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Nr. 81288

Unternehmensmarke aufbauen und Mitarbeiter gewinnen: IHK-Netzwerk Online-Marketing diskutierte KI im Arbeitgebermarketing

Künstliche Intelligenz (KI) spielt auch im Arbeitgebermarketing eine immer stärkere Rolle, kann Prozesse vereinfachen und Ressourcen sparen. Dadurch gewonnene Zeit kann gezielt für persönliche Gespräche mit Bewerbern und Mitarbeitern genutzt werden. Denn der persönliche Austausch wird gerade im KI-Zeitalter immer wertvoller. Davon sind Vanessa Salomon und Michael Pruban von der Concept X GmbH überzeugt. Sie stellten praxisnahe Nutzungsmöglichkeiten von KI beim Arbeitgebermarketing und im Einarbeitungsprozess jetzt im IHK-Netzwerk Online-Marketing in Osnabrück vor.
KI könne den Recruiting-Prozess und das Employer Branding nachhaltig beeinflussen, denn die Analyse großer Datenmengen und der Einsatz innovativer Technologien ermögliche es viel stärker als bisher, eine personalisierte und zielgerichtete Ansprache potenzieller Bewerber durchzuführen. Menschen könnten nach ihren Interessen, die sie auf sozialen Medien durch Likes und Vernetzung zeigten, individueller als früher angesprochen werden, erklärte Vanessa Salomon. Und dabei bleibe Meta bzw. Facebook bei der Suche geeigneter Kandidaten mit 25 Millionen Profilen die wichtigste Datenquelle. Die Dateninterpretation per Mustererkennung könne mit Unterstützung von KI erfolgen, so Michael Pruban. Mithilfe dieser Erkenntnisse könnten potenzielle Mitarbeiter mit individuellen Anzeigen beworben werden.
Es sei sinnvoll, sich die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile des Einsatzes von KI als Arbeitgeber aufzuschreiben und zu bewerten. KI könne viel vereinfachen, dürfe aber nicht dazu führen, dass die emotionale Bindung von Bewerbern und Mitarbeitern an den Betrieb leide. KI werde den Menschen im Recruiting-Prozess daher auf absehbare Zeit nicht ersetzen, so das Urteil der Experten. 
„Die Übereinstimmung der eigenen Werte mit denen des Arbeitgebers sind bei der Arbeitsplatzwahl entscheidend“, erklärte Vanessa Salomon. Ebenso seien Vertrauen und Respekt bei der Entscheidung für ein Unternehmen die wichtigsten Faktoren. Eine starke Arbeitgebermarke sei entscheidend, um im Wettbewerb um die besten Talente zu bestehen. Mitarbeitergewinnung sei daher kein Wettlauf um zusätzliche Mitarbeiterangebote („Corporate Benefits“), so Salomon.

Klima-Innovationspreis Niedersachsen 2024

Der Klima-Innovationspreis Niedersachsen startet in die nächste Runde. Auch in diesem Jahr suchen die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen in der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit wieder Unternehmen, die mit ihren innovativen Produkten, Entwicklungen und Dienstleistungen eine Vorreiterrolle für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit einnehmen.
Bewerben können sich alle gewerblich tätigen Unternehmen mit Sitz in Niedersachsen, deren Innovationen einen besonderen Beitrag zum Klimaschutz leisten und damit die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen prägen. Die Bewerbungsfrist ist der 15. Juni 2024. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Alle Informationen zum Wettbewerb und das Bewerbungsportal finden Sie unter www.klima-innovationspreis.de.

Beratungsangebot der IHK zum Thema Nachhaltigkeit im Regionalbüro Nordhorn

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bietet am 29. Februar 2024 von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr individuelle Beratungen zu den Themen Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility (CSR)) an. Die Gespräche finden im IHK-Regionalbüro im NINO-Hochbau, Nino-Allee 11 in Nordhorn, statt. 
Die Einzelgespräche richten sich an Unternehmen, die planen Nachhaltigkeit strategisch zu implementieren oder Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette erhalten möchten. Die Beratung ist kostenfrei. Zur Terminabstimmung ist eine Anmeldung erforderlich.

IHK-Energieumfrage: Unternehmen hoch belastet – Verlagerungen ins Ausland nehmen zu

Mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim sehen die hohen Energiepreise als deutlichen Nachteil für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Fast jedes sechste Unternehmen (14 Prozent) schränkt weiterhin Angebot und Produktion aufgrund der Energiekosten ein. Das ergab die repräsentative IHK-Umfrage zum Thema Energieversorgung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 662 KB). Ausgewertet wurden dafür die Antworten von 507 Unternehmen verschiedener Branchen und Größen aus der Region für das 4. Quartal 2023.
„Ein Drittel der Industriebetriebe verlagert Teile der Produktion ins Ausland. Das ist mehr als besorgniserregend“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie. 28 Prozent haben schon Produktionskapazitäten ins Ausland verlagert oder setzen das gerade um. Weitere fünf Prozent planen eine Verlagerung. „Im Vorquartal deutete sich die Verlagerung von Produktionskapazitäten an, jetzt sehen wir die Folgen: Verlagerungen finden statt und das mit einem deutlichen Anstieg. Hier zeigt sich das schwindende Vertrauen in den Standort.“ Im Vorquartal hatte der Wert für Produktionsverlagerungen noch zwölf Prozentpunkte niedriger gelegen.
Bei den energieintensiven Betrieben berichten 36 Prozent von Produktionseinschränkungen. 73 Prozent der Unternehmen mit einem höheren Energiebedarf sagen trotz leicht sinkender Energiepreise im Vergleich zum Höhepunkt der Energiekrise vor zwei Jahren: Die Energiewende schadet unserer Wettbewerbsfähigkeit. Tatsächlich sind die Kosten für Energie vor allem im internationalen Vergleich nach wie vor auf einem hohen Niveau.
Viele Unternehmen stellen sich den Herausforderungen und heben weitere Einsparpotentiale: 57 Prozent der Betriebe haben in den letzten drei Monaten Maßnahmen umgesetzt, um Energie zu sparen. Immer weniger allerdings können Maßnahmen mit Einsparungen von über 20 Prozent umsetzen. Dies waren im vergangenen Quartal nur noch sieben Prozent der Unternehmen, während die Zahl Anfang 2023 noch bei elf Prozent lag.
Ein Thema wird für die Unternehmen immer wichtiger: Der Abschluss von sogenannten Power Purchase Agreements (kurz PPA). Dies sind Direktstromlieferverträge, die Strompreise und
-mengen langfristig sichern können. 27 Prozent der Industrieunternehmen geben an, dass sie solche PPAs umsetzen oder planen.
Die Bundesregierung hatte zur Entlastung Ende des vergangenen Jahres das Strompreispaket aufgelegt und darin sowohl die Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe als auch einen Zuschuss zu den Netzentgelten vorgesehen. Letzterer fiel dann aber dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts zum Opfer. Deutlich fiel daher die Einschätzung der Unternehmen aus: 31 Prozent geben dem Strompreispaket die Note mangelhaft, 24 Prozent verteilen sogar ein ungenügend.
Und so bleiben wichtige Forderungen an die Politik auch im Jahr 2024 bestehen: Neben der Senkung der Netzentgelte (89 Prozent der Unternehmen) sind dies vor allem die Straffung von Planungsverfahren (97 Prozent). 88 Prozent der Unternehmen fordern die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine stärkere Entwicklung von PPAs. „Mit gezielten Investitionszuschüssen für den Ausbau erneuerbarer Energien kann die Politik hier schnell helfen“, argumentiert Anke Schweda: „Angesichts der bedrückenden Lage bei den befragten Unternehmen ist die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Ansonsten wird es nicht bei kurzfristigen Produktionseinschränkungen und Teilverlagerungen bleiben. Die Politik muss für die Industrie und für energieintensive Betriebe schnellstmöglich konkrete und wirksame Maßnahmen vorlegen.“

Für eine sichere Energieversorgung bis 2030

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden – und schon bis 2030 die Treibhausgasemission um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduzieren. Doch Russlands Angriff auf die Ukraine und die daraus folgende Energiekrise erschweren die Zielerreichung.
Die schwerste Energiekrise in der Geschichte der Bundesrepublik setzt die Wirtschaft unter Druck: Die hohen Energiepreise und die unsichere Versorgung bereiten Unternehmen weiterhin große Sorgen und bedrohen ihre Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten. Nun steht die deutsche Wirtschaft vor zwei Herausforderungen: sich von der Krise zu erholen und gleichzeitig klimaneutral zu werden. In einem Positionspapier hat die DIHK wesentliche Punkte für eine künftig sichere und klimafreundliche Energieversorgung formuliert.

Ein resilienter Mix aus erneuerbaren und anderen Energieträgern

Auf dem Weg zur Klimaneutralität spielen erneuerbare Energien eine entscheidende Rolle – denn sie tragen dazu bei, CO2-Emission zu reduzieren. Allerdings ist der Ausbau in Deutschland nach wie vor zu langsam. Es ist zur Beschleunigung dringend erforderlich, mehr Fläche für Wind- und Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sollen die Genehmigungsverfahren etwa durch Wegfallen von Prüfschritten beschleunigt werden. Virtuelle langfristige Stromlieferverträge – sogenannte Virtual Power Purchase Agreements (PPA) – können Unternehmen dazu motivieren, mehr im Ausland in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren. Hierbei kaufen Unternehmen Herkunftsnachweise für Grünstrom von einem in- oder auch ausländischen Erzeuger, erhalten aber den tatsächlichen Strom von ihren örtlichen Lieferanten.
Neben Wind- und Solarenergie ist Wasserstoff ein Hoffnungsträger und kann Unternehmen mittel- und langfristig dabei helfen, ihre Klimaziele zu erreichen. Daher ist es notwendig, den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen beziehungsweise Betrieben den Bezug von Wasserstoff – auch in großer Menge – zu ermöglichen. Hier ist eine gute Infrastruktur ein entscheidender Faktor. Solange diese nicht vorhanden ist, sollten in der Übergangszeit Unternehmen ihre betrieblichen Klimaneutralitätsziele auch durch den bilanziellen Bezug von Wasserstoff erreichen können. Das heißt: Die Unternehmen kaufen diesen, beziehen aber vorerst weiterhin Erdgas.
Es ist noch ein langer Weg, bis Deutschland klimaneutral ist. Der Wandel des Energiemix von fossilen zu erneuerbaren Energien ist zweifellos eine Herkulesaufgabe. Um zu einer resilienten und wettbewerbsfähigen Energieversorgung zu gelangen, benötigt es in der Übergangszeit verschiedene, vor allem wetterunabhängige Brückentechnologien. Hierzu zählen konventionelle Gasförderung, Wasserkraft, Tiefen-Geothermie und Biomasse. Kraftwerke sollten nur abgeschaltet werden, wenn es ausreichend Ersatz gibt. Daher ist davon auszugehen, dass auch Kohlekraftwerke noch länger zur Absicherung benötigt werden.

Wettbewerbsfähige Preise und Infrastrukturausbau

Die gestiegenen Energiekosten belasten die Wirtschaft enorm – und beeinflussen die Attraktivität des Standorts Deutschland negativ. Obwohl die Politik bereits viele Maßnahmen ergriffen hat, um die Preise zu senken, liegen diese für energieintensive Prozesse und Dienstleistungen deutlich über den Beschaffungskosten in Frankreich oder den USA. Dauerhaft sinken die Energiekosten nur, wenn das Angebot zunimmt. Parallel dazu sind konkrete Entlastungen für Unternehmen notwendig – etwa durch reduzierte Strom- und Energiesteuern auf Gas oder direkte Steuervergünstigungen für Anlagen mit langfristigen Stromlieferverträgen.
Der Ausweitung des Energieangebots verlangt einen Ausbau der Infrastruktur. Ohne entsprechenden Infrastrukturzugang können Unternehmen sich nicht oder nur eingeschränkt an der Energiewende beteiligen. Es ist daher erforderlich, den Ausbau der Netzinfrastruktur – nicht nur national, sondern auch grenzüberschreitend – zu koordinieren, und über alle Energieträger hinweg beschleunigt umzusetzen.

Mehr Offenheit für Innovationen

Neue Technologien und Innovationen sind für eine erfolgreiche Energie- und Klimaschutzpolitik von großer Bedeutung. Sie können dazu beitragen, die Energieeffizienz zu erhöhen. Gleichzeitig erfordern sie besonders hohe Investitionen. An dieser Stelle sollte die Regierung mit geeigneter und technologieoffener Förderungspolitik die Betriebe verstärkt unterstützen. Wichtig ist auch der der Wissensaustausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen, aber auch zwischen Unternehmen untereinander. Bürokratische Nachweis- und Berichtspflichten sind hingegen kontraproduktiv.

Verstärkte Kooperation mit EU-Staaten, aber auch mit Drittländern

Für eine stärkere Resilienz der europäischen Energieversorgung ist es sinnvoll, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten etwa beim Ausbau erneuerbarer Energien auszuweiten. Gleichzeitig werden Kooperationsmöglichkeiten mit Ländern außerhalb der Europäischen Union immer wichtiger. Schließlich bleibt die deutsche Wirtschaft dauerhaft auf Energie- und Rohstoffimporte angewiesen. Der Ausbau von diversifizierten Energiepartnerschaften kann hierbei Abhängigkeiten von einzelnen Lieferländern reduzieren.