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Nr. 81262

IHK-Regionalausschuss Emsland: Hendrik Kampmann neuer Vorsitzender

„Das Emsland ist eine Zukunfts-Region. Wir stehen aber auch vor Herausforderungen, beispielsweise in den Bereichen Fachkräftesicherung oder bei der Sicherung des Energiestandortes. Bei diesen Themen wollen wir die richtigen Impulse setzen“, sagte Hendrik Kampmann, der neue Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Emsland, im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Ausschusses. Er kündigte an, dass der Ausschuss in der nächsten Sitzung im Juni die Regionalpolitischen Positionen der IHK für den Landkreis Emsland erarbeiten werde. Damit will die IHK klare Empfehlungen an die zuständigen Adressaten in Politik und Verwaltung formulieren.
Zuvor waren Kampmann, geschäftsführender Gesellschafter der Kampmann GmbH in Lingen, zum Vorsitzenden und Maria Borgmann, Mitglied der Geschäftsführung der Hölscher Wasserbau GmbH in Haren, zur stellvertretenden Vorsitzenden des Regionalausschusses für die neue Wahlperiode 2024 – 2028 gewählt worden. Beide Wahlen erfolgten einstimmig.
In der Sitzung stellte René Duvinage, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhorn, die Arbeitsmarktlage und die Chancen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes vor. Klare Botschaft: ohne gesteuerte Zuwanderung und eine zügige Integration der zugewanderten Menschen in den Arbeitsmarkt ist das Wirtschaftswachstum im Emsland in Zukunft nicht zu halten. Schon in den vergangenen Jahren waren Beschäftigungsgewinne nur durch Zuwanderung möglich.
Die Sitzung fand bei der Hänsch GmbH in Herzlake statt. Das 1984 gegründete Unternehmen entwickelt und produziert innovative optische und akustische Warnsysteme für den Straßenverkehr und ist Systemlieferant für Automobilhersteller. In seinem Segment ist der Betrieb Marktführer in Deutschland und weiteren europäischen Ländern.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Regionalausschuss Landkreis Emsland trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Bürokratieabbau – endlich „Nägel mit Köpfen“ machen

IHKN fordert die niedersächsische Landesregierung auf, im Bundesrat dem Bürokratieentlastungsgesetz „BEG IV“ zuzustimmen.
Am 26. April berät der Bundesrat über das Bürokratieentlastungsgesetz „BEG IV“ – und scheinbar hat man hat sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt, um überflüssige Bürokratie abzuschaffen. „Es ist mehr als nichts, doch die Wirtschaft braucht deutlich mehr Entlastung von Bürokratie“ sagt IHKN-Präsident Matthias Kohlmann.
Dass nun aber selbst von diesem kleinsten gemeinsamen Nenner wieder Abstriche gemacht werden sollen, ist aus Sicht von IHKN-Präsident Kohlmann symptomatisch für die politische Unentschlossenheit in Deutschland, endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
Darum geht es: Im aktuellen Paket zur Bürokratieentlastung sollen unter anderem die Meldescheine in Hotels für deutsche Staatsbürger abgeschafft und zum anderen die langen Aufbewahrungsfisten für Belege deutlich reduziert werden. Und genau dagegen wehren sich jetzt in Niedersachsen das Innen- und das Finanzministerium.
Beide Vorhaben aber wären wichtige Entlastungen für die Wirtschaft: Bei der Meldepflicht natürlich insbesondere für alle Unternehmen in der niedersächsische Tourismusbranche, die von der Landesregierung als eine Leitökonomie angesehen wird.
Wohl aus polizeilicher Sicht und zur Abwehr erheblicher Gefahren will man die Meldepflicht und die langen Aufbewahrungsfristen beibehalten. „Ich gehe davon aus, dass wir bei der Gefahrenabwehr weiter sind und nicht auf Meldescheine in Hotels angewiesen sind“ so Kohlmann weiter. Tatsächlich werden die Meldescheine so gut wie nie für polizeiliche Ermittlungen herangezogen. Außerdem kann und darf ein Beherbergungsbetrieb die Identität eines Gastes gar nicht überprüfen und kann somit auch nicht die auf dem Meldeschein angegebenen Daten verifizieren.

Deshalb fordert die IHK Niedersachsen, dass Niedersachsen am 26. April in den Beratungen im Bundesrat dem vorliegenden Entlastungspaket in Gänze zustimmt und das Paket nicht wieder aufschnürt und zersplittert. Es wäre ein wichtiges Signal an die Wirtschaft, um Vertrauen und Zuverlässigkeit in politisches Handeln wieder zu stärken – gerade in diesen konjunkturell schwierigen Krisenzeiten.
Die IHK Niedersachsen ist die Landesarbeitsgemeinschaft der IHK Braunschweig, IHK Hannover, IHK Lüneburg-Wolfsburg, Oldenburgischen IHK, IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, IHK für Ostfriesland und Papenburg sowie IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Sie vertritt mehr als 500.000 gewerbliche Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung.
Ansprechpartnerin: Martina Noske Noske@ihk-n.de 0511 920 901 20
IHK Niedersachsen (IHKN) І Die Industrie- und Handelskammern in Niedersachsen
Internet: www.ihk-n.de

Unternehmensmarke aufbauen und Mitarbeiter gewinnen: IHK-Netzwerk Online-Marketing diskutierte KI im Arbeitgebermarketing

Künstliche Intelligenz (KI) spielt auch im Arbeitgebermarketing eine immer stärkere Rolle, kann Prozesse vereinfachen und Ressourcen sparen. Dadurch gewonnene Zeit kann gezielt für persönliche Gespräche mit Bewerbern und Mitarbeitern genutzt werden. Denn der persönliche Austausch wird gerade im KI-Zeitalter immer wertvoller. Davon sind Vanessa Salomon und Michael Pruban von der Concept X GmbH überzeugt. Sie stellten praxisnahe Nutzungsmöglichkeiten von KI beim Arbeitgebermarketing und im Einarbeitungsprozess jetzt im IHK-Netzwerk Online-Marketing in Osnabrück vor.
KI könne den Recruiting-Prozess und das Employer Branding nachhaltig beeinflussen, denn die Analyse großer Datenmengen und der Einsatz innovativer Technologien ermögliche es viel stärker als bisher, eine personalisierte und zielgerichtete Ansprache potenzieller Bewerber durchzuführen. Menschen könnten nach ihren Interessen, die sie auf sozialen Medien durch Likes und Vernetzung zeigten, individueller als früher angesprochen werden, erklärte Vanessa Salomon. Und dabei bleibe Meta bzw. Facebook bei der Suche geeigneter Kandidaten mit 25 Millionen Profilen die wichtigste Datenquelle. Die Dateninterpretation per Mustererkennung könne mit Unterstützung von KI erfolgen, so Michael Pruban. Mithilfe dieser Erkenntnisse könnten potenzielle Mitarbeiter mit individuellen Anzeigen beworben werden.
Es sei sinnvoll, sich die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile des Einsatzes von KI als Arbeitgeber aufzuschreiben und zu bewerten. KI könne viel vereinfachen, dürfe aber nicht dazu führen, dass die emotionale Bindung von Bewerbern und Mitarbeitern an den Betrieb leide. KI werde den Menschen im Recruiting-Prozess daher auf absehbare Zeit nicht ersetzen, so das Urteil der Experten. 
„Die Übereinstimmung der eigenen Werte mit denen des Arbeitgebers sind bei der Arbeitsplatzwahl entscheidend“, erklärte Vanessa Salomon. Ebenso seien Vertrauen und Respekt bei der Entscheidung für ein Unternehmen die wichtigsten Faktoren. Eine starke Arbeitgebermarke sei entscheidend, um im Wettbewerb um die besten Talente zu bestehen. Mitarbeitergewinnung sei daher kein Wettlauf um zusätzliche Mitarbeiterangebote („Corporate Benefits“), so Salomon.

IHK-Konjunkturumfrage: Stimmungstief in regionalen Unternehmen hält an

Die Wirtschaft in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ist weiter angeschlagen. Zum Ende des ersten Quartals 2024 steigt der IHK-Konjunkturklimaindex zwar um acht Punkte auf 77 Zähler, liegt damit aber weiter deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 103 Zählern. Während per Saldo 18 Prozent der Unternehmen von einer schlechten Geschäftslage berichten (plus vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal), rechnen per Saldo 27 Prozent mit einer nochmals schlechteren Konjunktur in den kommenden Monaten (minus 17 Prozentpunkte). „Es überwiegen weiter deutlich die pessimistischen Einschätzungen sowohl bei der aktuellen Lage als auch mit Blick auf die kommenden Monate“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf die Ergebnisse zusammen.
Das Hauptrisiko aus Sicht vieler Betriebe sind demnach die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die hierfür noch nie zuvor von einer derart hohen Anzahl von Unternehmen benannt wurden (aktuell 70 Prozent). Die Energie- und Rohstoffpreise werden zwar von weniger Unternehmen als zuvor als Geschäftsrisiko benannt. Dennoch fühlt sich nach wie vor mehr als jedes zweite Unternehmen durch diesen Faktor in seiner wirtschaftlichen Entwicklung beeinträchtigt (51 Prozent im Vergleich zu 60 Prozent im Vorquartal). „Unsere Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Der Frust und die Verunsicherung sind in vielen Betrieben hoch – und die Verlagerung von industrieller Produktion ins Ausland nimmt zu“, so Graf.
Bedenklich sei, dass sich der Negativtrend bei den Investitionsabsichten in der aktuellen Umfrage fortsetze. Mit 36 Prozent habe mehr als ein Drittel der Betriebe angegeben, Investitionen verringern zu wollen. Nur ein knappes Fünftel (18 Prozent) plane demnach, seine Investitionen zu erhöhen. Die anhaltende Investitionsschwäche zeige sich auch in den Investitionsmotiven, so Graf. So werde das Motiv der Kapazitätsausweitung immer seltener genannt und liege mit 23 Prozent deutlich niedriger als im Vorjahr (32 Prozent). Am häufigsten als Investitionsmotiv wird hingegen der Ersatzbedarf genannt (64 Prozent nach zuvor 61 Prozent). „Die Gründe für die Investitionszurückhaltung liegen auf der Hand: die schwache Inlandnachfrage, die hohen Kosten für Energie, Kapital und Personal, sowie am Ende auch eine überbordende Bürokratie“, so Graf.
"Wir brauchen deshalb noch vor der Sommerpause eine konkrete Reformagenda mit Entlastungen, die schnell im betrieblichen Alltag ankommen“, fasst Graf die Erwartungen der regionalen Unternehmen an die Bundes- und Landespolitik zusammen. Das jüngst von Bundestag und Bundesrat verabschiedete Wachstumschancengesetz markiere ebenso wie das geplante Bürokratieentlastungsgesetz lediglich einen kleinen Silberstreif am Horizont. Ein Befreiungsschlag für die Unternehmen könne daraus nur werden, wenn auch der von Bund und Ländern vereinbarte Beschleunigungspakt zügig umgesetzt und der auf EU-Ebene angekündigte Abbau von 25 Prozent der Berichtspflichten Realität werde, so Graf.
Weitere Ergebnisse und Grafiken zu den einzelnen Branchen können dem aktuellen IHK-Konjunkturbarometer (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 241 KB) entnommen werden.

CSRD - Frewilliger KMU Standard

In der Praxis müssen sich oft auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Nachhaltigkeitsberichterstattung auseinandersetzen. Um sie zu entlasten, hat die EU im Januar 2024 einen ersten Entwurf zum "Voluntary SME-Standard" (VSME) vorgelegt. Das freiwillige Instrument soll KMU in die Lage versetzen, ihre Nachhaltigkeitsziele und -projekte einfacher zu dokumentieren.
Ein europaweiter Standard könnte – bei entsprechender Akzeptanz der Geschäftspartner – die Chance bieten, die mittelbare Belastung der nicht direkt berichtspflichtigen KMU einzudämmen. Aus diesem Grund hat die EU-Kommission die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) mit der Erstellung eines solchen Standards beauftragt. Der erste Entwurf wurde am 22. Januar 2024 veröffentlicht.
Der VSME soll nicht verbindlich sein, sondern eine "freiwillige" Alternative zu den individuellen Fragebögen bieten, die viele KMU von berichtspflichtigen Unternehmen erhalten. Wichtig ist nun zu prüfen, ob der VSME-Entwurf einerseits den Informationsbedarf der berichtspflichtigen Geschäftspartner und Finanzinstitute erfüllen kann und andererseits die vom VSME geforderten Informationen den nicht berichtspflichtigen KMU auch vorliegen. Nur wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, könnte ein künftiger VSME-Standard dazu beitragen, die mittelbare Belastung der KMU zu reduzieren.
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Quelle: DIHK