverkehr (Güter- und Personenverkehr) auf der Neubaustrecke
  3. Frei Kapazitäten für den Nah- und Regionalverkehr nutzen
Das gemeinsame Positionspapier finden Sie als Download unter “Weitere Informationen”.
Im September 2018 wurde das Positionspapier ergänzt um die Forderungen:
  1. Freiwerdende Kapazitäten auf den Bestandsstrecken sind zu nutzen, um den Regional- und Nahverkehr zu verbessern
  2. Bestandsstrecken sind nachhaltig vom Lärm zu entlasten durch Verlagerungspotentiale und aktive Lärmsanierung an den Bestandsstrecken
  3. Die Region fordert eine Untersuchung einer viergleisigen „Maximalvariante“, unabhängig der Vorgaben im Bundesverkehrswegeplan
Weitere Infos finden Sie unter: https://www.frankfurt-mannheim.de/home.html
Innenstädte stärken

INGE - das hessische Innenstadtgesetz

Seit mehreren Jahren gibt es in Deutschland intensive Bemühungen, die Verödung der Innenstädte zu stoppen. In Hessen bietet das „Gesetz zur Stärkung von innerstädtischen Geschäftsquartieren (INGE)” die Möglichkeit, diese Probleme in den Griff zu bekommen.
Mit diesem Anfang 2006 in Kraft getretenen Gesetz wird das nordamerikanische Konzept der Business Improvement Districts (BIDs) auf Hessen übertragen. In solchen INGE-/BID-Initiativen finden sich Hauseigentümer und weitere Innenstadt-Akteure zusammen mit dem Ziel der Aufwertung ihres Quartiers. Mögliche Projekte in solchen BIDs gehen von einem verbesserten Marketing bis hin zu baulichen Maßnahmen im öffentlichen Raum. Das Besondere an BIDs ist, dass nach einem demokratischen Votum für das Maßnahmenkonzept alle Nutznießer an der Finanzierung beteiligt werden. Sog. Trittbrettfahrer haben keine Chance mehr.

Dabei ist uns insbesondere wichtig darauf hinzuweisen, dass diese Initiativen immer auf der Eigeninitiative der lokalen Immobilieneigentümer und Gewerbetreibenden beruhen. Staatlich verordnete BIDs schließt das hessische Gesetz ausdrücklich aus. Positive Erfahrungen liegen zwischenzeitlich in Deutschland von verschiedenen Modellstädten vor. In der Hansestadt Hamburg wurde z.B. im Stadtteil Bergedorf Mitte 2005 das erste deutsche BID gegründet. In Hessen gibt es Projekte in Gießen, Offenbach, Kassel, Langen und Baunatal.

Wenn Sie der Meinung sind, INGE könnte auch etwas für Ihre Innenstadt sein, sprechen Sie uns an!